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Sind Noise-Rock Sänger wirklich so verrückt?

Ein paar kurze Gedanken über Noise-Rock, Schweine, Unsane und ein T-Shirt, das ich liebte.

Ja, das ist sehr jugendlich, aber ich war damals auch ein Jugendlicher. Also seid nicht so streng mit mir.

Ich bin aus zwei Gründen nach New York gezogen: wegen eines T-Shirts und Cop Shoot Cop. In der Alternative Press Ausgabe vom März 1990 trug Todd A. von CSC ein T-Shirt mir einer Handgranate darauf und den Worten „Piece Man“ darunter. Hier ist das Foto von ihrer EP:

Ich wusste, dass ich eines Tages dieses Shirt haben musste, und zwar in einer Stadt, wo solche Shirts jeden Tag getragen werden ohne dass daraus Schießereien in der Schule resultieren. Ein paar kurze Jahre später habe ich Taschen am Strand kontrolliert, direkt neben dem Sänger der Cows. Was lernen wir daraus? Versuche nie realistisch zu träumen.

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Genauso wie Gott, streng genommen, nicht tot ist und das Northside Festival, streng genommen, keine Kundgebung der Weißen ist, so bin ich, streng genommen, kein Fan von Noise Rock. Ich habe zwar die dicke Brille und die seltsame Haut, aber es gibt auch viel, was ich daran nicht mag.

In meinen dunklen Momenten frage ich mich oft, ob die Noise Rock Sänger wirklich alle so krank sind. Schließlich sind sie schon ziemlich wild und sowas, aber im Ernst, wie verrückt kann man denn sein, wenn man es schafft um fünf Uhr zum Soundcheck zu kommen? Ich bin auch der ganzen „Ich hasse alle…außer alle meine Freunde“ Einstellung recht misstrauisch gegenüber. Allerdings ist diese Einstellung in all meinen Lieblingssubkulturen sehr verbreitet, deswegen werden wir Noise Rock auch nicht dafür verurteilen.

Ich habe es immer geliebt, dass in den frühen 90er Jahren jede New Yorker Noise Rock Band ein eigenes Genre hatte. Pussy Galore war „Rock,“ Railroad Jerk war „Country,“ Boss Hog war „Das mit den Mädchen,“ Surgery war „Southern Rock.“ Cop Shoot Cop und Unsane deckten das Industrial/Art School/Misanthropische Idioten Feld ab und obwohl ich nie so weit gegangen bin, mir das Einstürzende Neubauten Logo auf den Arsch zu tätowieren, war ich offensichtlich von diesem Camp eingenommen.

Als ich Chris Spencer von Unsane das erste Mal traf, verfolgte er mich in einer Bar und sagte mir, wie sehr er meine Lyrics für Freshkills hasste. Ich glaube der Satz „Was ist mit der Revolution“ ist mehr als nur einmal gefallen. Vernünftigerweise habe ich ein Jahr lang nicht mehr mit ihm geredet und zwar obwohl ich ein riesiger Fan seiner Musik war. Bis zum heutigen Tag hat er keinerlei Erinnerung an dieses Gespräch. Vielleicht ist es ja nie passiert.

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Dave von Unsane hat zwei neue Album draussen. Eines mit Unsane selbst, das bei Alternative Tentacles erschienen ist, die es mit den kürzlich erscheindenden Wiederveröffentlichungen von The Big Boys und Dog Faced Hermans–wie die Jugend sagen würde–gekillt hat. Das andere Album hat er mit seiner neueren Band PIGS veröffentlicht. PIGS besteht aus Dave Unsane (Ich weiß, dass er einen Nachnamen hat, aber es gefällt mir besser so, OK?), Andrew Schneider und Jim Paradise von GO!, Hell No und bis vor Kurzem von meiner Band (*Schluchz*). Ihr neues Album heißt You Ruin Everything und das Video zur neuen Single „Give It“ ist sowas von Cop Shoot Cop, dass wenn du ganz viel schielst Dave Kendal sehen kannst, wie er sich 120 Minuten weigert weiterzuspielen:

Sowohl die Platte von Unsane als auch die der Pigs sind gute Gründe für einen Typen mit Nachhholbedarf, wie du es bist, in die große Stadt zu ziehen oder wenn du schon hier bist, aufzuhören heulend RIP NYC in deine Statusmeldungen zu schreiben und dich endlich mit der wahren Bedeutung von 1A New York Noise Rock auseinanderzusetzen. Aber bitte nenn es nicht „Pig fuck“. Sonst klingst du wie ein Autor.

Unsane hat kein Video für das neue Album gedreht. Aber scheiß drauf, schauen wir uns nochmal Scrape an.

Ein anderes Thema: mein Vater Richard Stevenson hat gerade den Lambda Literatur Preis für die beste Gay Mystery mit seiner Novelle Red White Black and Blue gewonnen. Glückwunsch, Dad!

@zacharylipez