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Diese 7 Typen triffst du auf jeder Party für Erstsemestrige

Egal ob du Philosophie studierst, angewandte Mathematik oder Singen & Klatschen, diese 7 Typen sind immer dabei.
Foto: Flickr | icanteachyouhowtodoit | CC-BY 2.0

Discounter-Alkohol im Sonderangebot und ein jungfräulicher Campus—willkommen auf deiner ersten Studentenparty. Gerade zu Semsterbeginn ertrinkst du in einem Meer aus Flyern für Erstsemesterpartys, Orientierungstage und die sehr edlen Zahnmedizinstudenten-Treffen. Aber was für Leute triffst du eigentlich bei solchen Veranstaltungen? Wer sind diese Menschen, denen du die nächsten 4 Jahre auf jeder Party begegnen wirst? Wir haben die am häufigsten vertretenen Exemplare von Studenten auf Partys für dich analysiert, damit du dich perfekt auf Veranstaltungen wie „Students Go Vegas im Foyer der Bibliothek" vorbereiten kannst und dich nichts mehr schockiert:

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Der „Ich trinke heute nichts"-Typ

Früher kanntest du ihn aus deinem Freundeskreis, jetzt belegt er den selben Studiengang wie du. Im normalen Studentenleben erscheint er dir eigentlich als recht angenehmer Zeitgenosse: Er kommt nie in Jogging-Hosen in die Vorlesung, schnorrt sich keine Zigaretten von dir und hat immer die Aufzeichnungen der Woche, wenn man sie mal braucht. „Willst du ein Bier?" fragst du ihn in der Hoffnung, die Stimmung etwas aufzulockern. „Nein danke, ich trinke heute nichts," schmettert er dir mit einem Selbstbewusstsein entgegen, das dich daran zweifeln lässt, ob du es überhaupt verdient hast, deine bescheidene Existenz auf diesem Planeten fortzuführen. Wie ist es möglich, so willensstark zu sein, während du dich nicht ein einziges Mal beherrschen kannst und sogar auf die letzte Vorlesung des Tages mit deinen Freunden anstoßen willst? Welchen Sinn hat dein Leben, wenn du gefangen bist, in einer endlosen Höllenspirale aus Selbstmitleid und Alkohol? Eine Stunde später findest du deinen Freund schlafend im Badezimmer, die Hose in die Knie heruntergerutscht, mit dem Gesicht im Klo hängend. Die Weltordnung ist wiederhergestellt.

Die Wünschelrute

Gelfrisur: sitzt. V-Ausschnitt: sitzt. Sonnenbrille, die nachts nur bedingt hilfreich ist: sitzt. Vertreter dieser Spezies waren früher Frauenhelden auf der Schule und haben sie alle „weggebangt". Die glorreichen Eroberungen von früher möchte der Superbanger jetzt auf der Uni fortsetzen und gerade auf Partys findet er dafür sein perfektes Jagdrevier. Beim Betreten der Location verwandelt sich seine Riesenlatte in eine Wünschelrute und zeigt direkt auf das Objekt seiner Begierde. Ein „Nein" lässt seinen Sexualtrieb nur noch aggressiver werden und heizt ihn an, es immer und immer wieder zu probieren. Leider hat dieser Aufreißer noch nicht gemerkt, worauf Studentinnen heutzutage stehen: Glutenfreie sowie vegane Mahlzeiten, Alt-J und Polaroidkameras. Sorry, Bro.

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Foto: Flickr | icanteachyouhowtodoit | CC-BY 2.0

Das Woo-Girl-Rudel

Meist in Gruppen von 3-5 Frauen anzutreffen, nie ohne einen Shot in der Hand, immer auf der Suche nach ihrer time-of-life. Dabei geht es denn Woo-Girls allerdings nicht nur um ihren eigenen Spaß. Noch viel wichtiger ist, dass andere sehen, und—genau—hören können, wie viel Spaß sie gerade tatsächlich haben. Das Ziel der Woo-Girls ist es, in der nächsten Vorlesung mit den geflüsterten Worten empfangen zu werden „Die ging auf der Party richtig ab", während man in der weißen Bluse und dem Stift hinterm Ohr längst fleißig wieder den Unialltag und die Karriere fest im Blick hat. Der Grund dafür, dass die Woo-Girls nachts den Ruf der Wildnis in die Gesichter unschuldiger Passanten brüllen, scheint zwar ihre unsägliche Yolo-Attitüde zu sein, in Wahrheit ist das alles aber unfassbar anstrengend für sie und der einzige Grund, warum sie woo-en, ist, damit sich in der Uni niemand traut, sie wegen ihrer Strebereinstellung zu dissen.

Der Politische

Egal, ob du Philosophie studierst, angewandte Mathematik oder Singen & Klatschen, in jedem Kurs sitzt dieser unscheinbare Mensch. In der Schule hatte er nur wenige Freunde, da er, wie er es selbst sagen würde „einfach zu reif" war. Doch jetzt ist seine Zeit gekommen, immerhin studiert ja nur die Elite und damit die gebildetsten und kultiviertesten jungen Erwachsenen des Landes, richtig? So gerne sich Studenten auch über Demonstrationen, Rassismus und Feminismus unterhalten, auf Partys geht man zum Feiern. Die Politischen verstehen das leider oft nicht, Politik ist für sie kein Talk-Thema, sondern ein Lifestyle! Da sich auf der Tanzfläche seltsamerweise niemand mit ihnen unterhalten möchte, quatschen sie den Typen an, der um 11 Uhr am Boden sitzt, vor sich zwischen den Beinen ein paar gelbe, erbrochene Bröckchen vom Imbiss. Das von Alkohol und Politik in all seiner Härte übermannte Opfer kann nur Sätze stammeln wie: „Was? Wandlung vom Fraunbild in der postmoder- Hä?", während er die Pommesreste aus dem Krümelhusten pickt. Der Hobby-Politiker merkt jetzt, dass verkopfte Diskussionen die politische Lage nicht werden ändern können. Nach vier Schnäpsen und etwa einer Stunde kontemplativer Meditation springt er auf, zieht sein T-Shirt aus und präsentiert den Edding-Schriftzug auf seiner (Bio-)Hühnerbrust: „Stop TTIP! ACAB!" Der Politische wird dann rausgeschmissen, er wird auch später zunehmend oft überall rausgeschmissen, du wirst ihn bald nicht mehr in den Vorlesungen sehen. Er hat keine Zeit mehr für das Studium, er muss das Schweinesystem umstürzen.

Der Öko

Diesen Studenten erkennst du daran, dass er exakt so aussieht, wie sich dein Onkel alle Studenten vorstellt: „Verlaustes Hippie-Pack in Jesuslatschen und mit langen Haaren." Außerdem betont der Öko nicht nur immer wieder, dass er schon im zweiten oder gar dritten Semester ist, sondern auch noch, dass Alkohol und Zigaretten ja „voll ungut" für den Körper sind. „Das ist alles negativer Spirit für deinen Energyflow, Bruder. Du solltest dich außerdem auch Glutenfrei und Vegan ernähren, Mann, dein Körper ist ein Tempel," sagt er zu dir, während er die Reste der Pilzschokolade kaut und eine Line auf seinem Taschenspiegel vorbereitet. Übrigens: Heimlich trinkt er gerne Rotwein, das würde er aber nie zugeben.

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Foto: Flickr | icanteachyouhowtodoit | CC-BY 2.0

Der Fremde

Es ist ziemlich normal, dass man sich auf Erstsemesterpartys nicht kennt. Immerhin haben die meisten Leute gerade erst mit dem Studium angefangen und sind neu in der Stadt. Allerdings gibt es da diesen einen Typ, der draußen bei den Rauchern steht. Er fragt dich, ob du mal kurz Feuer hast und ihr kommt in ein Gespräch. „Was studierst du so?" willst du von ihm wissen, doch der Fremde lächelt nur und schüttelt den Kopf. „Nix. Ich wohn hier nur im Viertel." Kurze Zeit später wird der Fremde von der Party geschmissen, da er entweder Alkohol klauen wollte, oder auf der Suche nach Streit war. Auf der nächsten Party taucht er allerdings wieder auf, vielleicht sogar mit falschem Schnurrbart. Niemand scheint zu wissen, wo diese Leute herkommen und wie sie von Studentenpartys erfahren, aber sie sind immer da und verschwinden unter den selben mysteriösen Umständen, unter denen sie aufgetaucht sind.

Der Schleimer

Auf den Schleimer bist du wahrscheinlich schon bei der Begrüßungsveranstaltung aufmerksam geworden. Die Tutoren wollten sich eigentlich nur kurz vorstellen und euch den Vorlesungsplan erklären, aber der Schleimer hatte andere Pläne. Bei jeder Atempause der Tutoren fragte der Schleimer, wie denn Prof. Schmidt „so drauf" ist und wo man am besten zur Mittagspause hingeht. Hier, auf der Ersti-Party, entwickelt sich der Schleimer zu einem ernsthaften Problem, denn er jagt mit wirrem Blick durch den Raum, immer auf der Suche nach Leuten, die ihm für seine spätere Karriere hilfreich sein könnten. Auch dich wird der Schleimer mit seinen unverfänglichen Fragen überfallen, etwas in der Richtung wie: „Und wie bist du auf dieses Studium gekommen?" Die richtige Antwort lautet immer: „Eigentlich bin ich nur zufällig hier." Er wird innerhalb von etwa einer halben Sekunde ein neues Opfer anvisieren und dich nie wieder behelligen.

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