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Es ist 2016 und die Emos von damals rappen jetzt auch

Spätestens, wenn das Teil im Club läuft und du mit hysterischem Blick die Hook mitkreischst, weißt du, dass du genauso hängengeblieben bist, wie diese Crunkcorer.
Foto: Screenshot von YouTube aus dem Video "Unicorns Killed My Girlfriend - 'Problem'" von Unicorns Killed My Girlfriend

2006 war ein gutes Jahr für Hersteller schwarzer Haarfarbe, Nieten und viel zu kleinen Shirts. Die konnten nämlich eine ganze Generation total sensibler, selbstsüchtiger, pseudo-depressiver Teenies in die beliebte Emo-Uniform zwängen. Man hörte damals die angesagten Bands der „Szene“. Senses Fail, Underoath, Alesana und so. Post-Hardcore schimpfte sich das und sollte den guten Namen aller 90s Emo-Bands für immer in den Dreck ziehen.

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Irgendwann wollten die Schwarz-Gescheitelten aber mehr und mixten den damals angesagten Crunk mit flachbrüstigen Geschrei. Brokencyde und 3OH!3 waren die Vorreiter dieses glücklicherweise extrem kurzlebigen Bastards namens Crunkcore. Das ist aber alles viele Jahre her, die Emos haben ihre Matte längst gegen diese hippe Hipster-Hitler-Frisur getauscht und alle schnulzigen Tagebücher lachend verbrannt.

Aber tief in Chicago blieb die Zeit stehen, Crunkcore wuchs in der finstersten Ecke und ist jetzt wieder vollends ausgebrochen. Unicorns Killed My Girlfriend schimpft sich die Combo, die gerade mit „Problem“ einen viralen Hit gelandet hat. Ausgerechnet am 20.04. haben sie das lächerlichste Video seit langem rausgehauen, über eine Million Mal wurde es auf Facebook bereits geklickt. Für eine Band mit über 7.000 Facebook-Fans sehr beachtlich. Das Video ist aber auch dermaßen „Zur Party“ meets MySpace, dass man es einfach all seinen Freunden zeigen muss. Frei nach dem Motto: So hängengeblieben kann doch keiner sein!

Doch. Spätestens, wenn das Teil im Club läuft und du mit hysterischem Blick die Hook mitkreischst, weißt du, dass du genauso hängengeblieben bist, wie diese Crunkcorer.

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