Symbolfoto: ImagoSagen wir es wie es ist: Es gibt Musikgenres, die schlimmer sind als andere. Das liegt nicht unbedingt an subjektiv schrecklicher Musik (fast 20 Millionen Menschen haben sich All The Right Reasons von Nickelback gekauft!). Vielmehr ruinieren Fans ihr Lieblingsgenre selber, indem sie sich dadurch irgendeinen Lifestyle-Zweck erfüllen, sich in ihrem Selbstbild bestätigen wollen und vor allem pausenlos darüber schwatzen. Und was gibt es Schlimmeres als die immer gleichen endlos langweiligen Musiktalks, an deren Ende wir den Geschmack unseres Gegenübers umso mehr hassen? Um diesen Gesprächen vorzubeugen, haben wir hier eine Liste an Musikgeschmäckern zusammengestellt, von denen wir beim besten Willen keine detaillierte Aufarbeitung mehr brauchen.
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Thump-Doku: "Götter des Gabber"
1. Deutschrap
2. Ironischer Trash
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Natürlich ist es befreiend und mutig, sich einen weichen Fleck für den Kitsch der Vergangenheit einzugestehen, schließlich hat jeder von uns einen. Allerdings macht kommerzieller Erfolg Abba nicht besser als Isaac Hayes, Beyoncé nicht besser als Solange und Fast & Furious nicht besser als russische Dashcam-Videos. Kurzum: Denk nicht, du wärst edgy, nur weil du dich für Scheiße begeistern kannst.Im Club erzählt ein SAE-Student des Sounddesigns, er höre ausschließlich Innervisions. "Das Stevie Wonder Album?" "Nein, das Techno-Label." Schließlich sei die Produktion dort immer on point, sagt er, bevor er mir einen Track auf seinem Handy (!) vorspielt. Diese Art selbsterklärter Sound-Fetischisten, die sich stundenlang für ein winziges Geräusch begeistern können, findet sich besonders häufig in elektronischen Kreisen. Doch auch in so ziemlich allen anderen Genres gibt es die elitären Akustikfeinschmecker.Was der elektronischen Musik ihre Sound-Design-Studenten sind, das sind allen anderen die sogenannten Audiophilen. Das klingt erst Mal nach seltsamen Sexpraktiken. Umso mehr, wenn man erfährt, dass davon hauptsächlich Männer über 40 betroffen sind, die für ein paar kurze Momente Befriedigung abertausende Euro ausgeben. Audiophile glauben, dass ihr extrem teures Equipment (Thorens Plattenspieler, Röhrenverstärker, teure Boxen, teuerste Pressung einer Platte) sie zur Elite der Musikhörer macht und alle anderen nur verzerrten Schrott hören. Letztes Jahr machte die Geschichte über einen Japaner die Runde, der sich für zehntausende Euros ins Starkstromnetz einklinkte, weil er sich sicher wahr, Strom aus der Steckdose sei "verunreinigt" und würde so den Musikgenuss schmälern. Schön und gut, jeder möge sein Geld für was auch immer ausgeben. Die Krux bei den Audiophilen ist allerdings meistens, dass sie auf ihrer exorbitant teuren Ausrüstung hauptsächlich 70er und 80er Mainstream Pop oder Klassik hören. Und wer Queen, Simon & Garfunkel oder die Beach Boys hört, kann auch eigentlich bei Handyboxen bleiben.
3. Dinge, die "super produziert" sind
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