Du suchst eine tolle Idee, wie du eine Stunde/einen Nachmittag/einen Tag/eine Woche/einen Monat/ein Jahr/ein Leben verbringen kannst? Bitte sehr: Tipp einfach irgendeinen Song, der dir in den Sinn kommt, bei YouTube ein und füge das Wort "Hardcore" hinzu. Du wirst ziemlich sicher ein inoffizielles Bootleg des besagten Songs finden. Ein Bootleg, bei dem der Remixer es für eine gute Idee hielt, den Song mit einer extrem übertriebenen Rhythmus-Spur, die absolut keinen Bezug zum Song hat, zu veredeln. Wie wäre es mit "Happy Birthday" oder "Greensleeves" oder Mozarts "Türkischem Marsc
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Genau das macht die Freude und das Vergnügen an dieser Art von Musik aus – sie zeigt dem Geschmack einen riesigen Mittelfinger. Sie ist feige und aufgeblasen, roh und angriffslustig, übel und unangenehm. Es ist Musik für provinzielle Jahrmärkte und Parkhäuser; Musik, die den Soundtrack für adoleszente Eskapaden und Mutproben bildet. Es ist Musik als vollkommene Freiheit.Un das ist der Grund, warum wir eine Liste mit unseren zehn liebsten Hardcore-Remixen aller Zeiten zusammengestellt haben. Wenn du in der Stimmung für Musik bist, die im Prinzip so klingt wie ein Schwarm besoffener Bienen, die immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand fliegen, dann bist du hier richtig!Fangen wir mit einem unbestrittenen Klassiker an. Über die nicht zu leugnende Erhabenheit von Ultrabeats „Pretty Green Eyes" haben wir bereits berichtet; es ist der Song, der im Prinzip 96% des Outputs unserer Kollegen in UK inspiriert, da er mit seiner trashigen Sentimentalität den traurigen Zustand des britischen Nachtlebens perfekt zusammenfasst. Hixxys Remix dieses Song ist dabei so funktional wie nur möglich. Aber warum sollte man mit einem Klassiker auch noch großartig etwas anstellen? Über gegrillten Fisch schüttest du ja nicht auch noch Barbecue-Soße, oder?Eine Hardcore-Version dieses Madonna-Klassikers kann natürlich nur großartig werden. Nimm eine der auf merkwürdigste Weise bewegenden Pop-Platten, die je gemacht wurden, hau eine extrem verzerrte Bassdrum rein, die klingt, als würde ein Tischtennisball aus Beton zwischen mit Gummi überzogenen tektonischen Platten hin und her geschmettert, dreh das Tempo so hoch, dass du komische Helium-Stimmen bekommst und zack – du hast einen Song, der den perfekten Soundtrack dazu bietet, bei der Taufe der Tochter eines Freundes Speed auf einer Hüpfburg zu nehmen.
1. Ultrabeat - Pretty Green Eyes (Hixxy Remix)
2. Madonna - Like a Prayer (Remix)
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3. ABBA - The Winner Takes it All (Hardstyle Hardhouse Hardcore Techno Trance Gabber Rave Version)
4. Bryan Adams - Everything I Do (Remix)
Als übermäßig ernster Teenager hast du das Original gehasst. Du hast versucht, das andere Geschlecht dadurch zu beeindrucken, dass du den eigenen Sinn für Ernsthaftigkeit überbetonst. Du mochtest Oscar Wilde und Math-Rock. Du hast Privatfernsehen und blöde Balladen, die deiner Mutter gefallen, gehasst. Aber mittlerweile, mit Mitte Zwanzig, arrangierst du dich mit Enttäuschung, Reue und Versagen und kannst Bryan mit etwas genießen, das beinahe wie ein Lächeln aussieht, wenn du dich wirklich anstrengst. Meine Fresse, ich bin alt. Bryan Adams war seit über einem Jahrzehnt kein Referenzpunkt mehr für irgendjemanden. Hilfe. Scheiße, jetzt ist es so weit.
5. Phil Collins - Another Day In Paradise (Hardcore Terror Mix)
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6. Red Hot Chili Peppers - Under The Bridge (DJ Finchy Hardcore Remix)
7. Björk - Joga (State of Emergency Mix)
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