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New music

Ist JPTR der nächste Schweizer Act, der den internationalen Durchbruch schafft?

Die Zürcher Newcomer JPTR gehen mit ihrem Avant-Pop in der internationalen Musikpresse durch die Decke. Sind sie vielleicht bald der neueste innovative Musik-Export der Schweiz?
Foto: Facebook

Viel Percussion trifft auf grosse Stimme – so einfach könntest du JPTRs Musik zusammenfassen. Doch lässt sie sich nicht einfach so in einem Satz beschreiben. Dafür sorgen der vielschichtige konzeptuelle Sound und die einzigartige Ästhetik, die dem jungen Kollektiv auch zum internationalen Durchbruch verhelfen könnten: Seit dem Release ihres Debütalbums JPTR vergangene Woche wird das Duo immer mehr von internationalen Musik-Blogs und renommierten Magazinen wie der Spex oder Brooklyn Radio gefeatured.

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Das Duo JPTR, dessen Name sich Jupiter ausspricht, sind die jungen Zürcher Andrina Bollinger und Ramón Oliveras – und ihr drittes inoffizielles Mitglied Olivier Baumann, der bei den Kreativprozessen mithilft. Sie selbst beschreiben ihre Musik als Avant-Pop und bieten einen guten Kontrast zu weichgespülten Radio-Hits. Denn JPTR zwingen dich förmlich, dich vor ihren Songs niederzuknien und dich verdammt noch mal mit dem Inhalt und jedem einzelnen Element der Songs auseinanderzusetzen.

Das besondere am Duo ist, dass die Songs immer nur aus Gesang und Schlagzeug entsteht. Die Zürcher schreiben und komponieren all ihre Stücke aus der Improvisation heraus und bringen Themen wie Gender-Fluidität, Sex und Vergänglichkeit auf den Tisch. Dies spiegelt sich auch im Cover des selbstbetitelten Albums wider, welches eine geschlechtslose Fusion der Gesichter des Duos zeigt. Musik für den Intellekt und für ein waches Publikum, welches sich gerne neuen Musikkonstellationen öffnet. Und obwohl alles aus der Improvisation entsteht, ist doch auch die Spontanität sehr durchdacht. Zwischen dem extravaganten und experimentellen Sound bringt ihr Album aber auch immer wieder Songs mit intelligent eingesetzten Pop-Elementen mit sich, wie bei "Polyamorhythm" oder "Boyfriend" – Avant-Pop eben.

Seit sie am 7. April beim Schweizer Indie-Label Mouthwatering Records ihr Album veröffentlicht haben, sind sie auch auf dem internationalen Musikradar gelandet. Und die Kritiker finden fast ausschliesslich lobende Worte für die Newcomer. Brooklyn Radio etwa schreibt: "Ihre Musik ist modern in ihrem Minimalismus, mit einem leicht urbanen Touch, einem grossartigen Beat und einer sexy Attitüde serviert als hoch konzentrierter Shot, der sofort süchtig macht." Und der amerikanische Blog Stereo Ember vergleicht JPTR mit LSD: "Auf irgendeine Weise sind sie eine Dosis Lysergsäure und eine audio-visuell bewusstseinsverändernde- Substanz." Auch das renommierte Spex-Magazin hat die Platte von JPTR aufgegriffen und sogar in Polen hat das Duo im Musikblog nowamuzyka.pl Fans gefunden. Dass sie bald auf internationalen Bühnen spielen, könnte also sehr gut möglich sein, wenn sie weiterhin bei ihrem Konzept bleiben. Denn ihre Video-Clips und die Songs in Kombination geben einen Output, der locker über die Landesgrenzen hinaus funktioniert.


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