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Wegen Frei.Wild-Jacke: In Leipzig wurden zwei Männer krankenhausreif geschlagen

Ihm wurden selbst die Frei.Wild-Tunnel rausgerissen. Die Band hat mit einem bestürzten Statement reagiert, gibt sich aber trotzdem kämpferisch.
Foto: imago | Christian Ditsch

In Leipzig wurden am Samstag zwei Männer verprügelt, offenbar weil sie Fans von Frei.Wild waren. Der 25- und der 37-Jährige standen vor einem Supermarkt, als der Jüngere laut der Polizei Sachsen von einem Unbekannten auf seine Frei.Wild-Jacke angesprochen wurde. Der Fremde forderte ihn auf, die Jacke auszuziehen, doch er ignorierte das. Kurze Zeit später kam der Unbekannte mit mehreren Männern wieder, die dann auf die beiden einschlugen. Dem aus Kiel stammenden Fan wurde die Jacke abgezogen und seine Frei.Wild-Tunnel aus den Ohren gerissen. Der 37-Jährige wurde später bewusstlos in einem Hauseingang gefunden. Beide Männer erlitten schwere Verletzungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt.

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Die Deutschrock-Band selbst hat sich auf ihrer Facebook-Seite bestürzt zu dem Vorfall geäußert: "Wer sind diese vermeintlichen Nazijäger, diese Frei.Wild-Hasser, sind sie die SS von 2017 ? Mit Gewalt, Raub und Verfolgung gegen jeden der nicht ins eigene Weltbild passt?" [sic!] Sie fordern ihre Fans auf, ihnen Hinweise zuschicken, um die Täter zu finden und enden mit einem kämpferischen "Macht euch endlich alle platt!!!".


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Den Südtirolern Frei.Wild wird schon lange vorgeworfen, mit ihren Texten rechtspopulistische und völkische Inhalte zu transportieren. Da die Attacke im Leipziger Bezirk Connewitz stattfand, der eher von einer linksalternativen Szene geprägt ist, gehen viele Fans der Band in den Kommentaren davon aus, dass es ein politisches Motiv gab. Da sich die Band jedoch schon oft öffentlich gegen Neonazis und die AfD positioniert hat, halten andere Fans einen Angriff aus dem rechten Lager für möglich.

Leipzig Connewitz war Anfang 2016 bundesweit in die Schlagzeilen geraten, da damals mehr als 200 Rechte in dem Bezirk randalierten, mehr als 20 Kneipen und Geschäfte beschädigten und eine Wohnung ausbrannten.

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