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Warum ich überhaupt nichts mit Macklemore anfangen kann

Das Problem ist: Er macht Rap für Leute, die keinen Rap mögen.

Ich hatte „Thrift Shop” von Macklemore und Ryan Lewis bis letzte Woche nie gehört, doch tief in meinem Herzen wusste ich schon lange, dass ich es hassen würde. Ich habe allein die Existenz dieses Songs schon gehasst und weiß noch immer nicht, warum. Es war irgendein irrationales Gefühl, das aus einem Teil meines Gehirn strahlte und mir sagte: Scheiß auf den Typen.

Das ist nicht natürlich fair. Ich rede viel Müll, aber ohne zynisch klingen zu wollen, möchte ich, dass jeder etwas findet, für das er sich begeistern kann und womit er Millionen verdienen kann. Ich respektiere viele alberne Typen, die wenig haben und wirklich hart hustlen müssen. Macklemore ist eine legitime Indie-Erfolgsgeschichte und ich sollte mich freuen , dass er mit seinem Kumpel Ryan Lewis ganz oben in den Charts steht.

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Das Problem an „Thrift Shop” ist, dass es sich nicht so anfühlt, als wäre es der erste Streich eines Künstlers, der in absehbarer Zunkunft am Start sein wird. Rapper schaffen ihren Mainstream-Durchbruch nicht mit charttauglichen Singles, wenn sie denn überhaupt mal eine haben. Ihr Aufstieg ist meistens das Resultat eines Buzzes von Monaten oder sogar Jahren, regional erfolgreichen Singles oder beliebten Mixtapes. Es ist sehr schwer zu beurteilen, wann ein Rapper wirklich das nächste Level erreicht. Nachdem Curren$y bei Ca$h Money gedroppt wurde, hatte er eine extrem produktive Phase mit wirklich geilen Mixtapes. Er hatte niemals einen echten Clubhit, doch er hat es geschafft, zahlreiche Anhänger zu finden (und er hat eine Generation von Rappern mit seinem Style geboren.) Keine Ahnung, wann genau er so groß wurde.

„Thrift Shop” klingt wie ein Hochzeitsrap. Es ist etwas, das dein jüngster Onkel oder dein ältester Cousin mögen. Der Song ist Effekthascherei von einem wenig bedrohlichen Gesicht. Er klingt nach Rap für Leute, die normalerweise keinen Rap mögen. In einer Liste mit Songs wie „I Wish”, „Baby Got Back” und „Ice Ice Baby”. Ohne The Diabolical Biz Markie gegenüber respektlos klingen zu wollen, aber „Just A Friend” gehört wahrscheinlich auch in diese Liste. Nicht in diesee Liste aufnehmen würde ich Songs wie „Big Poppa” oder „Gin N Juice”, weil das extrem beliebte Rapsongs von extrem beliebten Künstlern sind. Sie bilden die Spitze des Eisbergs der erfolgreichsten MCs aller Zeiten, so durchdringend, dass sie sogar Leute erreicht haben, die „Rap nicht mögen”.

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Das erste Mal, als ich von Macklemore gehört habe, war auf dem letztjährigen XXL Freshmen Cover, dann nach seinem Hype durch den Song „Same Love”, der sich mit der Home-Ehe beschäftigt, und jetzt „Thrift Shop”. Ich verstehe, dass es eine fragwürdige Logik ist zu sagen: Warum habe ich dann noch nicht von ihm gehört, wenn er so berühmt ist? Die Art und Weise wie Künstler vermarktet werden, ist eine durchdachte Entscheidung und noch dazu eine äußerst berechnende. Es wird Meetings darüber gegeben haben, wer auf Macklemore stehen könnte, und es wurde mit Sicherheit ausführlich darüber diskutiert. Es ist kein Zufall, dass ich den Typen nicht auf dem Schirm hatte. Er zielt nicht auf Leute ab, die Rap mögen, er ist für Leute da, die keinen Rap mögen. Leute, die nervös kichern, wenn der Song mit „Whatup I got a big cock” eröffnet wird. Menschen, die mit ihren Wissenslücken über Materialismus im Rap einen Song über Einkaufen im Secondhandladen als rebellisch empfinden. Und natürlich Leute, die 2013 immer noch denken, ein weißer Rapper sei eine Seltenheit.

Wenn ich an Hochzeitsrap denke, denke ich an Songs, die Leute kennen, obwohl sie nicht mal was über die Künstler wissen, die sie gemacht haben (nicht mal ihren Namen). Sir Mix-A-Lot war ein sehr einflussreicher Rapper, Produzent und Unternehmer in den späten 80ern und frühen 90ern. Er hatte schon vor „Baby Got Back” Platin. Aber für die meisten Menschen ist Sir Mix-A-Lot nur durch einen Song bekannt, nur weil dieser eine Song ein Hochzeitsrap ist.

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Vielleicht ist Macklemore nur eine weitere 0815-Eintagsfliege, und irgendwie ist es cool, dass ein Rapper, der offensichtlich Slug gehört hat, irgendwann so viel Aufmerksamkeit bekommt. Aber das bedeutet auch, dass ich die nächsten 12 Monate damit verbringen muss, betrunkenen Leuten zu erklären, dass ich „Thrift Shop” verdammt nochmal nicht spielen werde, genauso wie ich letztes Jahr nicht „Gangnam Style” gespielt habe und das Jahr davor nicht „Somebody That I Used to Know”.

Ich bin froh, dass wir das geklärt haben.

Skinny Friedman bei Twitter: @skinny412

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