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„Die Kritiker widersprechen sich selbst“—Martin Ho erzählt alles, was wir über die neue Pratersauna wissen müssen

Wir waren in der neuen Pratersauna. OK, auf der Baustelle von der neuen Pratersauna.

Alle Fotos: Christopher Glanzl

Nachdem ich mein erstes Interview mit Martin Ho über die Pratersauna geführt habe, haben mich die Leute am öftesten auf den Member Club—genauer, die Cocktailbar—und den Beach Club angesprochen. Der Satz „Die Pratersauna ist tot“ ist auch oft gefallen. Ja, die Pratersauna ist tot. Der dunkel gefärbte Club ist begraben, Historie, kaputt und ich würde euch raten, das genau so zu akzeptieren. Was Martin Ho, der neue Fadenzieher der Liegschaft, damit nun machen will, wird anders sein. So viel steht fest. Was Alt und Neu verbinden wird, ist ein Name und einige Tags auf der Wand, deren Erhaltung Martin Ho wichtig war. Durch die Ho'sche Professionalität schimmerten gestern große Vorsicht und merkbare Behutsamkeit. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er sein Ding durchziehen will, sondern dass er sehr wohl darauf achtet, dem Besucher einen Wiedererkennungswert zu vermitteln.

Fest steht: Mit der Pratersauna neu wird er auch eine neue Generation abholen. Die Sauna wird mehr happy place als darky place sein, es wird aber immer einen Floor geben, der dich musikalisch an früher erinnern soll. Auch am kommerziellen Freitag—pardon, am massentauglichen Freitag. Es soll für jeden was dabei sein, weil ausschließen will man niemanden. Überhaupt zeigt sich Ho sehr offen und irgendwie hat er den Vibe vermittelt, als wünschte er sich diese Offenheit für Neues auch von den Leuten da draußen. Als wir durch die (noch) Baustellen-Sauna stauben, merke ich, dass das mit der Orientierung in der alten Sauna selbst nach gewissen Substanz-Konsum (natürlich meine ich hier ausschließlich Bier) einfacher war. Hier trocknen Baumassen und Tränen gleichermaßen.

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Neben Martin Hos Büro wird auch ein Tonstudio eingerichtet. Schließlich ist Zeit nichts, mit dem man verschwenderisch umgehen darf. (Internationale) DJs wissen das und deshalb nützen sie diese Zeit gerne, um zu produzieren. Denn den Ride mit den Red Bus City Tours hat man ja nicht nötig, wozu gibt es Google Maps? Gerade in der HipHop-Szene, so Ho, ist diese Art von Zeit-MGMT sehr beliebt und so können internationale auch mit lokalen Artists an einem gemeinsamen Track arbeiten—eine Plattform für weltweite Musik-Kommunikation also.

Als wir nach unten gehen, werde ich auf die Dimension der Lüftungen hingewiesen. Und ja, sie sind groß und erinnern an ein Giger-Imitat. Stilvoller Frischluft kann man sich in der neuen Pratersauna also sicher sein. Rund um den Mainfloor wurde sehr viel entkernt und geöffnet. Der „Club im Club“, wie Martin Ho die von den Leuten viel diskutierte Cocktailbar nennt, sieht noch hübsch grau und dreckig aus, in zehn Tagen soll es hier aber schon wieder ganz anders glänzen. Die Bar wird 1:1 der X-Bar nachempfunden. Unser nächster Stop ist der Toiletten-Floor (wer hier eine Anspielung sieht, liegt falsch), der jeden Abend bespielt wird.

Die Bar vor dem Mainfloor wird um einiges größer sein, damit man umgestresst socializen kann. Das Glashaus in kurz: Viel Licht, viel Lärmschutzverglasung. Der Pool sieht noch so aus, als hätte ein Gebäude hineingekotzt, aber man kann sich gut vorstellen, wie das aussehen wird. Im Gatsch liegt ein noch verpacktes Kondom aus alten Pratersauna-Zeiten. Wir haben Martin Ho noch die Fragen gestellt, die damals noch nicht beantwortet werden konnten:

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Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, das ist Martin Ho. Das Foto ist aus der Praterfreunde-Kampagne.

Noisey: Ernst gemeinte Frage: Wie geht es dir?
Martin Ho: Ja, entspannt, entspannt. Wieso?

Nun ja, haben dich die letzen Monate denn nicht besonders gefordert?
Nein. Wir haben einen relativ straffen Bauplan. Der Eigentümer der beauftragten Baufirma Handler Bau ist ein guter Freund von mir, Fan von uns und auch Saunafreund. Also ich glaube, er würde es sich nicht gerne antun, dieses Projekt mit Verzögerung zu bauen. Es schauen ja doch ein paar Augen zu.

Wann wird nun die offizielle Eröffnung stattfinden?
Wir sperren im Zuge eines Eröffnungswochenendes am 29. und 30. April auf und ergänzen das mit dem 1. Mai. Es wird ein dreitägiges Fest. So wie sie zugesperrt hat, so sperrt sie wieder auf.

Was ist für das Eröffnungswochenende geplant? Also welche Acts?
Da würd ich jetzt gern kurz meine Jungs vorstellen. Das ist Max Wanderer, eh bekannt in der Wiener Musikszene und Paco di Bango. Und die sind verantwortlich für das Booking, das Programm und für die konzeptionelle Gestaltung des ganzen Projektes nach außen.

Im letzten Interview hast du ja gesagt, dass es keine fixen Booker geben wird.
Wir werden auch keinen fixen Booker anstellen. Aber wir werden so wie im VIEiPEE in einem engen, kleinen Kreis das Ganze neu gestalten. Wir gehen da nach dem Prinzip „Never Change A Winning Team“.

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Also, her mit dem Eröffnungs-Wochenend-Teaser.
Paco di Bango: Es wird ein Drei-Tage-Spektakel mit großen Künstlern. Spielen werden Chez Damier, Djebali, Moomin, Motsa, Neco, Andy Catana und viele mehr. Und es geht durch—also mit einer Afterhour, die dann auf den Sonntag übergeht, wo wir eine schöne Daytime-Party feiern werden mit einem Kein Sonntag ohne Techno-Floor mit Künstlern wie Space Echo, Ken Hayakawa am anderen Floor und das restliche LineUp aus nationalen Künstlern.

Wie werden die Floors heißen?
Die Floornamen ändern sich nicht wirklich. Der Mainfloor bleibt der Mainfloor, das Glashaus bleibt das Glashaus—nur das jetzt wirklich Glas dran ist. Und der Toilet-Floor bleibt der Toilet-Floor. Und was eh schon bekannt ist, ist, dass der Bunker als klassischer Bunkerfloor wegfällt. Aus dem einfachen Grund, dass sich im Zuge der Optimierung der Räumlichkeiten und der Umbauarbeiten eine enorme Flächenoptmierung ergibt, sodass der klassische Bunkerfloor so nicht mehr notwendig ist. Daher wird aus dem Bunkerfloor eine Cocktailbar.

Was konntest du von außen über Pratersauna neu und deine Pläne mitbekommen?
Wir haben im Zuge der Kampagne und des Anteaserns beobachtet wie die Szene reagiert, weil die Leute sich gar nicht vorstellen können, was passieren wird. Weil wir eigentlich relativ wenig darüber quatschen und uns auf die Baustelle konzentrieren. Und was den Leuten gesagt werden muss ist, dass wir hier keine gänzliche Umpositionierung der Pratersauna vorhaben. Das Einzige, was wir wirklich machen, ist die Gunst der Zeit zu nutzen und die Pratersauna sowohl technisch als auch gewerberechtlich und nach den neuesten Sicherheistsstandards zu optimieren. Also wir haben bestimmte Bereiche von der alten Pratersauna abbauen müssen und haben sie so sensibel abgebaut, dass wir sie auch wieder zubauen. Also in Wahrheit restaurieren wir die Pratersauna.

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Kommt auch was aufs Dach? Das interessiert mich schon die ganze Zeit.
Wir haben das Dach rausgehoben und haben da schon diverseste Kommentare lesen dürfen. Warum, weshalb, ganz entsetzlich. Wir verstehen das, wenn wir sowas lesen nicht wirklich, weil solche Kommentare in meinen Augen nicht so durchdacht sind. Weil es ist doch klar, dass ein Haus mit Dach bestehen bleiben muss und wir das Dach erneuern mussten, weil das alte Dach einfach massive Sicherheitsbedenken hatte. Also es kommt ein Flachdach hin. Und dieses Flachdach wird sicher das ein oder andere Mal auch für Überraschungen sorgen.

Klingt mystisch. Was ist die größte Veränderung seit unserem letzten Treffen?
Es ist eigentlich alles bei dem geblieben, wie wir es immer vorhatten. Die sicher spürbarste Erneuerung ist sicherlich die Erweiterung des Gartens—die optimierte Lösung für den Garten, also es kommen ca. 380 Tonnen Sand hin. Und wir haben einen Beach-Bereich für den Pool. Der sogenannte Sauna-Strandclub. Die Pooltechnik, der Pool wird komplett erneuert, die Größe bleibt. Er wird den aktuellen Anforderungen des Gewerberechts angepasst.

Welche Rolle wird die Gastronomie, für die ihr ja bekannt seid, letztendlich spielen?
Wir werden natürlich unsere Kenntnisse der Gastronomie einbringen. Also ich glaube das, was dem Gast am Ende auf jeden Fall auffallen wird, ist die Gastronomie. Das heißt, dass die Qualität, das Sortiment verbessert wird. Und die Anlage. Es wird nicht mehr so sein, dass die Anlage ein Fremdkörper im Club sein wird sondern so, dass die Anlage ein Teil des Clubs ist. Bisher war das so, dass die Anlage ein Fremdkörper war. Also sie wurde hineingestellt.

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Was ist für dich so der größte Bullshit, den du von den Leuten gehört hast.
Dazu kann man sich nicht wirklich äußern, weil es immer die selben wenigen Leute sind. Und ohne Detailahnung etwas zu kommentieren—darauf hab ich eigentlich nicht viel zu sagen.

OK. Also das mit dem Bunker hat ja zum Beispiel einigen bitter aufgestoßen. Wie kann er nur?
Ja. Das waren auch immer dieselben fünf bis sieben Leute. Aber für uns als Projektleiter und Investoren ist es halt wichtig—und ich verwende das Wort optimieren sehr gern—weil das ist im Endeffekt das, was wir machen. Und dazu gehören eben auch logistische Wege fürs Personal und für den Gast, wie Gaderoben, wie Einlassszenarien. Und der Bunker war zwar ein heißgeliebter Floor, aber so viel er geliebt wurde, so viel wurde er auch gehasst.

Wie habt ihr entschieden, welche Veranstaltungen bleiben und welche gehen?
Wir haben im Team im Zuge der Konzeptualisierung mit allen Veranstaltern gesprochen. Und es ist ja auch nicht so, dass jeder Veranstalter mit demselben Format weitergeht. Es sind großteils die selben Veranstalter, die selben Promotoren, die aber für die neue Pratersauna auch neue Konzepte entwickelt haben. Und für uns war es auch zu wenig, jetzt einfach nahtlos irgendetwas zu übernehmen. Uns war wichtig, dass die Konzepte zeitgemäßer sind.

Was können wir uns programmatisch erwarten?
Paco: Also wir haben jeden Samstag ein Fixprogramm. Freitag ist eine andere Geschichte. Wir beide kümmern uns um den Samstag. Da wird’s jeden ersten Samstag im Monat einen Host geben, von Nick Jacobs, Hans Jung und Chris Edy. Also die haben eine neue Veranstaltung. Das Ganze wird also in ihrem Namen stattfinden. Da wird viel am Konzept gearbeitet. Das wird was komplett Eigenes, da will ich noch nicht zu viel verraten. Der zweite Samstag im Monat wird unser Eigenformat sein namens Schlaflos. Das wird in Richtung House bis Techno gehen. Acts, die wir noch sagen können: Martin Buttrich zum Beispiel. Dann haben wir das Luft und Liebe-Format übernommen, was alle zwei Monate stattfinden wird. Die wechseln sich mit einem neuen Event namens Housekeeping ab, das in eine noch housigere Richung geht. Und den vierten Samstag haben der Wendelin und der Matthias, die vielleicht bekannt sind. Die haben auch ein neues Format am Start. Nicht unbedingt diese Voll-Techno-Richtung. Wir sind ein bisschen—nicht happier, aber heller. Wir sind einfach kein dunkler Laden, und daher Dark-Techno mit vielleicht noch einem Darkroom zu machen ist nicht das Richtige. Eine Schwulenveranstaltung wird’s auch geben.

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Also eine Schwulen- oder Gay-Party?
Paco: Gay. Eine Gayparty. Und den Nachtschwimmer gibt’s weiter. Das macht der Rudi Wrany mit uns gemeinsam.

Und Freitag?
Martin: Für Freitag wird es eine kommerziellere Lösung geben—eine massentauglichere Veranstaltung. Es muss ja auch nicht immer alles Underground sein, damit es cool ist. Unterm Strich muss man sagen, dass der Gast—und wir sind ja sehr kundenorientiert, weil wir aus der Gastronomie kommen—glücklich rausgehen muss. Das heißt er muss in der Nacht—aus jedem unserer Häuser—mit demselben Gefühl rausgehen. Das ist unsere Hauptaufgabe. Und meine Hauptaufgabe ist es, Konzepte zu entwickeln, bei denen der Mensch—in seiner wenigen Freizeit die er hat, in den wenigen Stunden, die er sich gönnt—in die unsere Häuser geht, rauskommt und sagt: „Boah, das war ein lässiger Abend, super Spaß gehabt, tolle Musik“.

Aber: Egal an welchem Abend, was immer auch ist, haben wir im Glashaus einen sehr intellektuell hochwertigen, basslastigen Sound. Also du musst in die neue Pratersauna an jedem Abend kommen können, ohne zu sagen: „Heute ist die Musik nicht meins“ und du musst immer, als alteingesessener Pratersauna-Geher und Electronic-Music-Lover zumindest einen Floor haben, wo du sagst : „OK, des ist jetzt nicht meins, aber ich kann mich immer drauf verlassen, dass ich einen Floor hab“. Und mir ist es wichtig, dass man jedes Wochenende weiß, worauf man sich einlässt. Also davor war es sehr individuell und unser Ziel ist es jetzt, aus der Pratersauna einen Club zu machen und keine Eventlocation. Das ist der springende Punkt. Davor war es eine Eventlocation.

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Einen massentauglichen Freitag? In welche Musikrichtung geht das genre-mäßig? Bleibt das Elektro?
Es bleibt schon die elektronische Richtung. Aber wir weichen vom Düsteren ab und versuchen wirklich Party zu machen. Und das spricht jetzt nicht für den Sauna-Strandclub, der ist ein eigenes Ding. Es ist ein Bad, das von Montag bis Sonntag offen hat. Ab Mittag bis 22:00 Uhr. Du kannst herkommen, Baden, Schwimmen, Sunbathing, Essen, Trinken oder Kokosnussöl und Aloe Vera schmieren, was du halt sonst so im Urlaub machst. Und da ist Musik natürlich quer durch. Der Saunastrandclub hat jeden Tag von 11:00 bis 22:00 Uhr offen.

Das heißt, ich kann im Sommer meinen Laptop nehmen und hier arbeiten?
Ja, klar. Unsere Liegen haben Steckdosen und es gibt Wlan. Die Europameisterschaft ist auch ein großes Thema. Da machen wir ein relativ üppiges Outdoor-Public-Viewing.

Wie wird der Tag am Pool dann in den Clubbetrieb übergehen?
Um 22:00 Uhr ist dann das Ausklingen vom Saunastrandclub. Ab 23:00 Uhr öffnet dann der Club und die Gäste haben da die Möglichkeit zu feiern. Der Strandclub ist dann zu. Und die Pratersauna hat dann ihre eigene Terrasse, die bleibt dann offen. Die ist 1:1 der alten Terrasse exakt nachgebaut. Wir haben sogar absichtlich das alte Geländer behalten, damit’s nicht zu schön ausschaut.

Auf was kann man sich optisch einstellen?
Die Oberflächen bleiben teilweise dieselben, wie sie in der alten Pratersauna waren. Viele Tagger werden ihre Tags wieder finden. Wir haben teilweise an den Wänden ja die oberste Spachtelschicht untergelegt und dann wieder draufgelegt. Eine Fleißaufgabe halt.

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Gibt’s schon große Acts, die man ankündigen kann?
Es gibt superfette Acts. Wir planen zum Beispiel Mitte August so ein dreitägiges, kleines Clubfestival. Aber actmäßig wollen wir da auch noch nicht zu viel verraten. Aber es ist der ultimative Act. Der Acts aller Acts. Der Vater von allen. Er ist in jeder Hinsicht aber der Coolste. Was er sagt, was er trinkt, was er isst. Der ultimativ vollwertigste Mensch. Das ist für uns auch ein Zeichen, dass die neue Pratersauna international wohlwollend aufgenommen wird. Dass uns dieser Act ermöglicht wurde. Weil es ein Act ist, der gerade in der Saison, sehr schwierig ist. Jänner ist was anderes als Mitte August, wo Hochsaison in allen Beachclubs wie in Ibiza oder San Tropez ist. Und an einem Freitag noch dazu. Dass der zu uns kommt anfang zweiter Augustwoche—hat mich selber gewundert muss ich sagen. Weil er extra mit dem Privatjet anreist. Nur so als Dimesionsvorgabe.

Wird die Sauna der beste Club Wiens?
So kann man das nicht sagen, jedes Individuum hat andere Wünsche. Aber wir bieten sehr viel und haben auch ein super Management in der Pratersauna zusammengestellt—und ein gutes Team.

Wer vom Team bleibt—ich glaube du weißt, worauf ich anspiele.
Ich glaub die wohl bedeutendste Toilettenkraft aller Clubs Europas–der Captain—bleibt uns erhalten. Auch die Securitys bleiben die selben.

Was wirst du am Eröffnungswochenende trinken?
Es wird einen Cocktailempfang am 29. April geben für Family & Friends. Da werde ich trinken, was ich immer trinke: einen guten Rotwein. Und dann Margaritas an der Bar.

Wie kam es zur Pratersaunafreund-Kampagne?
Wir wollten einen einheitlichen Auftritt. Und wir wollten die Gesichter, die sich mit der neuen und auch alten Pratersauna beschäftigt haben. Mir war wichtig, dass wir uns auf unsere Community verlassen können. Das war der Hauptgrund dieser Kampagne. Und wir setzen marketingtechnisch auf extrem viel Persönlichkeit. Wir versuchen die Personen, die wir ansprechen, auch als Botschafter zu präsentieren.

Wie werden die Leute aus dem Eröffnungswochenende rausgehen?
Viele werden positiv überrascht sein, weil man uns eigentlich anders kennt. Wir sind Restaurant-Betreiber und wenn man unsere Häuser ein bisschen kennt, dann kann ich das auch ein bisschen nachvollziehen, haha. Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was den Leuten nicht gefallen könnte.

Ja, es ist sicher eine Herausforderung, stehst du unter großem Druck?
Weißt du, wir haben das immer so gemacht, dass wir nicht zu viel über den Druck nachdenken, weil dann macht man es nicht. Wir haben das VIEiPEE ja mit dem Grundgedanken gemacht, dass es die Pratersauna weiterhin geben wird—sonst hätte ich das ja gar nicht gemacht. Wir konnten nicht damit rechnen, dass es die Pratersauna in einem Jahr nicht mehr gibt. Ich wollte ja nicht Mitten im Irgendwo alleine einen Club haben. Jetzt haben wir die Sauna mitnehmen müssen, weil ich nicht alleine mit dem Club da sein wollte. Du willst ja auch nicht irgendwo alleine sein, oder?

Depends. Aber nein, tendenziell nicht.
Das VIEiPEE wäre voll einsam gewesen, da im Irgendwo, im Winter, kalt ist. Das wäre ja asozial gewesen. So ist es viel spannender.

Wird es wie in der alten Sauna Büro-Partys geben?
Das wird sich in den Club im Club—also die Cocktailbar—verlagern, weil es einfach angenehmer ist. So ist das logistisch ja viel besser. Warum waren die Leute im Büro? Weil sie unten nicht bei der bummvollen Menge stehen wollten. Und diese Personen regen sich jetzt auf, dass es einen Member-Bereich gibt. Na, wo war der? Oben. Da waren sie, weil sie ja alle so cool waren. Da widersprechen sie sich selber.

Isabella auf Twitter: @isaykah