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Andreas Gabalier springt für Strache in die Bresche

Beim Volks-Rock'n'Roller ist heute Abend die ein oder andere Maske gefallen.

Foto: Flickr | Bad Kleinkirchheim | CC BY 2.0

Facebook ist ja grundsätzlich eine ziemlich gute Sache. Man sollte halt nicht posten, wenn man emotional zu aufgewühlt ist. Am besten ist es, wenn man seinen Grant runterschreibt, ein bisschen durchatmet, vielleicht ein Runde um den Block geht. Und es dann noch einmal gut durchliest, bevor man auf „Posten“ drückt.

Ich weiß nicht, ob Andreas Gabalier das heute getan hat. Auf jeden Fall hat er nach der Elefantenrunde zur Wien-Wahl auf Puls 4/ORF eine etwas seltsame Facebook-Statusmeldung an seine 514.413 Fans (Stand 22:54 Uhr) abgegeben.

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UPDATE 6.10.15, 10:12 Uhr: Gabalier hat sein Posting heute morgen wieder gelöscht. Hier der Screenshot von uns.

UPDATE 6.10.15, 12:13 Uhr: Laut Gabalier war es Facebook. Wir sagen dazu erstmal nichts und haben nachgefragt.

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A MEINUNG HABEN,DAHINTER STEHEN!!!… Und schon ist mein Posting von gestern verschwunden, weil ich nach nur 12…

Posted by

Andreas Gabalier

on

Tuesday, 6 October 2015

Wie NEUTRAL das jetzt war, lassen wir mal dahingestellt. Neutralität ist ja ohnehin ein eher seltsames und tendenziell unerreichbares Konzept.

Österreichs Linke versuchen ja seit Längerem, eine direkte Linie zwischen der FPÖ und Gabalier zu ziehen. Ich hab das bislang immer für zumindest übertrieben und die Argumente (die Motorradmarken in seinen Texten seien eine Anspielung auf die Achsenmächte) für teilweise absurd gehalten. Ja, natürlich: Beide—sowohl die Freiheitlichen als auch Gabalier—berufen sich auf das Völkische, was ja auch nicht verboten ist. Ich hab aber bislang immer mehr an eine Korrelation und eher unfreiwilliges gegenseitiges Befruchten als eine direkte Verbindung gedacht. Auch unter ÖVP- und älteren SPÖ-Wählern dürfte Gabalier seine Fans haben. Das obige Posting spricht aber eine relativ deutliche Sprache, auch „ohne für den HC zu sprechen !!!“. Es ist schwer vorstellbar, dass ich mich wütend an meinen Computer setze und eine Verteidigungsrede für einen kontroversen Politiker schreibe, wenn ich ihn nicht unterstütze. Zumal Strache eigentlich fairer behandelt wurde als Beate Meinl-Reisinger, die sich nicht nur gegen die anderen Kandidaten, sondern teilweise auch übermäßig gegen die Moderation wehren musste.

Bei Gabaliers Plattenfirma werden gerade Zähne klappern. Das Spiel mit bestimmten Codes ist das eine. Aber eine offene Unterstützung von Strache (und ja, die Kommentare unter dem Posting zeigen klar, dass die Botschaft angekommen ist) ist dann doch etwas anderes.

Das kommt alles eventuell auch nicht von ungefähr. Politische Beobachter sagen seit etwas Längerem, dass Strache dauerhaft das Thema Volksmusik besetzen muss, weil er für Rap langsam ein bisschen zu alt wird. Was ein bisschen wundert ist, dass Gabalier völlig unaufgefordert dabei mitmacht.

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