FYI.

This story is over 5 years old.

Noisey News

"In dieser Nacht hat mir Tupac meinen ersten Blunt gereicht" – Snoop Dogg hält berührende Rede für Tupac

Snoop Doggs Rede zu Tupacs Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame war geprägt von Emotionen und kuriosen Anekdoten.

Foto: Imago

Snoop Dogg hat letzten Freitag die Festrede für die Aufnahme seines verstorbenen Freundes und Kollaborateurs Tupac Shakur in die Rock and Roll Hall of Fame gehalten. Bei der Veranstaltung im Barclays Center, Brooklyn, scheute er sich nicht vor tiefen Emotionen, die er im typischen Snoop-Humor ablieferte.

"Auch wenn sich heute viele an ihn als eine Art Gangster-Superheld erinnern", sagte Snoop, "war Tupac in Wahrheit vor allem gutmütig und hat das durch seine Musik repräsentiert wie niemand vor ihm – er hat sich nie davor gescheut. Er hat es wie eine Auszeichnung vor sich hergetragen. Ohne sich vor irgendjemandem zu rechtfertigen hat Pac diese Gegensätze akzeptiert, die erst beweisen, dass wir nicht nur eine Romanfigur sind. Menschlich zu sein heißt, viele Dinge gleichzeitig zu sein. Stark und mutig. Dickköpfig und intellektuell. Mutig und ängstlich. Liebevoll und rachsüchtig. Revolutionär und 'oh ja ich schieß mich ab'."

Anzeige

Das ist eine wichtige Geisteshaltung, wenn man jemanden in eine solche Institution – so umstritten sie auch sein mag – einführt. Immerhin werden die Zugehörigen hier quasi heiliggesprochen. Und wenn diese Worte dann noch von Snoop kommen – einem Freund, der diese menschlichen Widersprüche besser versteht als die meisten – bedeutet das umso mehr. "Pac ist aus gutem Grund Teil der Geschichte", sagte er gegen Ende seiner Rede. "Weil er Geschichte gemacht hat. Er ist HipHop-Geschichte. Er ist amerikanische Geschichte. Und genau wie in der Schule gilt, je mehr du über Geschichte lernst, desto mehr Informationen hast du. Also macht eure Hausaufgaben. Ich rede nicht über Tupac den Rapper, ich rede nicht über Tupac den Schauspieler, ich rede über Tupac den Menschen."

Snoops Anekdoten über den ermordeten Rapper waren natürlich auch super. 1993 hatten sie sich "auf einer Abschlussparty in L.A. [kennengelernt] und in dieser Nacht hat mir Tupac meinen ersten Blunt gereicht. Richtig gehört, Tupac war derjenige, der Snoop Dogg zu Blunts gebracht hat. Davor war ich noch der Zig-Zag-Man. Wir sind danach schnell sehr gute Freunde geworden."

Seine Story über einen Parasailing-Ausflug mit Tupac ist etwas wirr, aber nicht weniger unterhaltsam:

Ich habe diese Geschichte noch nie mit irgendjemandem geteilt, aber sie sagt einiges über unseren Werdegang. Ich war gerade freigesprochen worden und Suge hatte uns nach Südamerika mitgenommen, damit wir von dem ganzen Drama wegkommen, und Pac und ich sind Parasailing gegangen. Ja, ihr habt richtig gehört. Snoop Dogg und Tupac waren zusammen parasailing. Ihr dürft nicht vergessen, dass ich gerade freigesprochen worden war und Pac gerade aus dem Gefängnis kam. Weiß hier irgendjemand, was Parasailing ist? Wir nämlich nicht. Ich und Pac saßen am Rand des Bootes mit dieser ganzen Ausrüstung und dem ganzen Scheiß an und plötzlich fährt das Boot los, wir beginnen zu schweben und bumm fallen zurück ins Wasser. Ich habe keine Ahnung, was da drin war. Haie, Tintenfische oder was auch immer. Ich war fertig.

Es war abgefahren. Wir dachten damals nicht nur, dass wir auf der Spitze der Welt sind, wir waren auf der Spitze der Welt. Während wir lässig rumschwebten, erzählte mir Pac von irgendeiner Filmidee, die er mit mir als Hauptdarsteller hatte. Ich habe aber nicht wirklich zugehört. Ich war mehr so: "Wir sind viel zu hoch!" Was ich sagen will: Das Zeug, das er damals zu mir gesagt hat, war anders. Er hat mich als Schauspieler gesehen. Er hat mehr Potential in mir gesehen als ich selbst. Und es ist schon komisch. Nach seinem Tod habe ich begonnen, einen Haufen Filmangebote und den ganzen Kram zu bekommen. Pac hat auf uns aufgepasst, selbst nachdem er weg war.

Du kannst die komplette Rede beim Rolling Stone nachlesen. Dave Lettermans Rede für Pearl Jam findest du hier.

Folge Noisey auf Facebook, Twitter und Instagram.