FYI.

This story is over 5 years old.

Noisey Blog

Das Jessas macht doch nicht auf

Wir waren bei einem Plenum der Macher und haben mehr Infos.

Alle Fotos: Julian Haas

Das Jessas, der Club, der morgen in den Hallen der ehemaligen Garage X aufmachen sollte, hat innerhalb von recht kurzer Zeit ziemlich für Furore gesorgt. Die Anmeldungen für das Eröffnungswochenende stiegen innerhalb kürzester Zeit auf 1.800. Gut, das ist bei einem neuen Club nicht wirklich besonders. Er sorgte auch für Diskussionen. Und nicht zuletzt sorgte er für ein wahnsinniges Interesse—das Interview mit den Machern war letzte Woche bei uns der meistgeklickte Artikel.

Machen wir es kurz: Das Jessas wird nicht eröffnen. Den Machern flatterte zwei Tage vor der Eröffnung die fristlose Kündigung herein. Ich hab mich gestern auf den Weg zu einer Krisensitzung des Kollektivs hinter dem Club gemacht. Dort traf ich knapp 15 relativ wütende und fassungslose Menschen, die zu dem Zeitpunkt nicht wussten, wie es weitergehen wird. Stein des Anstoßes war offenbar eine Wand, die entgegen Absprachen doch bemalt wurde. Das klingt nicht auf den ersten Blick jetzt nicht unbedingt so, als sei das der wirkliche Grund. Ich höre mehrfach das Wort „Ego-Problem“. Wahrscheinlich (das liest man zwischen den Zeilen der Pressemitteilung, die das Werk X mittlerweile herausgegeben hat) ist es den Leuten des Theaters das Ganze auch einfach zu groß geworden, vielleicht hatten sie Angst um ihre Subventionen, vielleicht ist ihnen die Stadt reingegrätscht. Letztlich haben sie wohl einfach einen Grund gesucht die Reißleine zu ziehen. Die Leute vom Jessas schwören, alle gröberen Absprachen eingehalten zu haben.

Die Auseinandersetzungen haben begonnen. In der Pressemitteilung des Werk X heißt es: „Es war, ist und wird niemals das Interesse der Leitung des neuen WERK X, das neben dem neuen Standort in Wien Meidling auch weiterhin den Standort ELDORADO am Petersplatz betreibt und als offen kuratierten Ort der freien Szene zur Verfügung stellt, sein, am Standort ELDORADO einen, den Theaterbetrieb überlagernden "Elektro-Musikclub" zu etablieren! Unerheblich von wem betrieben oder wie oft über nichtautorisierte Pressemeldungen auch behauptet.“ so die Leiter des Werk X.

UPDATE: Hier stand bis eben ein offener Brief der Jessas-Crew um das Pächter-Team Jürgen Bauer und David Kreytenberg, der aber ständig upgedated wird. Lest die neuere Version auf der Facebook-Page. Wir bleiben an dem Thema dran.

UPDATE: Wir haben Harald Posch vom Werk X erreicht. „Ich habe seit 5 Jahren einen Vertrag mit Jürgen Bauer, nicht mit Herrn Kreytenberg. Nach diesem Vertrag, der gerade unverändert um 2 Jahre verlängert wurde, ist der Raum auf 70 Personen ausgelegt. Herr Bauer hat sich dann einen Musikprogrammierer hereingeholt. Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass das alles so nicht geht.“ War die Neuausrichtung und der Clubbetrieb mit dem Werk X abgesprochen, worauf das Jessas besteht? „Nein. Es gibt eine 80seitige E-Mail-Kommunikation, die bei unserem Anwalt liegt." Insbesondere die Pressemitteilungen seien eigenhändig erfolgt. „Deshalb haben wir uns jetzt nach fünf Jahren von dem Betreiber des Theaterbuffets getrennt. Das ist ein ganz normaler geschäftlicher Vorgang. Das Werk X wird auch im Ersten Bezirk ein Theater mit 15 Premieren pro Jahr bleiben.“