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Black Metal-Rap trifft David Lynch: Haiyti & Kitschkrieg mit neuer EP und neuem Video

Hört jetzt „Toxic“, die brandneue EP von Haiyti & Kitschkrieg und schaut euch das Video zu „Messer“ an.

In diesem Moment erscheint TOXIC, die neue EP von Haiyti und dem Produzententeam Kitschkrieg. Das Momentane herauszustellen, ergibt bei dieser Platte durchaus Sinn, denn Haiyti ist momentan wohl das spannendste, kantigste, schwerste und im besten Sinne unheimlichste Ding, das diese sonst so leicht zu begreifende Deutschrap-Sache zu bieten hat. Hört selbst:

Mit diesen sechs neuen Songs ist die Zeit des Gebens vorbei. Haiyti nimmt. Sich, was sie will, Rap und seine Normen am Kragen, und uns mit. Ob wir das wollen, spielt dabei keine Rolle. Tracks wie "Akku", "Messer" und vor allem das fast schon gespenstische "Träne" sollen euch keine Turnup-Dienstleister sein. Die gibt es woanders eh schon zu Hauf. Hier hinken dann auch ziemlich schnell die Deutschrap-Vergleiche—diese Platte ist eher sowas wie Black-Metal-Rap, den David Lynch als Soundtrack für einen Film über Hamburgs Jugend verwenden würde.

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Diesen Film muss der Gute aber eigentlich gar nicht mehr drehen. Das hat °awhodat° von Kitschrieg schon gemacht. Ein Messer, bitte:

Warum wir so voll des Lobes sind? Weil wir Rap mögen, den man nicht mal eben so nebenbei hören kann. Rap, der Punk ist, Rap, der alles wegfickt, ohne, dass er uns dauernd sagen muss, dass er alles wegfickt.

Die Zerrissenheit ist real, und das ist gut. Und wenn ihr euch morgen mit euren Freunden streitet, ob das nun Trash, große Kunst, übertalentiert oder überwack ist, dann ist das wahrscheinlich ein gutes Zeichen. Haiyti kratzt an unserem Gemüt und an unserer Gemütlichkeit.

Ihr wollt es noch mal perfekt zusammengefasst? OK:

"Nur einer kann mich richten und er sieht, wie ich weine”, singt sie in der Hook, und in diesem Moment—auf unergründliche Weise tieftraurig und dennoch voller Stolz—scheint alles herauszubrechen, was Haiytis Kunst unterschwellig immer auszeichnet. Die trotzige, scheinbar strukturlose Schönheit ihrer Worte. Das Tiefgründige, das keine Deepness-Phrasen aus dem Deutschrap-Baukasten braucht. Ihre unbedingte Weigerung, sich den Regeln anderer zu unterwerfen. Ihr Blick für die andere Seite der Nacht."—aus dem Promotext zu TOXIC

TOXIC von Haiyti und Kitschkrieg ist ab sofort überall erhältlich.