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Thump

Wissenschaftlich untersucht: Wodka Bull soll in deinem Kopf wie Kokain wirken

Eine neue Studie will eine bedenkliche Nebenwirkung des Mixgetränks aufgedeckt haben—besonders für junge Erwachsene.

Wenn du am Wochenende wieder Wodka-Energy trinkst, kannst du eigentlich auch gleich koksen. Zumindest lautet so das Ergebnis einer neuen Studie von Forschern der Purdue University in Indiana.

Das Team untersuchte die Wirkung von Mixgetränken wie Wodka Red Bull auf heranwachsende Mäuse. Aus ethischen Gründen dürfen derartige Experimente nicht an Menschen durchgeführt werden. Da Mäuse allerdings eine ähnliche Gehirnstruktur wie der Mensch haben, werden sie häufig in der Wissenschaft für Versuche eingesetzt.

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Der leitende Forscher Dr Richard van Rijn beschrieb die bei dem Experiment beobachtete Wechselwirkung von Energydrinks und Alkohol in der britischen Tageszeitung  The Sunso: "Es scheint so zu sein, dass die zwei Substanzen in Verbindung eine Grenze überschreiten, die dazu führt, dass sich das Verhalten der Mäuse und die Neurochemie in ihren Köpfen ändert." Die beobachteten Effekte seien nicht aufgetreten, wenn die Mäuse die einzelnen Bestandteile alleine bekommen hätten. Sprich: Wodka oder Red Bull alleine bewirken keine derartige Verhaltensänderung.

Die Forscher fanden aber heraus, dass die Mäuse unter dem wiederholten Einfluss von koffeinhaltigen Alkoholgetränken zunehmend aktiver wurden—ähnlich wie wie die, denen man in dem Experiment Kokain gab. Bei den neurologischen Messungen fand man außerdem erhöhte Werte des Proteins FosB, was ein Indikator für eine dauerhafte Änderung der Gehirnchemie ist. Drogen wie Kokain fördern die Produktion dieses Proteins. "Diese Veränderung im Gehirn ist einer der Gründe, warum es für viele Drogenabhängige so schwierig ist, aufzuhören", so Dr. van Rijn.

Obendrein fanden die Forscher heraus, dass die Mäuse, die beim Heranwachsen Energy Drinks mit Alkohol bekamen, im erwachsenen Stadium eine höhere Toleranz für Kokain entwickelten. Ihr Gehirn hatte sich also tatsächlich verändert. Und diese Mäusehirne sind von ihrer Funktionsweise ebenfalls mit den Hirnen von Jugendlichen und sogar noch jungen Erwachsenen vergleichbar.

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Gavin Partington von der British Soft Drinks Association (BSDA), reagierte selbstredend nicht begeistert auf die Studie und zweifelte sie an: "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Energy Drinks einen spezifischen negativen oder positiven Effekt auf Heranwachsende oder Teenager haben, wenn diese Alkohol trinken." Partington stützt sich dabei auf eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL), die zeige, dass es "unwahrscheinlich sei, dass Koffein nachteilig mit Energy Drinks oder Alkohol wirke." Also steht mal wieder Studie gegen Studie.

Gerade Jugendliche sollten allerdings dieser Ergebnisse auf das ein oder andere klebrige Glas verzichten. Warum der Drink zudem nicht effektiv beim Feiern ist, hatten wir hier bereits aufgeschrieben.

Header: In Verbindung mit Alkohol sollen Energy Drinks wie Kokain wirken. Foto: Flickr/homard.net/CC BY 2.0 (Bearbeitet)

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