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Was passiert, wenn du als einziger in der Runde keine Drogen nimmst

Lass dir nichts einreden: Nur weil alle Drogen nehmen, musst du es nicht auch tun. Aber du solltest wissen, was dich erwartet.

Alle Fotos: Stefanie Katzinger

Man wirft ja VICE gelegentlich vor, wir würden Drogenkonsum verherrlichen. Genau genommen stimmt das aber nicht. Wir akzeptieren Drogen nur als Teil unserer Wirklichkeit, der passiert, auch wenn man nicht darüber spricht. Selbstverständlich steht es jedem Menschen völlig frei, auf berauschende Mittel zu verzichten. Das Leben muss dadurch auch keinesfalls langweilig sein. Allerdings ergeben sich dadurch—neben den unbestreitbaren Vorteilen—auch ein paar Probleme.

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Eines davon sind die Abende, an denen sich deine Freunde die Nasenscheidewände zerstören, du aber bei Bier bleibst. Das kann total nervig sein, muss es aber nicht. Ihr werdet bereits gemerkt haben, dass ich hier harte Partydrogen meine, wenn ich „Drogen“ schreibe. Bitte schreibt mir keine Mails, dass Alkohol auch eine Droge ist. Ich weiß das, aber die Gesellschaft hat sich nun mal anders entschieden.

Der erste Schritt zu einem gelungenen Abend mit deinen Druffie-Freunden ist, dir klar zu machen, was passieren wird, damit du dich darauf einstellen kannst. Nämlich das hier.

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Du wirst dich mit dem Thema Drogen beschäftigen müssen

Wenn deine Freunde eine drug-fueled night out planen, dann musst du dich erstmal mit folgender Tatsache abfinden: Auch dein Abend wird sich—zumindest teilweise—darum drehen. Weil du ja Teil der Gruppe bist. Es werden also immer wieder Probleme wie „Wie viel ist denn noch da?“, „Ich könnt schon wieder, aber der andere noch nicht“ oder „Ich hätt jetzt eigentlich viel lieber ein E“ um dich herum auftauchen und mehr oder weniger intensiv diskutiert werden. Du kannst daran nicht wirklich teilhaben, dem aber auch nicht entfliehen. Also lächele einfach freundlich. Und glaub mir: Freunde, die Drogen haben und drüber reden, sind wirklich tausend Mal besser als Freunde, die keine Drogen haben, aber welche wollen. Das sind die wirklichen Nervsäcke.

Du wirst öfter alleine herumstehen

Gewöhn dich daran. Deine Freunde verschwinden immer wieder gemeinsam auf der Toilette, laufen herum, sind rastlos. Sie meinen das nicht böse. Nimm es ihnen also nicht übel, sondern hol dir lieber noch ein Bier und entspann dich.

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Du wirst dich rechtfertigen

Damit meine ich jetzt gar nicht mal „rechtfertigen müssen“. Klar gibt es die idiotischen Freunde, die versuchen dich zu überreden. Aber wenn du es mittlerweile geschafft hast, dich mit halbwegs Erwachsenen zu umgeben, werden sie deine Entscheidung akzeptieren und nicht hinterfragen. Aber du wirst trotzdem ständig das Gefühl haben, dich erklären zu müssen—vor dir selbst und vor ihnen. Egal welche Erklärungen du auch abgibst—„Ich hab schlechte Erfahrungen gemacht“, „Ich mach sowas nicht“, „Früher, ja! Aber heute?“—ist eigentlich scheiß egal. Das wirst dabei immer unsouverän ausschauen. Ein einfaches Nein genügt, du bist niemandem etwas schuldig.

Du wirst dich fragen, ob die anderen mehr Spaß als du haben

Das ist eigentlich das viel gewaltigere Problem. Aber auch da muss man klar sagen: Mach dir nicht ins Hemd. Ja, Drogen machen Spaß. Aber es ist nicht so, als könnte man nicht auch mit Alkohol einen guten Abend haben. Wenn du also Drogen nehmen möchtest: tu es. Aber mach dir nicht deinen eigenen Gruppenzwang. Deine Freunde haben gerade nicht die Nacht ihres Lebens, an der du nicht teilhaben kannst.

Du wirst deinen Freunden immer wieder versichern müssen, dass es im Club gar nicht so heiß ist

Merk dir diese Sätze: „Nein, es ist nicht wirklich richtig heiß hier drin. Geh mal an die frische Luft. Trink ein Wasser.“ Im besten Fall holst du ihnen gleich einfach eins. Du bist heute die Mama, völlig unabhängig davon, ob du das willst. Am besten betrinkst du dich so, dass man auch von dir kein Verantwortungsbewusstsein mehr verlangen kann. Wenn du das nicht willst, wirst du eventuell Gespräche mit deinen Druffie-Freunden führen müssen. Das ist OK. Schau ihnen aber nicht die Kiefer, die bewegen sich nämlich komisch.

Du wirst vor den anderen nachhause gehen

Menschen auf Drogen haben das Bedürfnis nach After Hour. Menschen auf Alkohol haben das normalerweise aus guten Gründen nicht. Lass es dir also nicht subtil einreden. Es ist nicht nur völlig in Ordnung, um halb sechs nachhause zu gehen. Es ist sogar klug. In 99% der Fälle verpasst du genau gar nichts.

Du wirst dich mit deiner Entscheidung gut fühlen

Die Entscheidung, keine Drogen zu nehmen—sei sie grundsätzlich, sei es nur an einem bestimmten Abend—ist ein bisschen wie die Entscheidung, sich eine Woche lang gesund zu ernähren, deine Oma anzurufen und deinem Ex keine SMS mehr zu schreiben. Es ist währenddessen nicht immer angenehm. Aber wenn du es durchziehst, wirst du dich am nächsten Morgen stärker fühlen. Und wenn nicht, ist das ja auch nicht tragisch. Wir sind schließlich alle nur Menschen.

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