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Noisey Blog

Mundartmusik hat mehr Remixes verdient

Das St. Galler Duo Dachs macht mit seiner neuen Remix-EP vor, wie es geht.
Foto: Karin Reichmuth | Pressebild

Manchmal sind wir Schweizer musiktechnisch immer noch auf einer Alp im tiefsten Hinterland hängengeblieben. Und das nicht nur, weil sich Volksmusik hier so unverschämt gut verkauft. Anlass zu dieser Aussage gibt heute das St. Galler Duo Dachs, das am Freitag zehn Remixes zu seiner letzten EP Büzlä herausgebracht hat – und das meinen wir keineswegs negativ. Dank Dachs fragen wir uns gerade im Kollektiv, wieso Mundartmusik so selten geremixt wird.

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Dachs vereint auf seiner Remix-EP ein Gespann von Produzenten, das sonst eigentlich nicht wirklich viel mit Mundartmusik zu tun hat: Knor etwa singt in seinen Songs auf Englisch, Unda und Dorian produzieren verträumte flume-ige Tracks und auch The Lugubrious haben noch nie mit schweizerdeutschen Vocals gearbeitet – und trotzdem passt die Kombination. Den Indie-Pop-Songs wird ein neues Gewand angezogen, sie werden mit Beats und Breaks verkleidet – mit dem sie ziemlich unauffällig einen internationalen Tanzball besuchen könnten.

Eine Remix-EP ansich ist eigentlich keine neue Erfindung und international gang und gäbe – manchmal sind die Remixes populärer als ihre Originale. Vor allem öffnest du als Musiker mit Remixes einer neuen Hörerschaft die Ohren für deine Musik. Hierzulande kam es aber allerhöchstens mal zu einem Mani-Matter-Tribute-Album oder Gölä interpretierte seine grössten Hits als Jodel-Album neu – bis jetzt. Dachs überaus gelungene Remix-EP beweist, dass es durchaus auch anders geht. "Ich dreh durch, das ist so eine gute Idee", hat uns Unda durch die Blume gesagt. Hoffentlich sind nicht nur wir der gleichen Meinung wie Unda und der eine oder andere Schweizer Künstler lässt sich von der EP inspirieren.


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