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The Noisey Guide to Silvesterparty

Wir, die Weisen aus dem Noiseyland, bringen euch den ultimativen Guide aka deppensicheren Plan, wie die beschissenste Partynacht des Jahres einigermaßen erträglich wird.

Kinder, bald ist es soweit! 2016 neigt sich mit einer Fülle an unheimlich wichtigen Best-Of-Listen und Jahresrückblicken endlich dem wohlverdienten Ende zu, in Kürze könnt ihr auf seinem Grab tanzen. Und das bitte im großen Stil, denn ihr wisst schon: Die letzte Nacht des Jahres kommt erfahrungsgemäß mit einer absolut hausgemachten Portion an falschen Erwartungen daher. Es ist nämlich nicht nur irgendeine der jährlichen 50+ Nächte, an denen ihr euch aus reiner Gewohnheit sowieso die Birne wegballert, NEIN! Aus Gründen, die nur das Team von Galileo Mystery weiß, ist Silvester DIE Nacht des Jahres. Quasi die Glitzerversion eurer sonstigen Exzesse, die Mutter aller Partys, der letzte Tropfen, der eure Sunny Road in Richtung Betty-Ford-Klinik befeuchtet. Kurz: Es wird in jedem Fall unheimlich scheiße, weil die abnormalen Hoffnungen an diese Nacht niemals erfüllt werden können.

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Wir, die Weisen aus dem Noiseyland, bringen euch daher den ultimativen Guide aka deppensicheren Plan, wie diese Nacht trotzdem zumindest halbwegs erträglich werden könnte—natürlich inklusive Musik für jede Tätigkeit.

Fangt rechtzeitig mit den Vorbereitungen an

Die Situation: Ihr wollt euch gepflegt mit Freunden zuhause umhacken? Kein Ding. Aber bitte mischt euch nicht unter die Menge jener Wahnsinnigen, die am 31.12. um 13:53 in der Lebensmittel-Konsumhölle wie wahnsinnig vor dem Sektregal herumflattern und sich mit irrem Blick gegenseitig Knabbereien aus dem Einkaufswagen klauen. Ernsthaft. Geht einfach einen Tag früher einkaufen, das kann doch um Himmels Willen nicht zuviel verlangt sein. Selbiges gilt für jedwede Reparatur-Maßnahmen: Ihr möchtet umwerfend aussehen? Auch kein Ding. Aber bitte! Probiert das schicke Glitzerkleidchen doch vor dem 30.12. mal an, um nicht hysterisch ob der weihnachtlich angefressenen Speckrolle tränenüberströmt den Reißverschluss zu sprengen, wenn die ersten Gäste bereits vor der Türe stehen. Es hat auch keiner Bock, euch beim Beglitzern, Haare eindrehen und Wimpern aufkleben zuzusehen, also macht das gefälligst schon am Nachmittag. Seid professionell.

Was ihr dazu hören solltet: Alles, was euch entspannt. Spart euch eure Kraftreserven für die restliche Nacht auf und geht euch selbst und allen in eurer unmittelbaren Umgebung nicht schon am Nachmittag auf den Wecker.

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Frank Ocean—„Thinking About You"

Macht das, was alle gut finden

Die Situation: Ihr streitet seit dreieinhalb Monaten darüber, wer denn jetzt wann und wo und mit wem was machen wird? Es ist doch komplett bescheuert, in einer Gruppennachricht mit 40 Leuten wochenlang zu diskutieren, ob man sich gemeinsam am All-You-Can-Eat-Buffet des lokalen Asia-Dealers überfrisst, auf eine Berghütte fährt oder irgendjemandem die Bude in Grund und Boden feiert. Wenn der kleinste gemeinsame Nenner immer noch unbefriedigend ist, dann teilt euch eben auf. Das neue Jahr wird nicht weniger toll, nur weil der Exfreund deiner Gymnasiumsfreundin diesmal nicht mit hineingefeiert hat.

Was ihr dazu hören solltet: Alles, was in die Situation passt. Wobei Helene Fischer niemals eine gute Idee ist, selbst wenn ihr euch für Jagatee und Skifahren in den Alpen entschieden habt. Einigt euch auf Musik, die jeder liebt.

Chet Faker—„Gold"

Esst was

Die Situation: Natürlich seid ihr schon total aufgeregt, das vestehen wir ja. Aber zwischen dem fröhlichen Anprosten und dem Kotzen zwischen Mülltonnen liegen oft nur drei Sekt-Orange. Damit euch eure Leber nicht endgültig den Dienst verweigert, solltet ihr immerhin etwas ordentliches im Magen haben. Und das darf ruhig ein bisschen spießig sein—Fondue, Raclette, Braten, Kartoffelsalat, belegte Brötchen. Mutti wusste damals eben schon, was gut für euch ist, also haltet euch doch einmal daran, ihr verzogenen Bälger.

Was ihr dazu hören solltet: Am besten gar nichts. Nehmt euch doch mal die Zeit, um das Jahr Revue passieren zu lassen und euch zu unterhalten, die restliche Nacht wird ohnehin scheiße laut. Wenn ihrs aber gar nicht lassen könnt, dann beschränkt euch zumindest auf dezente Hintergrundmusik, bei der man nicht umgehend das Lachscarpaccio wieder erbrechen möchte.

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Yann Tiersen—„La Valse D'Amelie (Full Soundtrack)"

Ehrt die Traditionen

Die Situation: Im Ernst, so scheiße ist das alles eigentlich gar nicht, zumal ihr ansonsten noch wesentlich unsinnigere Alltagsrituale kultiviert. Da ihr euch sowieso für und auf nichts und niemanden festlegen wollt, könnt ihr doch wenigstens am Ende des Jahres immer die gleichen paar Dinge machen, damit zumindest irgendeine Konstante in eurem sonst so unheimlich kreativen und freien Lebensstil besteht. Also, packt euer Bleigieß-Set aus und kreiert ein paar undefinierbare Brocken, in denen eh kein Mensch etwas erkennen kann. Seht euch zum tausendsten Mal „Dinner For One" an und erhebt jedes Mal solidarisch euer Glas, wenn Butler James einen für Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom saufen muss. Tragt bescheuerte Partyhüte und 2015-Spaßbrillen und verziert alles und jeden mit Konfetti. Und tanzt, Kinder! Zumindest einmal im Jahr könnt ihr euch doch bitte ein paar Schritte im Takt drehen, bevor das Niveau wieder unters Sofa getwerkt wird.

Was ihr dazu hören solltet: Irgendeine Playlist mit Neujahrs-Songs. Ihr wisst schon, sowas in Richtung „What Are You Doing New Year's Eve" von Ella Fitzgerald, „Let's Start the New Year Right" von Bing Crosby oder auch „New Year's Eve" vom guten alten Snoop Lion Tiger Puma Anteater Dogg. Mal ein bisschen Klasse in die Bude bringen.

Nada Surf—„Blankest Year"

Geht feiern

Ja, richtig gelesen. Geht aus. Aber erst weit nach Mitternacht, also gegen vier oder fünf und dann bitte nicht auf die Silverster-Sause in der Großraumdisco mit Autobahnabfahrt, sondern in euren Stammclub. Silvester ist vorbei, das neue Jahr liegt vor euch in all seiner jungfräulichen Pracht—Zeit, um es im dunklen Club mit alten Gewohnheiten gebührend einzusauen. Hängt ab, tanzt ab und vergesst eure Freunde, ihr habt ja heute schon genug Zeit mit Konversation verbracht. Atmet tief ein, genießt den ganzen verschwitzten, verrauchten Hexenkessel, erfreut euch an der Musik und den Rauschmitteln eurer Wahl—auf ein großartiges neues Jahr!

Steffi—„Selfhood"

Oder: Geht ins Bett

Das ist eigentlich in jeder Lebenssituation ein geeigneter Ausweg. Ihr seid doch eh blau wie die Haubitze und im Grunde nur froh, diese Nacht irgendwie mit Anstand hinter euch gebracht zu haben. Es gab keine allzu verheerenden Dramen, niemand hat Omis gutes Porzellan zerdeppert oder vom Balkon gepinkelt und aufgrund der massiv überlasteten Telefonnetze wurden die bemitleidenswerten SMS an eure Exen zum Glück gar nicht erst gesendet. Also. Hört auf zu saufen, legt euch ins Bett, Fuß raus, damit sich das Karussel nicht ganz so schnell dreht, und Äuglein zu. Morgen ist auch noch ein Tag und eigentlich beginnt das Jahr doch viel angenehmer, wenn man nicht vollgepumpt mit Aspirin den Kater des Todes an den Toilettenrand geklammert übersteht oder im hellsten Nachmittagsgrau vollkommen verstrahlt aus dem Club stolpert.

Dandy Warhols—„Sleep"

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