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Interviews

Das hier ist der erste Mensch, der den Einsatz zur „Smoke weed every day“-Line perfekt getroffen hat

Rob Whisman hat etwas geschafft, was bis jetzt keinem anderen menschlichen Wesen gelungen ist. Er hat die berühmte Line aus "The Next Episode" mit absoluter Präzision auf den Kopf getroffen.

Natürlich ist dir das auch schon mal passiert: Du fährst entspannt mit deinen Kumpels im Auto die Hauptstraße runter und über die Anlage läuft Dr. Dres Klassiker 2001. Mittendrin kommt dann der Hit „The Next Episode“. Die ohnehin schon gute Laune wird noch mal ein bisschen angezogen und ihr singt die Lyrics von Snoop Doggs Verse mit, dann die von Dre, dann die von Nate Dogg. Und dann kommt sie. Sie. Die Stille. Die Ruhe vor dem Sturm. Die trügerische Pause bevor der Track mit den vier berühmten Worten abschließt. Du wartest geduldig auf den Moment und dann… los geht’s, „Smoke weed ever—“. Aber nein, Frühstart. Du hast eine Millisekunde zu früh angefangen und den ganzen Song und sehr wahrscheinlich sogar deinen ganzen Tag ruiniert. Also nächster Versuch. Noch mal alles von vorne. Und wieder, du wartest, wartest und wartest. „Smooke wee—“. Aber zu spät. Du hast den richtigen Zeitpunkt verpennt—dieses Mal bist du eine Millisekunde zu spät. Der Song ist wieder im Arsch. Du versuchst es wieder und wieder und wieder und jedes Mal ist die Enttäuschung groß.

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Mein Freund, du bist nicht allein.

Seit der Song 1999 veröffentlicht wurde, haben Fans auf der ganzen Welt versucht, den Zeitpunkt für die nachgestellte „Smoke weed every day“-Zeile richtig abzupassen und sind dabei gnadenlos gescheitert. 16 Jahre lang war dies eins der größten Mysterien der Musikwelt—eine Meisterleistung, die von uns Normalsterblichen nicht bewältigt werden konnte.

Bis jetzt jedenfalls.

Rob Whisman mag vielleicht wie ein durchschnittlicher 26-Jähriger aussehen, aber der HipHop-Enthusiast, wie er sich selber bezeichnet, hat etwas geschafft, was bis jetzt keinem anderen menschlichen Wesen gelungen ist. Am 20. Juli im Jahr 2015 unseres Herren filmte sich Whisman kurz vor 19 Uhr dabei, wie er die „Smoke weed every day“-Line mit absoluter Präzision auf den Kopf traf. Das Video ist beachtlich. Der etwas abwesend dreinschauende Blick täuscht über seine absolute Konzentration hinweg. Er hat schlicht und einfach nur das Unmögliche vor Augen. Es war ein Moment absoluter Perfektion—einer, den wir so vielleicht zu Lebzeiten nicht mehr erleben werden.

Wir haben uns mit Whisman in Verbindung gesetzt, um mit ihm über diesen Meilenstein zu reden und ihn zu fragen, wie es ist, mit solchem Ruhm zu leben.

Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du dir die Zeit genommen hast, Rob. Sag mir, wie lange hast du auf diesen Moment hin trainiert?
Rob Whisman: Ich würde sagen, für einen Großteil der letzten 15 Jahre. Ich kaufte mir 2001 auf Tape, kurz nachdem es 1999 herausgekommen war—allerdings wurde es innerhalb eines Monats von meinen Eltern konfisziert.

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— rob whisman (@robwhisman) 20. Juli 2015

Wow! Und wie bereitet man sich auf so etwas vor?
Meditation. Sehr viel Meditation. Außerdem ein exzessives Training des Zeitgefühls und eine extrem Vitamin E- und Omega-3 Fettsäuren-reiche Diät mit viel Nüssen und Lachs, damit auch gesichert ist, dass das Gehirn optimal versorgt ist.

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20. Juli 2015

Unglaublich. Du lässt das so einfach aussehen. Erzähl mir von den ganzen Hürden, die du auf dem Weg zur absoluten Vollkommenheit überwinden musstest.
Tjaaa. Nun, bei einem meiner nicht ganz so glorreichen Versuche passte das Timing zwar perfekt, aber ich verhaute die Lyrics („smooke weed every other day“). Ich musste außerdem eine Aufnahme verwerfen, weil ich vergessen hatte, mir ein T-Shirt anzuziehen.

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20. Juli 2015

Führe uns doch noch mal Schritt für Schritt durch diesen historischen Moment, Rob. Was ging da in deinem Kopf vor?
Das ist schwer zu sagen. Es gibt da diese kurze, beruhigende Blindheit, die dich in dem Moment erfasst, bevor du so eine Heldentat über die Bühne bringst. Noch davor läuft dir dein ganzes Leben vor den eigenen Augen ab—deine ganzen Unzulänglichkeiten, deine zerbrochenen Beziehungen, Mrs. Hurwit—deine Sozialkunde-Lehrerin aus der 11. Klasse, die immer gesagt hat, dass nie etwas aus dir werden würde. Davor durchgehst du eine ganze Minute lähmender Selbstzweifel und davor kommt Snoop Doggs Verse.

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20. Juli 2015

Inspirierend. Wie hat sich dein Leben seitdem verändert?
Ziemlich großartig. Ich bekomme Nummern links und rechts zugesteckt.

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20. Juli 2015

Wirst du jetzt auch oft auf der Straße erkannt?
Ich bin selten auf der Straße unterwegs. Aber gestern habe ich ein, „hey, du bist doch der ‚smoke weed every day’-Typ“, an der Tankstelle zu hören bekommen. Das ist schon eine erfrischende Abwechslung von dem üblichen, „hey, du bist doch der Typ, der auf dem Bonnaroo im Klo feststeckte“, war, das ich sonst immer zu hören bekam.

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20. Juli 2015

Hat sich Dr. Dre schon bei dir gemeldet?
Nein, hat er noch nicht. Ich fände es aber cool, wenn er das noch machen würde—oder mir einfach Geld gibt.

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20. Juli 2015

Würdest du dich selbst als Held bezeichnen, Rob?
Held? Wohl kaum. Soldaten sind Helden. Feuerwehrmänner. Ich bin lediglich ein ganz normaler Typ, der, wenn überhaupt, die Freiheitsmedaille des Präsidenten oder die Ritterwürde verdient hätte.

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20. Juli 2015

Stimmt. Welchen Rat würdest du den ganzen jungen Menschen mit auf den Weg geben, die auch hoffen, eines Tages die „smoke weed every day“-Line zu landen?
Ich möchte nur ungern die feinen Einzelheiten meiner Methode preisgeben, aber ich kann das hier sagen: nach dem „hey-ey-ey-ey“ folgen exakt 3,31 Sekunden Stille, das sind ungefähr drei Mississippis und dann noch ein Missi. „Schweigen ist eine Quelle großer Kraft“ ist ein gutes Laotse-Zitat, das hier irgendwie hinpasst.

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20. Juli 2015

Eine wirklich unglaubliche Geschichte, Rob. Gibt es noch irgendetwas, das du zum Abschluss sagen möchtest?
Ich vermisse Nate Dogg.

Für weitere Heldentaten folgt ihr am besten Rob Whisman bei Twitter—@robwhisman

Und folgt auch Dan Ozzi, der immer gerne über solche Hedentaten berichtet—@danozzi

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