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Welcher Song ist dein Bezirk?

Jeder Wiener Bezirk hat seinen eigenen Charakter. Der lässt sich auch durch Songs beschreiben.

Wien ist ein Paradies, Wien ist der größte Scheiß, Wien ist Wien. Wir im VICE Büro leben alle hier, wie man halt hier so lebt: sudernd, aber glücklich. Und wie zumindest jeder Zugezogene haben wir alle auch schon in den verschiedensten Bezirken gelebt. Und sie als den kleinen Mikrokosmos geliebt und gehasst, der sie sind.

Nachdem wir uns letztens schon mal die U-Bahn-Linien der Bundeshauptstadt vorgenommen haben, haben wir dieses Mal alle zusammengelegt und uns die Bezirke vorgenommen.

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1., Innere Stadt: Jeremiah Jae—„The Tourist"

Wer sich schon einmal um die Weihnachtszeit, im Hochsommer oder eigentlich immer in die Innere Stadt getraut hat, wird vor allem einem begegnet sein: einer Horde fotografierender, schlecht gekleideter, gieriger, langsam gehender Touristen. Wie die Fliegen von Essen angezogen werden, werden Touristen von Denkmälern, Statuen und dem Stephansdom angezogen. Sie sind der Grund, warum aus einem perfekten Tag ein kleiner Albtraum wird und man sich jedes Mal schwört, sich dem ersten Bezirk nie wieder zu nähern. Inmitten hunderter Touristen wird man zum Tourette-Wörter schreienden Zombie. Was schade ist, weil der erste Bezirk so schön ist, dass er ja wirklich zum Angeben ist. Wobei er auch ein fadenscheiniges Arschloch ist, weil er Wien auf ein rotes Samtpölsterchen legt.

2., Leopoldstadt: Der Nino aus Wien—„Hallo"

Ja, ja, ich weiß eh, dass sich der Nino in der Konstellation anders nennt, aber sorry, das sind drei Wörter die ich nicht schaffe zu tippen. Es gibt eben so Wörter, die man eben nicht mag. Wie Packung. Oder Wurstelprater. Wäh. Aber da wären wir auch schon beim Thema: Den zweiten Bezirk assoziiert man vor allem mit zwei Dingen: Den Juden und dem Prater. Wenn man durch den Zweiten spaziert fühlt man sich immer ein Stück Israel und wenn man weiter geht, fühlt man sich ein Stück Drogenrausch. Beides gar nicht mal so schlecht. Der Prater ist so eine Sache. Am Besten ist, man geht besoffen hin—anders ist das schwer auszuhalten. Purer Wahnsinn hat einen Namen. Man gibt viel zu viel Geld aus, fährt mit den dämlichsten Sachen, geht in irgendeinen Schanigarten, trinkt weiter, fährt weiter Sachen und irgendwann kotzt man dem nächstbesten Kind auf den Kopf. Was danach kommt ist ein Spießrutenlauf der Kategorie „Greet the Circus with a Smile". Irgendwann landet man dann völlig wasted in der 5er und merkt irgendwann, dass man schon zwei Runden in der Bim gesessen hat und mit all dem Kitsch, den man sich im Rausch gekauft hat, eng umschlungen auf einem harten Holzsitz hängt.

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3., Landstraße: Pitbull—„International Love" ft Chris Brown

Landstraße ist nicht nur der geheime Künstlerbezirk Wiens, wo alle Studenten der Angewandten vor sich hin vegetieren und dabei gut ausschauen. Sondern es ist natürlich der Bezirk der Botschaften, wo man täglich an der Verbesserung der internationalen Beziehungen und an einer weltweiten Ächtung von Pitbull arbeitet. Liebe nicht-österreichische Wiener: Danke, dass es euch gibt. Ihr seid das zweite Paar Flügel, ohne das wir die Hauptstädter schwer aushalten würden.

4., Wieden: Black Lips—„Justice After All"