Von Wikingern in Todeswellen und Lauchstangen im Pit: Die Mosh-Trends vom Impericon Festival

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Festivals 2018

Von Wikingern in Todeswellen und Lauchstangen im Pit: Die Mosh-Trends vom Impericon Festival

Fotogalerie: Wir waren bei Heaven Shall Burn, Comeback Kid und Knocked Loose im Pit, um zu lernen, wie die Szene heutzutage durchdreht.

Bevor der Sommer richtig losgeht, haben jetzt bereits die von Noisey präsentierten Impericon Festivals die Festivalsaison 2018 eingeläutet. Draußen schien die Frühlingssonne, drinnen wurde in riesigen Hallen abgemosht. Wir waren beim Abschluss in Leipzig dabei, wo Heaven Shall Burn als Headliner zum letzten Mal auftraten, bevor sie auf ungewisse Zeit verschwinden werden. Standesgemäß sorgten sie für einen riesigen Circlepit, der es eventuell sogar mit dem ihres legendären Auftritts beim Wacken aufnehmen konnte. Außerdem ist uns bei den grandiosen Sets von Comeback Kid, Neaera, Lionheart, Silverstein und Knocked Loose aufgefallen, dass es absolut nicht mehr darum geht, der Krasseste im Pit zu sein. Vergesst mal eure vor dem Spiegel einstudierten Choreografien, Tag-Team-Combos, Crowdkiller-Punches und sonstigen Kampfsportverrenkungen, wir haben die echten Pit-Trends und Evergreens der Szene aufgedeckt. Und dank der Bilder unseres Fotografen Vincent Grundke wisst ihr auch, wie die in Aktion aussehen:

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Der Fels in der Brandung

Während sich die zwei feindlichen Heere aka die beiden zufällig getrennten Hälften des Publikums erwartungsvoll in der Wall of Death gegenüberstehen, nutzen einige wenige den seltenen Augenblick. Endlich ist genügend Platz, um sich körperlich komplett zu entfalten und den eigenen Andrenalinspiegel weiter nach oben zu pumpen. Einziger Nachteil: Das schnelle Ende dieser Freiheit wird wahrscheinlich sehr schmerzhaft.

Der Patrick Swayze

Um sie herum regiert das Chaos der umhergeschleuderten Gliedmaßen, aber die Tanzmäuse lassen sich davon nicht beirren. Eure Freundschaft hält schließlich erst dann für immer, wenn ihr mal gemeinsam zu stampfenden Breakdowns grazil übers Parkett gewirbelt seid.

Die Ruderbank

Als 2016 ein US-Metalblog entdeckte, dass hierzulande wohl gerne gerudert wird, dachten wir: aaaalt! Gibts doch mindestens schon seit 2007. Aber auch 2018 ist die Begeisterung für den Synchronsport ungebremst. Blöd nur, wenn dazu parallel eine Wall of Death gestartet wird, wie wir beim Auftritt von Heaven Shall Burn leider mitansehen mussten. Autsch. Andererseits wurden Wikingerboote damals ja auch von riesigen Wellen umgerissen.

Der Pauschalurlauber

Das Dumme am Crowdsurfen ist ja, dass ständig fremde Hände an die Weichteile greifen oder euch überhaupt nicht mehr zu packen bekommen. Die Lösung: rauf auf die aufblasbare Unterlage und wie auf Malle eine entspannte Runde im Menschenpool drehen.

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Der Jesus

Es kann am beeindruckenden Aftermovie vom Impericon Festival 2017 liegen, aber dieses Jahr erhoben sich ungewöhnlich viele Menschen mehr oder weniger majestätisch aus der Zuschauermasse. Sie ragten über dem Pöbel unter sich, hoben die Arme gen Hallendach und … Ja, das war es eigentlich. Muss wohl ein ganz cooles Gefühl sein.

Das Plüschtier

Wir haben absolut keine Ahnung, warum man ein Kuscheltier mit in den Pit nehmen sollte. Vielleicht als Glückbringer, damit die Besitzer nicht wie andere auf der Sanitäter-Bahre rausgetragen werden.

Der Circle of Cards

Während der Show von Knocked Loose, als also einer der härtesten Pits tobte, saßen diese Herren seelenruhig im Sturm und kloppten ein paar Karten. Leute taumelten mit blauen Augen und blutigen Nasen raus, und diese Typen übten sich in absoluter Todesverachtung. Hätten wir auch nicht geglaubt, aber ist nun mal so.

Das Faschingskind

Easy: Rein ins Ganzkörperkostüm, ab in die Menge, richtig schön abschwitzen und sich dafür verfluchen, so ein verdammter Jeck zu sein.

Der Lauch-tut's-auch

Ähnlich wie beim Plüschtier kennen wir keinen sinnigen Grund, warum man eine Lauchstange im Pit dabei haben sollte. Andererseits wissen wir auch nicht, was dagegen spricht.

Die Wall of Death

Ihr wisst, was eine Wall of Death ist, wir wissen, was eine Wall of Death ist, aber ganz ehrlich: Es kann nie genug Bilder davon geben.

Der Selfie-Crowdsurfer

Crowdsurfen an sich ist ja schon ganz spaßig, aber dann sollten doch bitte auch die Instagram-Abonnenten was davon haben, oder? ODER!?

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