FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Hört bitte auf, Bob Marleys Gesicht für schreckliches Merchandise zu missbrauchen

Er ist eine Legende, ihr nur Straßenhändler mit bescheuerten Produkten.
Ryan Bassil
London, GB

Foto via Flickr | monosnaps | CC BY 2.0

Es wäre schön, wenn sich die Bekanntheit von Bob Marleys Gesicht auf seine unsterbliche Musik und seine Leistungen als Friedens- und Menschenrechtsaktivist beschränken würde. Leider ist sein Konterfei seit seinem Tod aber eher gleichbedeutend mit ärmellosen T-Shirts, Postern an Klotüren von Studenten-WGs, iPhone-Hüllen und bedruckten Zippos, als mit unnachgiebigem Aktivismus.

Anzeige

Letzten Sonntag haben Bob Marleys Nachlassverwalter endlich einen sieben Jahre andauernden Rechtsstreit gewonnen, der die gesamte berühmte-Fresse-auf-beschissenem-Produkt-Industrie für immer verändern könnte. Sie haben im Gerichtssaal über die Merchandisefirma A.V.E.L.A. gesiegt, die Marleys Gesicht auf T-Shirts in amerikanischen Läden wie Walmart, Target und anderen großen Ketten verkauft hat. Und zusammen mit Rihannas Sieg über Topshop letzten Monat wird die Frage, was falsches Endorsment von Produkten ausmacht, noch ein großes Thema werden.

Wenn du jedoch der Meinung bist, dass verblassende und einlaufende T-Shirts bereits geschmacklos sind, dann hast du allenfalls oberflächliches Wissen über inoffizielles Marley-Merchandise. Von abstrakten Düften bis hin zu geschmacklosen Perücken gibt es eine ganze Industrie, die nur davon lebt, Bob Marleys Gesicht auf alles zu pappen, was jemals in die Massenproduktion ging. Hier unten findest du die bescheuertsten Sachen. Bitte hört endlich auf damit!

Bob Marley Weed Grinder

undefined

Screenshot via Ebay

Hast du dir einmal einen Grinder zugelegt, bist du auf dem besten Weg, dir Ofen um Ofen im komfortablen Nest deines von Chipskrümeln verkrusteten Betts zu bauen. Grinder sind das Einsteigerwerkzeug in die Karriere eines jeden Profikiffers. Diejenigen, die sich für einen Grinder mit Bob Marley darauf entscheiden, werden aber nicht einfach nur Kiffer. Nein, diese Menschen befinden sich in dem furchtbaren Glauben, dass sie Teil einer extrem gechillten Weltanschauung sind, die sie über alle anderen Gras-Aficionados stellt—einzig und allein, weil sie total „down with the herb“ sind und nicht einfach kiffen, weil, nun ja, weil es das Gegenmittel ist, sich beschissen zu fühlen. Marley Grinder sind unglaublich klischeehaft—das Kifferäquivalent zu Black Flag-Tattoos oder einer Obey-Snapback. Wenn du jemanden finden solltest, der alle drei Sachen hat, dann gratulier dieser Person bitte zum erfolgreichen Idioten-Hattrick.

Anzeige

Bob Marley-Lavalampe

undefined

Screenshot via rastaempire.com

Die Lavalampe, ein von dem britischen Buchhalter Edward Craven Walker 1963 erfundenes neuartiges Deko-Objekt, ist heutzutage gemeinhin besser bekannt als die unreifere Art, einen Raum zu beleuchten. Ich bin mir also nicht ganz sicher, warum jemand, der alt genug ist, eine Kreditkarte zu besitzen, überhaupt so ein Ding haben wollen würde—geschweige denn ein Modell wählt, das aus unerfindlichen Gründen mit einem international bekannten Songwriter verziert ist. Aber hey—wie uns die Japaner schon mit ihrem Diätwasser bewiesen haben—die Leute kaufen jeden Scheiß. Im Gegensatz zu deiner herkömmlichen Lavalampe erlaubt es die Bob Marley-Edition dem Käufer, in den „Rasta Mood“ zu verfallen. Es ist ja weithin bekannt, dass Haile Selassie ein großer Fan von fließendem Leucht-Wachs war.

Bob Marley-Perücke

Screenshot via Ebay

Verkleidungspartys sind der wahrscheinlich umständlichste Weg, sich abzuschießen und Spaß zu haben. Warum also das gute Biergeld für ein teures Kostüm verschwenden? So lange aber noch unbedarfte Erdbewohner wie die Lemminge zum Meer durch unsere Universitätsflure strömen, werden Verkleidungspartys die gängigste Form des organisierten Spaßes bleiben. Während sich manche Leute aufwendige Verkleidungen beim örtlichen Kostümverleiher besorgen, entscheiden sich andere für simplere Optionen—wie zum Beispiel eine Mütze mit Bob-Marley-Dreadlocks. Wie beim amerikanischen Federschmuck oder einem Bindi wissen die Träger in der Regel nicht wirklich viel über die historischen Hintergründe des Outfits ihrer Wahl. Du kannst gerne mal einen dieser Marley-Mützen-Träger fragen, was sie über Rastafari wissen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Antwort sich auf irgendein planloses Gebrabbel über Kiffen, Bob Marley und Jamaika beschränkt. Das Teil lässt einen nicht nur extrem blöd aussehen, sondern erweckt auch den Anschein, ein verpeiltes Überbleibsel eines Junggesellenabschiedes zu sein.

Anzeige

Mellow Mood


Screenshot via tesco.com

Dieses Zeug wird in britischen Tesco-Supermärkten verkauft und ich bin hier, um euch zu sagen, dass es wirklich furchtbar schmeckt und ihr es auf keinen Fall trinken solltet. Überraschenderweise ist das hier ein offizielles und rechtmäßiges Merchandise-Produkt.

Bob Marley-Weed

Letztes Jahr hat eine Firma, die von einem Team aus weißen Gründer-Freaks mit Yale-Abschluss angeführt wird, angekündigt, Marley Natural herauszubringen—die erste Cannabis-Marke der Welt mit Marleys Gesicht vorne drauf—was im Prinzip jedem signalisiert, dass sie so weit von der Cannabis-Kultur entfernt sind, wie nur möglich. Merkwürdigerweise und trotz der Tatsache, dass das Zeug in Amerika angebaut und verkauft wird—ein Land, das Bob als „pure Teufelei“ bezeichnet hat—hat die Marley-Familie tatsächlich mit der Firma zusammengearbeitet. Das Logo der Firma wurde von der Firma entworfen, die auch für das Meerjungfrau-Logo von Starbucks verantwortlich ist und die Entscheidung, Marley zum Marlboro-Mann des Cannabis zu machen, mitzutragen, beweist, dass es für seine Familie kein Problem ist, sein Image zu verkaufen, wenn sie etwas vom Kuchen abbekommen. Aber bei Gras geht es nicht ums Geld verdienen oder um Stars oder darum, eine Marke zu unterstützen. Es geht darum, high zu werden. Ohne die Zustimmung von globalen Organisationen eines Massenmarkts, also dem Establishment. Richtig?

Anzeige

Bob Marley-Mauspad

Screenshot via Amazon.com

Wann hast du das letzte Mal ein Mauspad in freier Wildbahn gesehen? Ich habe seit dem Aussterben des 56k-Modems keins mehr gesehen.

Bob Marley-Socken

undefined

Screenshot via memoapparel.com

Füße sind die schlimmsten Körperteile. Sie stinken, sind von vielen gefürchtet und normalerweise haben sie zu lange Zehennägel. Das wirft also folgende Frage auf: Warum machst du den einflussreichsten Reggae-Star zu einer Fußnote auf deinen Baumwollsocken? Er verdient es, zu strahlen, nicht zu schwitzen und in der Waschmaschine vergessen zu werden. Außerdem sehen sie verdammt beschissen aus. Jeder weiß, dass farbige Socken für Idioten und Kinder sind.

Bob Marley-Parfüm

undefined

Screenshot via by-lynn.de

2011 hat die französische Schmuck- und Parfüm-Firma Reminiscence „Jammin’ Vibration“ herausgebracht, ein Duft, der „von Bob Marley und den Rhythmen des Reggaes inspiriert“ ist. Falls du dich fragst, wie genau die Rhythmen des Reggaes riechen: „Zitrusartige Noten von Florida-Grapefruit, Knospen der schwarzen Johannisbeere, pikanter Kardamom aus Ceylon, pinke Pfefferkörner aus Réunion. Die Basisnoten sind feinste Vanille aus Madagaskar, Tonkabohne aus Argentinien und weißer Moschus.“ Den pinken Pfefferkorn-Geruch von frischem Reggae am Morgen muss man einfach lieben!

Ihr könnt Ryan Bassil bei Twitter finden: @Ryan Bassil

Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.

**