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Thump

Wissenschaftler finden weitere Beweise für den therapeutischen Nutzen von MDMA

Ein kalifornisches Forscherteam hat bei einer Konferenz in Oakland neue Erkenntnisse präsentiert.

Foto: Kripos_NCIS | Flickr | CC BY-ND 2.0

Wie wir bereits berichteten, wird in den USA momentan fleißig über den therapeutischen Nutzen von MDMA geforscht. Insbesondere bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen scheint die Substanz in Kombination mit einer Gesprächstherapie vielversprechende Resultate zu liefern. Das hat ein Forscherteam bei der diesjährigen Psychedelic Science Konferenz in Oakland jetzt mit Zahlen untermauert. Sie präsentierten die Ergebnisse aus einer klinischen Studie, bei der 107 mit einer Belastungsstörung diagnostizierte Menschen mit MDMA in Kombination mit einer Gesprächstherapie behandelt worden waren, berichtet die Fachzeitschrift Nature.

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Die Studie wurde von Mitgliedern der Nonprofit-Organisation Multidisciplinary Association fo Psychedelic Studies (MAPS) durchgeführt, mit der wir letztes Jahr bereits über ihre Fundraisingaktion zur Beschaffung einen Kilos reinen MDMAs gesprochen hatten. Wie sich nun zeigt, kann eine MDMA-unterstützte Psychotherapie dabei helfen, PTBS-Symptome wie Panikattacken und Albträume zu reduzieren. Mehr als ein Jahr nach zwei bis drei Sitzungen MDMA gestützter Therapie gaben etwa 67 Prozent der Teilnehmer an, nicht länger unter PTBS zu leiden. Nur 23 Prozent der Kontrollgruppe, die eine Therapie und ein Placebo erhalten hatte, konnten bei der Bestandsaufnahme das gleiche sagen.

Bei der durchgeführten Studie handelte es sich bereits um Phase II der drei nötigen Phasen für eine Medikamentenzulassung in den USA. Die zuständige Behörde FDA hatte die unveröffentlichten Ergebnisse bereits im November begutachtet und die Forscher dazu ermutigt, zur finalen Phase III überzugehen. Wenn alles gut läuft, könnte MDMA in den USA 2021 offiziell zur PTBS-Behandlung zugelassen werden.

Dieses Jahr bildet das MAPS-Team Therapeuten in den USA und Israel für die MDMA-gestützte Psychotherapie aus. Sie hoffen, bis zu 300 Probanden für die anstehende Phase III zusammenzubekommen.

In den Vereinigten Staaten erleiden sieben bis acht Prozent der Bevölkerung an irgendeinem Punkt in ihrem Leben eine PTBS. Bislang wird die Störung üblicherweise mit Antidepressiva und Therapie behandelt.

In Neuseeland untersuchen Forscher aktuell, ob MDMA zur Behandlung von Tinnitus eingesetzt werden kann.

Dieser Artikel ist zuerst bei THUMP erschienen.

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