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"Im Kinderzimmer hängen die Kreuze nach unten" – Fernsehen früher über Goths

Grabschändung, Satanismus & Haarspray. Gestern war Welt-Gothic-Tag, also schaut euch hier zwei TV-Beiträge aus den 80ern an.

Fotos: Screenshot von Facebook aus dem Video "1987: London Plus: Gothic Subculture" von BBC Radio 6 Music | YouTube aus dem Video "Grufties in den 80ern" von Pixella

"Im Bochumer Kinderzimmer zeigen die Kreuze nach unten" – so beginnt ein alter TV-Beitrag über die deutsche Gothic-Szene der 80er. Die "Grufties" – wie die Emo-OGs damals genannt wurden – wären satanistisch, hätten absurd überstylte Frisuren, kämen nur in der Nacht aus ihren dunklen Zimmern, klauen von Friedhöfen und stehen auf … Black Metal. Wir gucken uns das alles heute am Welt-Gothic-Tag an und fühlen uns wohl ähnlich verarscht wie die Gothics damals. Der Sprecher referiert so befremdlich über die Subkultur, dass es aber eigentlich eine wahre Freude ist: "Bei immer mehr Jugendlichen schlägt Satan Jesus. Das Böse verspricht gute Unterhaltung."

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Ein paar Hardliner bestätigen dann tatsächlich auch jedes Klischee und ziehen damit die komplette Szene vor der Kamera in die Gülle – so war es eigentlich schon immer. Der stumme Rest hatte eben mehr oder weniger eine Vorliebe für einen düsteren Style, Weltschmerz und Wave-Musik.


Ähnlich wie Gothic ist auch Gabber immer noch da:


Noch skurriler wird es in einem Bericht des BBC. Da kriechen plötzlich ein paar Gothics hinter Grabsteinen hervor und schleichen über den Friedhof: "Seltsame Mutationen aus dem Grab des Punkrock – die Gothics kommen raus aus dem Unterholz." Nach dieser gewagten Einleitung nebst Gänsehaut-mäßigen Soundeffekten referieren verschiedene Gothics darüber, dass sie Vampire ziemlich geil finden. Und, dass die Zeit, in der ihre Musik in den Mainstream fließen wird, noch kommen wird.

Am 02. Juni ist übrigens wieder Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Da kriechen wir dann auch ausnahmsweise mal wieder aus unserer Gruft und machen uns ein paar schöne, dunkle Tage.

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