Die schönsten Disco-Tracks aus dem Kosovo und Albanien, laut DJ Oda Haliti

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Die schönsten Disco-Tracks aus dem Kosovo und Albanien, laut DJ Oda Haliti

Diktatorensatire, Electro-Folk-Verschnitte und formidabler Disco Rock.

Die Fußball EM der Herren in Frankreich ist noch gar nicht so lange her. Achtbar, wenn auch nicht sonderlich erfolgreich schlug sich dabei ein Team in roten Trikots: Albanien debütierte erstmals bei einem großen Fußballturnier. Und die Nationalmannschaft des Kosovo steht gerade an der Spitze ihrer Qualifikationsgruppe für die nächste WM. (Was allerdings auch bedeutet, dass sie zeitgleich auf dem letzten Platz liegt, denn alle Teams sind nach einem Spieltag tor- und punktgleich.) Nun sind wir hier allerdings bei Noisey (und nicht bei VICE Sports). Uns interessiert die Musik der beiden albanischen Länder. Und da müssen wir feststellen: Wir wissen ziemlich wenig.

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Deshalb haben wir DJ Oda Haliti aus dem Kosovo gebeten, dich und uns ein wenig in die Musikszene Albaniens und des Kosovos einzuführen. Oda hat uns acht Tracks zwischen Diktatorensatire, Electro-Folk-Verschnitt und formidablem Disco Rock geschickt.

Gjurmët—Te shtrire mbi Kanape

Oda Haliti: Gjurmët war eine der ersten New Wave- und Rock-Bands, die in den 80ern in Prishtina entstand. Sie waren die Pioniere unserer modernen Musik. Ich bin mit ihnen aufgewachsen und auf eine Art und Weise haben sie mir mit ihrer Musik auch einiges gelehrt. Dieser Song ist mein Lieblingssong von ihnen, obwohl ich eigentlich alle ihrer Lieder liebe. Aber der hier am lebhaftesten.

Retrovizorja & Elina Duni—JAM

Lakuriq war das erste gemeinsame Album von Retrovizorja und Elina Duni. Für mich ist es zeitlos—und ein Meisterwerk, weshalb es besonders schwer war, gerade diesen Titel auszuwählen. Lakuriq kam 2004 raus. Damals war das etwas ganz Neues, Anderes im Kosovo und Albanien. Alle Leute waren begeistert von diesem neuen Geist innerhalb der Musik. Ich lege "JAM" sehr gerne auf, denn es sehr groovy und hat tolle Electro Beats. Retrovizorja und Elina Duni sind einfach meine albanische Lieblingsband.

Tajçido—pjesa1(enveri)

Tajçido sind eine neuere Band aus Tirana, Albanien. Die Rede im Song hier stammt vom ehemaligen Diktator Enver Hoxha. Es ist besonders eindrucksvoll, wie Tajçido hier ihre elektronische Musik mit der Rede verbinden. Der Song ist ziemlich cool und sehr lustig.

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Sansara—Ka kohë që më duhesh ti

Sansara waren ebenfalls eine Alternativeband aus Prishtina und "Ka kohë që më duhesh ti" ihre Debütsingle. Damals gab es nichts Ähnliches in der Musikszene des Kosovo. Ich habe den Song sehr oft gehört.

Asgjë Sikur Dielli—Shqiptar

Dieses Lied hier von Asgjë Sikur Dielli ist—meiner Meinung nach—eines der besten überhaupt. Es ist wirklich gut darin, beide Länder, den Kosovo und Albanien, zu repräsentieren. Die im Text immer wieder wiederholte Zeile lautet: "Es gibt nichts Besseres als Albaner zu sehr." Es handelt sich um eine ziemlich lustige Satire, aber gleichzeitig versuchen sie dich wirklich ernsthaft stolz darauf zu machen, dass du Albaner bist. Und die Musik passt da genau so gut dazu, wie der Text und das Video.

Bicalko—Emo Pop

Bicalko sind eine Band aus dem Kosovo, hinter der das junge, talentierte Duo Blerta Kosova und Visar Kasa steckt. Ich mag sie, weil sie zu den neueren Acts gehören, die mehr experimentellere Musik machen. Die tolle Energie von "Emo Pop" gefällt mir besonders gut.

Jericho—Tomlin e nanës

Bei "Tomlin e nanës" handelt es sich um einen der besten Mixes von unserer Folkmusik mit "ihrem" (westlichen) Rock. Jericho haben das sehr gut gemacht. Ich habe den Song bewusst ausgewählt, damit du ein Verständnis vom Folk in Kosovo bekommst. Der Text bringt zudem unser gegenwärtiges Leben ziemlich gut auf den Punkt.

Cutebabulja—Udhë të mbarë

Cutebabulja ist eine weitere alternative Band aus dem Kosovo, allerdings für mich eine ganz besondere. "Udhë të mbarë" stammt von ihrem ersten Album, das vor zwölf Jahren erschien. Ich liebe diesen Song und das Video ist auch großartig.

Header: Kein Plattencover, sondern ein Promofoto—ähm—Gemälde von Oda Haliti. Dieser Artikel ist zuert bei THUMP erschienen.

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