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Woran du erkennst, dass du dieses Wochenende nicht ausgehen solltest

Woran du merkst, dass du dringend mal zu Hause bleiben solltest.

Es ist 12:44, deine Kehle ist trockener als die Muschi deiner 90-jährigen Nachbarin (solltest du das zu anstößig finden, habe ich hier alternativ: trockener als der Sand, den du vom Urlaub von vor zwei Jahren noch immer in deinem Samsonite-Trolley hast), dein Kopf kündigt den Weltuntergang an, in deiner Handtasche liegen zerbrochene Zigaretten und alles, wirklich alles, stinkt nach Alkohol. Das ist der Jackpot, den man weitläufig Kater nennt. Du hast es wieder einmal übertrieben, dir ist schlecht und alles was du möchtest, ist dich aufzulösen. "Puff". Es soll sie geben, diese Menschen, die daraus die Konsequenz des "zu Hause bleibens" ziehen. Leider wird auf diese Konzequenz viel zu oft geschissen und am Katertag gegen Abend aufgewärmt, was man eigentlich vergessen wollte.

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Solange dein Körper das mitmacht, kannst du das auch gerne machen. Wir mischen uns da nicht ein. Es gibt aber tatsächlich Anzeichen, die dir signalisieren wollen, dass du deinen Kadaver in die Sofaritze und nicht in die U-Bahn in Richtung Pratersauna quetschen solltest. Wir sind in uns gegangen und haben euch die gängigsten Erkennungsmerkmale der "Bleib heute zu Hause"-Entscheidung niedergeschrieben.

Dein Körper macht komische Dinge

Ja, wir fangen mit dem Offensichtlichen an. Wenn dein Herz mehr Rhythmus als ein Salsa-Tänzer hat, der auf E in eine Steckdose gegriffen hat, dann hast du zu viel Party gemacht. Sobald dir dein Körper das Gefühl gibt, dass du an einem Herzinfarkt sterben wirst, solltest du ernsthaft darüber nachdenken, heute (und die nächsten Tage) mal Pause zu machen. Ein Kater, gepaart mit plötzlicher Angst vor engem Raum (Bim, U-Bahn) ist auch oft ein Indikator für "way too much glitter". Auf den nächsten Punkt möchte ich gar nicht allzu genau eingehen, aber wenn du aus dem Arschloch pisst, ja, auch dann hast du ein Problem. Bleib zu Hause, koch dir eine Suppe und hör dir mal wieder Kurt Vile an.

Du hast seit Tagen nicht mehr auf dein Konto geschaut

Hier was für Koks, dort Eintritt, deinen Rausch muss auch jemand zahlen und der Preis deines Outfits, das nach zwanzig Euro und deiner Oma aussieht, hat leider auch fast deiner Monatsmiete entsprochen. Luxus und Selbstzerstörung sind leider noch nie wirklich kostenschonend gewesen und deshalb zitterst du jedes Mal, wenn du den nächsten Fünfziger beim Bankomaten abheben willst. Wenn du dieses Zittern kennst, bist du schon mitten im Teufelskreis. Wer Angst hat, kein Geld mehr auf dem Konto zu haben, der schaut auch nicht auf sein Konto. Dass man nur noch mit vierzig Euro den restlichen Monat bestreiten muss, will man nicht wissen. Es zu ahnen ist etwas anderes, als es schwarz auf weiß zu haben. Solltest du dich wieder erkennen, bleib zu Hause. Du musst dein Geld ja auch nicht zwangsläufig fürs Saufen ausgegeben haben. Zu Hause bleiben ist in dem Fall aber so oder so klug.

Du bist dir nicht sicher, ob du in deiner Wohnung oder in einem gigantischen Wäschekorb bist, in dem auch zufällig ein Kühlschrank steht

Zugegeben: Dieses "Phänomen" kommt auch bei Menschen vor, die jeden Tag brav zur Arbeit gehen und das Wort "Party" nur noch aus längst vergangenen und verschwommenen Erinnerungen des vorletzten Wochenendes kennen. Jedoch ist es bei Arbeitenden meistens ein kurzfristigeres und ein oberflächlicheres Problem, während es bei Feieranten recht bald grindig werden kann. Ich weiß eh, zwischen 16:00, Kater, Fertigmachen, Vorglühen und 23:00 ist zu wenig Zeit zum Putzen. Wenn du in deiner Wohnung aber seit Tagen ständig über Zeug stolperst, von dem du nur die Hälfte erkennen kannst, dann schadet eine Party-Pause auch dir nicht. Anstatt die Sitation noch schlimmer zu machen, räum auf. Fang bei deinem Gewand an, und hör mit Boden-wischen auf. Danach wirst du dich besser fühlen, kannst deinen Laptop auf den Schoß nehmen, eine Tasse warme Milch mit Honig trinken und endlich ein Tagebuch anlegen. Am besten mit den Worten "Liebes Tagebuch, heute gehe ich nicht aus."

Foto via Flickr | icanteachyouhowtodoit | CC BY 2.0

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Dein iPhone ist nur noch ein Splitter, auf dem Namen angezeigt werden, die dir nichts sagen

Vor zwei Sommern hatte ich eine extreme Ausgehphase (deshalb, ja, ich spreche hier leider größtenteils aus Erfahrung) und mein damals neues iPhone ist mir in einem Grazer "Club" (Kot steht für Scheiße und für diesen Club, aber ich werde hier keine (vollständigen) Namen nennen) gestohlen worden und als Ersatz hatte ich ein iPhone der ersten Generation. Nach zwei Wochen war das Display nur noch eine zersplitterte Ahnung davon und irgendwann hab ich wortlos "Psychphone" mit einem Beschriftungsgerät geschrieben und aufs Handy geklebt. 86% der iPhone-Unfälle passieren im eigenen Stammclub und wenn dir dein Handy beim Tanzen nun schon hundert Mal aus der Clutch gefallen ist, solltest du euch beide schonen. Und hey, kauf dir ein Nokia.

Seit Weihnachten sagst du, dass du jetzt mal eine Woche nichts trinken wirst

Die Weihnachtsferien haben es an sich, dass es irgendwie voll OK ist den Kater mit dem nächsten Rausch zu bekämpfen – bis halt einer speibt. Aber Weihnachten ist schon so lange her, dass das Christkind schon bald wieder vor der Türe steht. Wenn du dieses Vorhaben, eine Woche lang mal nichts zu trinken, noch immer auf die lange Bank schiebst, Freundchen, hast du ein Problem, das sich Alkoholismus nennt. Reiß dich zusammen, google nach Leberzirrhose und iss ne Avocado. Die ist gut für die Leber.

Auf der Straße wirst du immer öfter von zwielichtigen Menschen gegrüßt

Die zwiespältigsten, unheimlichsten und angsteinflößendsten Menschen sind meiner Meinung nach ja diejenigen, die zu viel Gel in den Haaren, aufgestellte Krägen, rosarote Hemden und einen Bart haben, der aussieht wie Gras sieben Tage nachdem es gesäht wurde. Wenn Menschen dieser oder noch unheimlicherer Art anfangen, dir ein "Sers" oder – worse – ein "Hey, Baby" entgegen rufen, warst du zu viel aus. Du bist so tief gesunken, dass du deine Gespräche mit Proleten führst, die dir eh nur auf die Titten gestarrt haben. Solltest du in deiner Kontaktliste am Handy Nummern finden, die unter "Phi Rhiz", "Sara Fluc Wanne" oder "Lustiger Kellner" eingespeichert sind, hast du das gleiche Problem. Dude, chill!

Du kannst dich an keines deiner vergangenen Wochenenden erinnern

Wenn dich jemand fragt, was du in letzter Zeit so getrieben hast, findest du generell keine Antworten mehr. Weil du dich nicht erinnern kannst? Deine Erinnerung und dein Zeitgefühl verschwimmen? Du ahnst, was ich damit sagen will.

Isabella hat sich seit Weihnachten vorgenommen, mal eine Woche lang nichts mehr zu trinken: @isaykah

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