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Kommentar

"Breaking the Rules": Matthias Strolz' neues Trance-Video ist so peinlich, dass es wieder gut ist

Der Ex-Neos-Chef kann in seiner Polit-Pension endlich das machen, wofür er brennt: zu trashiger Elektro-Musik abgehen. Hüttengaudi hurra!

Matthias Strolz is back! Zwei Monate nach seinem freiwilligen Rückzug aus der österreichischen Politik, hat sich der ehemalige Neos-Chef zurückgemeldet. Nicht mit einer polternden Rede im Parlament, sondern am Dancefloor. Mit einem Album, das er zusammen mit Mash-Up-Künstler Kurt Razelli veröffentlicht hat. Moment, was? Ja, ein ganzes Album mit richtigen Songs – von und mit Matthias Strolz.

Wer jetzt an Heinz-Christian Strache und seine ins Mikrofon gehusteten "Battleraps" denkt, hat keine Ahnung, welch ungeahnte Hüttengaudi-Fähigkeiten im selbsternannten "Duracell-Hasen der Politik" stecken. Matthias Strolz ist eine mit Skiwasser geölte Hit-Maschine – seine Parlamentsreden hat Kurt Razelli, der durch seine Mash-Up-Videos von Politikerreden bekannt wurde, schon zu dem ein oder anderen YouTube-Juwel veredelt, als Strolz noch aktiv Politik machte. Der Strolz-Song "Das ist nicht OK" zählt dort bis heute mit 130.000 Klicks zu seinen erfolgreichsten.

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Jetzt gibt es mehr als nur Soundschnipsel. Egal ob auf der Oppositionsbank, unter Kastanienbäumen im Klostertal oder schuhplattelnd in der Dorfdisco, Strolz’ neu eingespielte Songs sind wie eine Rakete, die dich mit Überschallgeschwindigkeit auf den Trash-Planeten schießt. Full frontal in die Gehörgänge rein, einmal durchspülen und mit einem lauten Knall wieder raus, hoffentlich.

Lost in Space heißt das Album des 45-jährigen Vorarlbergers, der nach seinem Polit-Ausstieg einfach mal das macht, was er machen möchte: Sich eine "pralle" Kastanienstaude suchen, um sich unter ihren Blättern einen dicken Ofen anzuzünden ("Ich habe inhaliert") und nach den Sternen zu greifen. Wer was dagegen hat, darf gerne die Goschen halten. Statt zu nörgeln, schaut Strolz doch lieber dabei zu, wie er wie ein Ben-Klock-Lookalike auf GHB zu trashiger Trance-Musik aus den 90ern wackelt und sich dabei nichts scheißt.

Matthias Strolz ist vermutlich der einzige (Ex-)Politiker, dem man zutrauen würde, diesen stilistischen Supergau zu überleben. Selbst Strache hat mittlerweile gecheckt, dass ihm seine "Rap-Künste" mehr Wählerstimmen kosten, als sie ihm bringen. Strolz hingegen bricht alle Regeln des guten Geschmacks und steht am Ende trotzdem da wie der leicht durchgeknallte, immer angetrunkene und trotzdem sympathische Onkel beim Familienfest.

Egal, was dir deine Freunde sagen, lieber Matthias. Die Midlife-Crisis geht irgendwann wieder vorbei. Gut, dass du keinen Porsche gekauft hast. Die Musik werden wir irgendwann wieder vergessen.

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