FYI.

This story is over 5 years old.

Noisey Blog

Warum ihr dringend zum Elevate müsst

Wir sagen euch warum das Elevate wieder einfach großartig ist und verlosen Tickets.

Foto: Elevate Festival

Schreiberlinge haben gelegentlich die Angewohntheit, Artikel bescheuert einzuleiten. Dafür gehen sie dann zum Beispiel auf Wikipedia und suchen sich irgendein Zitat oder einen meist relativ unlustigen „Fun Fact“ zum Thema des Artikels heraus, mit dem sie dann uninspiriert einsteigen. Wenn wir das auch tun würden—was wir hiermit dann auch tun—würde das so klingen: Wikipedia führt in seinem Artikel über Graz als berühmte Persönlichkeiten der Stadt unter anderem Kaiser Franz Ferdinand (II + III), Heinz Fischer und Hans Dichand an. Vergisst dabei aber, dass das Elevate Festival eigentlich die kulturell bedeutendste Tochter der Stadt ist.

Ok, dass wir das Elevate (23.-26.10.) super finden, ist jetzt noch kein Alleinstellungsmerkmal. ebenso wenig, dass wir uns freuen, dass das Festival heuer seinen 10. Geburtstag feiert. Jeder tut das. Wir haben darauf natürlich als Wiener einen bestimmten, anderen Blick. Den meisten war der Gegensatz zwischen dem Springfestival und dem Elevate ziemlich egal—man war halt an zwei Wochenenden im Jahr in Graz und fand beides irgendwie super. Aktuell scheint es so, als hätte nur das Elevate überlebt. Das ist nicht nur ziemlich gut, sondern hat auch sicher seine Gründe. Zwei seien hier beispielhaft genannt: Das Festival hat sich nie überdehnt und auch kaum Feinde in der Stadt gemacht. Ganz im Gegenteil: Gerade Dinge wie das Elevate-Lab verankert das Ganze fest in die lokale Szene. Ein Off-Elevate ist schwer vorstellbar.

Anzeige

Musik mit Diskurs zu verbinden ist nicht erst seit gestern in Mode, aber das Elevate schafft es halt dann doch besser als viele andere. Sie schaffen es ebenso aktivistisch zu sein, ohne damit zu nerven. Auch heuer sind die Themen und die Gäste des kopflastigen Programms ihrer Zeit wieder weit voraus. Es geht um das ganz Große, aber auch immer darum, wie das ganz Große sich auf uns vor Ort auswirkt. Überwachung ist näher als wir uns das alle wünschen würden; Ernährungsfragen sind nicht nur in Brasilien relevant; Demokratie ist nichts, das nur im Politikteil der Zeitungen stattfindet. Diskurs heißt Prozess, heißt Suche. Dass sich die Elevate-Macher selbst immer als Amateure bezeichnen, ist nicht nur sympathisch, sondern wichtig.

Das Musikprogramm ist wie jedes Jahr großartig und wundervoll. Der nie vollendete Versuch, das Publikum zu fordern, ihm aber auch den Spaß nicht zu verbieten. Heuer kehrt Kode9 zurück, um mit eigenen anderen Hyperdub-Acts den zehnten Geburtstag des Labels—das so oft Dinge wusste, bevor andere sie wussten—zu feiern. Ähnliches hatte er schon 2009 zum fünften Geburtstag gemacht. Ebenfalls (zurecht!) relativ bekannt sind Acts wie Vessel, der sich nach seinem großartigen Debüt The Order Of Noise einfach mal geweigert hat stehenzubleiben und sein Zweitwerk Punish, Honey im Gepäck hat. Oder der Stuttgarter Motor City Drum Ensemble. Oder Traxx. Wir hören jetzt mal auf damit, sonst läuft der Speichel auf die Bürocouch. Auch die österreichischen Acts wie Clara Moto sind mehr als Lückenfüller. Schönes Detail am Rande: Das steirische Label Rock Is Hell feiert ebenso seinen zehnten Geburtstag. Zufällig, aber es bringt einige seiner Acts für einen Abend auf dem Elevate mit.

Wir könnten hier jetzt stundenlang Acts empfehlen, aber dafür haben wir erstens keine Zeit und das würde zweitens auch dem Gedanken zuwiderlaufen, dass man sich selbst mit den Acts beschäftigen soll. Tut es. Hört euch durch. Euer Kopf und euer Bauch wird es euch danken.

Also fahrt hin zum Elevate. Wenn ihr keine Grazer seid. Wenn ihr Grazer seid, geht hin. Und zwar alle am besten schon Donnerstag, da präsentieren wir nämlich den Eröffnungsabend mit Elektro Guzzi, Tin Man, Clara Moto und vielen anderen. Und lest euch vorher ein, in das Programm, den Blog, die Musik, die Idee. Das wird verdammt super.

Weil wir das alles so super finden, verlosen wir Tickets. Und zwar 2x2 unter allen, die uns ein Mail mit dem Betreff „" an Noisey@vice.at schicken.