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Politics

Die JUSO will Naidoo-Auftritt in Basel verhindern

Nachdem der Söhne-Mannheims-Frontmann mit dem Song “Marionetten” wieder in Kritik geraten ist, kämpft die Basler JUSO nun gegen seinen Auftritt auf der Summerstage.

Foto: Facebook, Xavier Naidoo Wir sind es eigentlich schon leid, über Xavier Naidoo zu schreiben. Mit dem Song "Marionetten" hat der Söhne-Mannheims-Frontmann mal wieder tief in die Wutbürger-Schublade gegriffen und eine Hymne für Rechte, Verschwörungstheoretiker und Reichsbürger geschrieben. Und sich dann schwammig dazu rechtfertigt. Das geht auch der Basler JUSO gegen Strich. Die Jungpartei setzt sich nun dagegen ein, dass Naidoo mit den Söhnen Mannheims am 7. Juli auf der Summerstage in Basel-Münchenstein auftritt.

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In einer auf Facebook veröffentlichten Forderung, schreibt die JUSO davon, dass die Söhne Mannheims mit "Marionetten" im "Sumpf rechtsextremer Verschwörungstheoretikerinnen" versinke und die Veranstalterin der Summerstage – die Migros – dazu beitrage, "dass rechtsextreme und damit menschenfeindliche Inhalte in der Mitte der Gesellschaft ihren Platz finden". Die Jungsozialisten fordern die Migros und die Sponsoren der Summerstage deshalb auf, sich nicht nur halbherzig von den Aussagen Naidoos zu distanzieren, sondern den Auftritt abzusagen: "Die Söhne Mannheims haben am Summerstage nichts verloren – erst recht nicht, wenn sie dabei durch Steuergelder mitfinanziert werden!"

Bislang stösst die JUSO aber nicht auf offene Ohren. "Wir können gut verstehen, dass das Lied polarisiert und bei gewissen Leuten sauer aufstösst. Solange Lieder nicht gegen das Gesetz verstossen, fallen sie unter die künstlerische Freiheit", sagt Migros-Sprecher Moritz Weisskopf gegenüber SRF.

"Schlussendlich haben wir nicht mehr Möglichkeiten, als uns Gehör zu verschaffen. Die Migros veranstaltet und es obliegt schlussendlich ihr, die Söhne Mannheims auftreten zu lassen. Ich finde es schade, dass das Gesetz für die Migros die einzige die Maxime ist und dass man auf einen Künstler beharrt, der klar gegen den guten Ton und Anstand verstösst. Wir werden aber jetzt nicht das Konzert stürmen", sagt Nils Jocher, Co-Präsident der JUSO Baselland, zu Noisey. Er erwarte nun aber von der Regierung – die mit dem Swiss-Lotto-Fond das Konzert mitfinanziert – keine Gelder mehr für die nächsten Ausgaben der Veranstaltung beizusteuern.


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