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Sehr wichtige Internetvideos

Kollegah und Farid Bang eskalieren auf YouTube gerade komplett

Dank ihrer Blogs werden Kollegah und Farid Bang gerade zu den Königen der Promophase und spielen die wahrscheinlich größten Rollen ihrer Karriere.
Foto: Screenshot von YouTube aus dem Video "Kollegah & Farid Bang 4 BLOGS: ZURÜCK IM STUDIO" von Bosshaft TV

2014 hatte Kollegah die YouTube-Community gegen sich aufgebracht. Er, der doch nicht einmal ein richtiger YouTuber, sondern "Assirapper" sei, hatte die damalige Promophase seines Albums King derart perfekt auf seinem YouTube-Channel ausgerollt, dass er dafür gleich drei Webvideopreis-Awards gewann. Kolle weiß eben, dass man die eigene Millionen-Zuschauerschaft am besten mit Schenkelklopfern, Augenzwinkern und Siegerlächeln unterhält – und genau das bekommt sie jetzt gerade in doppelter Portion. Denn anlässlich des dritten Teils ihrer Kollabo-Album-Reihe Jung Brutal Gutaussehend zünden Kollegah und Farid Bang gerade in ihren Blogs eine Testo-Witz-Bombe nach der anderen.

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Das hat schon mit dem offiziellen Promophasen-Eröffnungsclip begonnen, in dem eine überaus kompetente Krankenschwester den Bizeps-Umfang der beiden messen durfte. Nicht lange mit Inhalten beschäftigen, sondern lieber die äußeren Körperwerte für sich sprechen lassen – das ist die Message. Wobei das bereits im ersten der "4 Blogs" (wie die Serie 4 Blocks, versteht ihr!?) wieder komplett hinterfragt wurde. Denn dort gibt das Duo Einblick in den vermeintlichen Entstehungsprozess des Albums. Ein kotzreizender Schmuse-Beat (der Farid Bang "voll" an seine Ex erinnert) soll das Fundament der ersten Single sein, über den Kollegah sofort gefühlvoll über das Leid der Welt schwadroniert. Farid hört zu Tränen gerührt zu, und überhaupt wolle man vom aggressiven Assi-Image weg. Kollegah nennt sich von nun an "Friend" und Farid Bang ist jetzt "Farid Ben". Dann finden sie aber Anabolika-Spritzen, drücken sich selbige und finden nach einer hanebüchenen Entführung zurück zu ihren Wurzeln: "Mütter ficken" und "Rapper erniedrigen".


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Ist das schauspielmäßig noch weit unter Berlin Tag und Nacht-Niveau? Aber sicher. Trotzdem oder gerade deswegen müssen wir ja so über diesen liebevollen Schwachsinn lachen. Wir dachten zwar auch, der Witz mit der Fitness-Geilheit und den schmerzlich vernachlässigten Beinen wäre längst zu Ende erzählt, hatten aber nicht mit der Beharrlichkeit der beiden Rapper gerechnet. Bei der Verfolgungsjagd durch den Wald klagen die beiden etwa schon nach einem kurzen Sprint über wackelnde Beine und im zweiten Blog bewegen sie sich im Fitness-Tonstudio nur via Hoverboard oder Rollstuhl zum Mic. Das ist so konsequent, dass man da nur anerkennend am heißen Kaffee nippen kann – und aufpassen muss, dass man sich dann beim nächsten Joke nicht prustend verschluckt.

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Wenn beispielsweise Farid Bang ratlos die Arme hebt und daraus natürlich auch ein spontanes Anspannen des Bizeps wird oder Kollegah beim Knuckles geben mit dem Producer diesem dann vor lauter Kraft sämtliche Finger bricht, wird klar, dass die zwei genau wissen, welche Rollen sie da zu spielen haben. Da kann man sich entweder kopfschüttelnd abwenden und lieber einen TED-Talk über Realness im Rap anschauen – oder sich auf den nächsten Blog freuen. Und das eigentliche Album kommt ja dann auch irgendwann.

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