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Reviews

Musikreviews der Woche mit Talbot, White Hills, Son Lux und mehr

Während die einen ihre infantile Phase haben, sollten die anderen besser mal großflächig außerhalb der Felder malen. Unsere Reviews.

TALBOT
Scaled
Devouter/Broken Silence

Wenn sich eine Band 2008 in Tallin gegründet hat, möchte sie wirklich niemand als „true pioneers of the Sludge/Post-Metal genre“ abfeiern, es sei denn man nennt sich „The Sludgelord“ und hat den Matsch mit russigen Löffeln gefressen. Wir mögen dem Duo sofort zusprechen, dass sie Lärm für 10 machen, na ja, sagen wir fünf. Gleichzeitig empfehlen wir aber Atemübungen, um den gepressten Gesang unter Kontrolle zu bekommen—könnte auch nicht schaden, mal großflächig außerhalb der Felder zu malen, vielleicht sogar in einem unmenschlichen Akt der Selbstermächtigung mit anderen Farben …

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BOB ROSS APPRECIATION SOCIETY

WHITE HILLS
So You Are…So You'll Be
Thrill Jockey / Rough Trade

Wenn die anderenorts in diesem Heft abgefeierten Oranssi Pazuzu so etwas wie den Todesstern unter den Kosmischen Knalltüten darstellen, entstehen beim Hören des letzten Albums der White Hills eher Bilder von asiatischen Spielzeug-Laserpistolen in grellem Transparent-Look. Das kann für ein Viertelstündchen ganz lustig sein, nervt aber auf Dauer wie schlecht gekochte Designerdrogen, die nicht aufhören wollen zu wirken. Zwischen all den billigen Space-Presets blitzt hier und dort etwas vom alten Geist auf—vielleicht haben sie auch nur eine infantile Phase, und nächstes mal ist wieder alles gut.

BUZZ ALLDRIN

SON LUX
Lanterns
Joyful Noise

Wie nennt man noch gleich diese Art von Orchestral-Pop, die nicht eier-los ist? Also mal abgesehen von These New Puritans? Lanterns jedenfalls ist exzentrisch, mutig und dramatisch. Also vielleicht das, was VAST vor zig Jahren mal für das Rock-Genre war: Musik, die nicht nur 45 Minuten lang eine einzelne Idee breittritt, sondern wirklich komponiert wurde. Mit so einem Eigensinn, wie das sonst vielleicht noch Radiohead oder Of Montreal hinbekommen. Wenn überhaupt.

SANTA MARTINI

Wenn „grundsolide“ der erste Begriff ist, der einem beim Hören einer Platte einfällt, ist das normalerweise kein so gutes Zeichen, sondern signalisiert einen Mix aus Konsens, Langeweile, ziemlich wenig Drama oder Dissens. Statt dessen vielleicht gefälligen Rock, der halt auch nicht unbedingt scheiße ist. In diesem Fall allerdings … ach was, nein: gerade in diesem Fall passt das wie Arsch auf Auge. Ein Beck's, bitte.

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AMENYA PALMER

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