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Ein Luxusfestival auf den Bahamas entwickelt sich gerade zur absoluten Katastrophe

"Ich stecke auf dem Fyre Festival fest. Kaum Essen, Wasser, Security, Strom" – Die aktuellen Meldungen von den Bahamas klingen nach Naturkatastrophe.

Fotos: Screenshot von YouTube aus dem Video "Announcing Fyre Festival" von Fyre Festival & Twitter von @FyreFraud

Festivals haben immer noch die Macht, unser Leben auf einmalige Weise zu prägen. Sie können Wegweiser und identitätsstiftende Begleiter auf unserem holprigen Weg ins Erwachsenwerden sein. Auf Festivals machen wir Sachen, die wir sonst im Alltag niemals tun würden, wir lernen Menschen kennen, die uns vorher fremd und sehr weit weg vorkamen. Kurzum: Festivals können uns weiser und zu besseren Menschen machen.

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Festivals können aber auch richtig furchtbar sein. Es kann durchaus vorkommen, dass sich ein Event, das uns mit einem Badesee samt 1000-Meter-Rutsche und Vodka-Energy verteilenden Einhörnern gelockt hat, als absolutes Desaster entpuppt. Dann stehen wir auf einmal da – ohne Strom, ohne fließend Wasser, mit 50 abgesagten Acts und einem Badesee voller … Kaka. Alles schon vorgekommen.

Genau das ist jetzt den Besuchern des Fyre Festivals passiert. Angepriesen wurde die große Luxus-Sause als einzigartige super-duper Experience auf den Bahamas. Zwei Wocheneden sollte das Ganze gehen, Veranstalter ist Ja Rules Fyre Media Company. Sogar Gigis Schwester Bella Hadid konnte man als Werbegesicht für einen Imagefilm gewinnen, der jede Bacardi- und Raffaelo-Werbung wie Last-Minute-Malle aussehen lässt:

Na, #geilon! Wer hätte denn nicht Bock drauf, den ganzen Tag in Zeitlupe von Luxusyachten in die delfinblauen Fluten zu springen, um sich Abends dann Auftritte von blink-182, Skepta, Major Lazer, Lil Yachty, Rae Sremmurd und Disclosure zu gönnen? Dazu wurde Gourmet-Essen und 100-Sterne-Hotelunterkunft versprochen! Alter, da wird es sich auf jeden Fall lohnen, mindestens knapp 3000 Euro und maximal irgendwas um die 100.000 Euro (Angaben schwanken) dafür springen zu lassen.

Lange Rede, kurzer Kinnhaken: Es dauerte nicht lange, da hagelte es ab Festivalstart am vergangenen Freitag Hiobsbotschaften via Social Media. Unter dem Hashtag #fyrefestival kommt gerade die sehr triste Realität des Ganzen zum Vorschein:

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Bemerkenswert ist auch, dass es schon seit längerem einen Twitteraccount namens @FyreFestivalFraud gibt. Dieser hatte schon lange vor der Veranstaltung vor dem Fyre Festival gewarnt. Nun liest sich dort alles fast wie die Chronik einer groß angelegten Rettungsaktion:

Und natürlich geht es unter #fyrefestival auch schon heftig auf reddit.com zur Sache. Kleines Highlight: Ein Fake-Statement von Ja Rule …

Echte Statements der Veranstalter zur Stunde? Festival wird verschoben, Besucher sollen ihr Geld zurückbekommen:

Auf fyrefestival.com heißt es unter anderem dazu:

"Everyone was very concerned for our guests. They needed a place to sleep and everyone did their absolute best to rebuild. We took everyone to the beach and built as many tents and beds as fast as possible, but as more guests arrived, we were simply in over our heads. Ultimately, we didn't think security could keep up, so we had to postpone the festival. The response to the postponement was immediate and intense. We had no other options, so we began the process of getting guests quickly and safely back to Miami, which continued through the weekend. Our top priority as a company is to ensure the comfort and safe return home of all of our guests."

Sehr tragisch. Wir wünschen unterdessen allen betrogenen Rich Kids einen sicheren Heimflug.

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