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Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig gilt in der Medienbranche ja als große Zeit der Rückschau und Zusammenfassung. Im Niemandsland zwischen den Jahren jagt ein Rückblick den nächsten. Nach dem Jahreswechsel folgen dann die Vorschauen.Im Musik- und Konzertbereich ist das selbstverständlich auch der Fall. In der kurzen Periode der Selbstfindung – am WC oder in der U-Bahn – stößt man beim Überfliegen der angeblichen oder echten Höhepunkte dann immer wieder auf die blumigsten Zusammenfassungen.
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Wer es noch nicht weiß: Die Gottseibeiunse der DJ-Szene suchen uns auch dieses Jahr wieder heim. David Guetta, der Otto Waalkes für Arme, wird im Juni wieder Jesus spielen. Bereits am 13.Jänner macht Steve Aoki einen auf "DJ" und wird wohl den Veranstalter mit seinen Sonderwünschen in der Marxhalle halb in den Wahnsinn treiben.In einer bunten Gratis-Postille stand dazu zu lesen: "DJ-Superstar Steve Aoki kommt am 13. Jänner im Rahmen seiner World Tour mit einem seiner legendären Sets erstmals nach Wien." Zwei schwere Fehler in einem Satz, das gäbe einen glatten Fünfer beim Publizistik-Proseminar: Der millionenschwere US-Import, der bei der Ankunft auf dem uncharmanten Festivalgelände des Urban Art Forms einst gefragt haben soll: "In welchem Land sind wir eigentlich?", hat schon in Wien gespielt (Volksgarten). Und was genau heißt "mit einem legendären Set"? Der Trend zum zweiten USB-Stick hält Einzug?
Über Aoki geistern ja die wildesten Geschichten durch das Netz. Er wirft mit Torten, benötigt Enten und Schlauchboote und springt (während des legendären Sets) schon ab und an mal so ungeschickt herum, dass es danach für ihn nicht mehr weitergeht. Dass das mit DJ-Kultur nichts zu tun hat, muss niemandem hier erklärt werden. Ein vorgefertigtes Set vom Band abzuspielen, die Hände zu heben und Unfug zu treiben, gehört offensichtlich zum neuen Leitbild dieser Branche und prägt sein Bild in der Öffentlichkeit mit, sodass Mama und Papa den Schmarren, der in den Jugendseiten der Zeitungen steht, auch noch glauben.
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Hyperreality wird in Wien wohl auch 2018 das einzige größere internationale Musik- und Clubkulturfestival bleiben. Und auch das einzige, das subventioniert wird. Denn wäre nicht Festwochenintendant Thomas Ziehofer-Kin selbst am Thema interessiert, gäbe es dies mit Sicherheit nicht. Immerhin hat er angekündigt, auch unter dem Jahr mit diversen Clubs zusammenarbeiten zu wollen – denn logischerweise hilft ein kleines Festival pro Jahr der leicht maroden Clublandschaft wenig, wenn diese nicht unterm Jahr eingebunden werden.