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Was du brauchst, um zum Gangsterrapper zu werden

Wir sagen dir, was du brauchst, um ein richtig harter Gansterrapper zu sein.

Du lebst im Ghetto, kennst den Ernst des Lebens schon viel zu lange höchstpersönlich und hast es satt, immer nur das Opfer zu sein? Da muss Coolness und die richtige Attitude her, du musst ein echter Gangster werden. Es reicht nicht aus, Gangsterrap zu hören oder vielleicht auch selbst zu rappen. Wir leben nun einmal in einer verdammt oberflächlichen Welt, also muss sich dein ganzes Wesen zu dem eines Gangsters entwickeln, damit du auch wirklich authentisch rüberkommst. Von der Kleidung über Vorlieben bis hin zu deinem Verhalten. Wir haben für euch die zehn Basics eines Gangsterrappers zusammengetragen.

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Kettchen und BlingBling

Foto: Rosie Brazier via photopin cc

Schmuck ist für Gangster schon lange kein Zeichen von Prestige mehr, sondern vielmehr eine Selbstverständlichkeit. So wie "Normalos" uns jeden Tag die Zähne putzen, legen die "Cool Kids" ihr BlingBling an. Zu den Basics gehören dabei natürlich die Goldkette und OhrenBlingBling. Es ist weniger wichtig, ob es sich dabei um echtes Gold und Diamanten handelt, denn mal ganz ehrlich, das können sich die meisten nicht leisten und den Unterschied wird auch keiner im Ghetto auf den ersten Blick erkennen. Kauft euch euren Shit einfach bei Claire’s. Hauptsache, es glänzt.

Eier kratzen/halten/richten/berühren

Foto: Martin de Witte via photopin cc

Was für Außenstehende vielleicht nach Geschlechtskrankheit mit Juckreiz als Hauptsymptom aussieht, ist in Wahrheit so viel mehr. Der Griff, Kniff oder auch einfach nur das bloße Handauflegen scheint vielen Gangstern ein Gefühl von Sicherheit und Vollständigkeit zu vermitteln. Die coole Version der Embryonalstellung quasi. Vielleicht will man aber auch einfach auf Nummer sicher gehen, ob die Klöten eh noch da hängen, wo sie normalerweise runterbaumeln, sie wieder in die richtige Position bringen (am besten so, dass der Schritt mächtig prall ausschaut), oder auch einfach nur, um die Blicke der Ladies (und Gents, no offense) auf den ausgestopften Schritt zu lenken.

Arme bouncen

Foto: Rain Rabbit via photopin cc

Um den Flow und Swag, die man als Rapper auf der Bühne spürt auch seiner Crowd weiterzugeben, empfiehlt es sich, die Hände bouncen zu lassen. Für die Anfänger unter euch: Ihr müsst eure Hände einfach im Beat auf und ab bewegen. Wer den Flow nicht spürt oder es einfach nicht schafft, seine Arme so bouncen zu lassen, dass es nicht so aussieht als hättet ihr gerade einen epileptischen Anfall, sollte sich den coolsten Dude in Sichtweite ausforschen und versuchen, ihn nachzumachen, oder es einfach bleiben lassen und stattdessen mit dem Kopf nicken – da fällt das fehlende Rhythmusgefühl weniger auf. Ruhig dastehen ist auf einem HipHop Konzert nämlich ein totales No Go, das machen nur Hipster!

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Bitches

Foto: pasukaru76 via photopin cc

Ja, ich weiß, dass wir viel über Feminismus berichtet haben (wie zum Beispiel hier, hier und hier). Aber es ist nicht unsere Schuld, dass Bitches zu Gangstern gehören wie Pommes zu Burgern. Klar finde ich es als weibliches Wesen nicht besonders toll, dass es noch immer so viele Rapper gibt, die Mädels nur als Cash Cows in ihren Videos einsetzen und entblößt herumhüpfen lassen. Verstehen werde ich Mädels, die bei so etwas mitmachen, aber auch nie. Einen Aspekt, den man in einer abstrakten Realität als positiv auslegen könnte, hat die Bitchlobpreisung allerdings: Der typische Gangster steht auf Kurven. Ich persönlich kann mich an kein Video erinnern, in dem abgemagerte, leichtbekleidete Frauen vorkommen – anders als etwa auf den Laufstegen dieser Welt. Sie sind also größtenteils keine Unterstützer von Feminismus, dafür aber von Weiblichkeit. Was sich allerdings in keinster Weise gegenseitig aufhebt.

Booties

Foto: (-J. Nilsson Photo) via photopin cc

Wo wir gerade bei Bitches, Weiblichkeit und Sexappeal sind, welches weibliche Körperteil haben Gangster am liebsten? Klar, Hinterteile. In allen Formen und Farben, ob bedeckt (höchstens durch eine mega enge Jeans) oder blank. Booties sind für Gangster wie die Luft zum Atmen oder das Blut, das durch ihre Venen fließt. Genug philosphischer Spritzgack, Gangster haben die beiden Bäckchen auf der Rückseite des menschlichen Körpers einfach richtig gerne und aus.

Fuffies

Foto: alles-schlumpf via photopin cc

Schmeißt die Fuffies durch den Club! Geld ist natürlich, so wie überall anders auch, ganz wichtig. Selbst, wenn es nur in knappen Mengen vorhanden ist (was euch euer fake BlingBling verdeutlicht). Aber das macht ja nichts. Für ein cooles Video reicht es vollkommen aus, Monopolyscheine zu verbrennen und durch die Gegend zu werfen. Der Unterschied fällt keiner Sau auf.

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Blicke

Foto: crowdstrudel via photopin cc

Neben den Eiern und Armen kann man auch mit den Augen ganz viel anstellen. Besonders bei Battles ist es unabdinglich, einen tighten, killenden Todesblick auf Lager zu haben. Aber Achtung, wenn ihr gerade gedisst wurdet, kann der Todesblick fälschlicherweise auch als Angefressenheitsblick aufgefasst werden, was euch als Pussy dastehen lässt und das wollt ihr nicht. Bei Duetten, aber auch bei Battles gegen Frauen, ist der Aufreißerblick ein weitverbreitetes Phänomen. Es gibt leider immer noch zu viele Rapper, die Mädels nur als Objekte der Begierde und nicht als ernstzunehmende Konkurrenz ansehen. Da habt ihr euch aber gewaltig geschnitten, ihr Sucker! Frauen sind euch ziemlich oft – vor allem, was Texte angeht – um einiges voraus, also schluckt mal euren falschen Stolz runter. Respekt wird im HipHop doch groß geschrieben, also habt den bitte auch für eure ebenwürdigen Gegenerinnen, anstatt sie mit euren Blicken auszuziehen, während sie neben euch performen.

Handtücher

Foto: Der Ohlsen via photopin cc

Nachdem es ganz schön anstrengend sein kann, zu rappen und gleichzeitig ein cooler Gangster zu sein, produziert der Körper im Laufe eines Auftritts enorme Mengen an Schweiß, um den Körper cool zu halten (Achtung: Wortwitz). Es braucht meist mehrere Handtücher, um den literweise runtertropfenden Schweiß aufzusaugen und wegzuwischen. Leider glauben zu viele Gangster daran, dass sie – und alles, was zu ihnen gehört, also auch ihr Schweiß – etwas ganz Besonderes sind und wollen dem gemeinen Pöbel etwas von ihrer Besonderheit schenken: In Form eines mit Schweiß vollgesaugten Handtuchs. Igitt, behaltet euch den Scheiß mal lieber selbst. Kleiner Tipp am Rande: Handtücher kann man waschen und wiederverwenden.

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Übergroße Kleidung

Foto: Zero Style via photopin cc

Wenn das Geld knapp wird nachdem ihr Unmengen davon für Handtücher ausgegeben habt, könnt ihr euch einfach am Kleiderschrank eures großen Bruders bedienen. Wenn ihr keinen habt, geht einfach zu Kik. Eine übergroße Garderobe hat nicht nur den Vorteil, dass man darin ziemlich lässig aussieht, sie bietet auch viel Spielraum. Für den Fall, dass ihr noch in die Höhe oder Breite schießt. Außerdem ist es mega luftig darunter, was im Sommer goldwert ist.

Pulli

Foto: Mona Hermann

Ich weiß, dass ein Vintage Pulli nicht gerade das erste Ding ist, das einem in den Sinn kommt, wenn man an Coolness und Gangster-Attitude denkt. Ich bin aber der Überzeugung, dass jeder, der als authentischer Gangsterrapper durchgehen will, einen Pulli aus dem Second Hand Laden braucht. Aber spätestens nach Nazars Auftritt beim Popfest wissen wir, dass sich das bald ändern wird. Auf die Jungs wirkt so ein Pulli hart, Mädels beneiden ihn darum und hätten selbst gerne einen Warmhalter dieser Art oder sehen den Oma-Pulli als Zeichen der weichen Seite eines jeden Rappers. Also go for it!

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