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Der Österreichische Musikfonds muss Gelder einfrieren, weil Amazon nicht zahlt

Die Festplattenabgabe von Amazon macht ein Viertel der Fördergelder aus. Diese steht nun vor dem Aus.

​Der Österreichische Musikfonds fördert heimische Musiker, indem er Touren und Album- und Videoproduktionen mitfinanziert. Ohne die Hilfe des Fonds, wäre es vielen Musikern nie möglich gewesen, ins Studio zu gehen und ihre Musik zu vertreiben. Bilderbuch, Parov Stelar, Farewell Dear Ghost, Julian Le Play sind Beispiele, die schon Finanzierhungshilfen vom Fonds erhalten haben. Diesen Hilfen steht nun ein Rückschlag durch das Ausfallen der Festplattenabgabe​ von Amazon bevor. Das bedeutet vorerst keine Förderungen für das restliche Jahr und möglicherweise eine längerfristige und drastische Kürzung der Förderungen für österreichische Musiker.

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Wie der Standard schon letztes Jahr berichtete​, hat das Wiener Handelsgericht Amazon Recht gegeben, dass das österreichische Gesetz der Festplattenabgabe gegen das EU-weite Diskriminierungsverbot verstoße und Kunden, die die Festplatten nicht für Privatkopien nutzen, die Rückvergütung der Abgabe erschwert. Die ganze Causa geht gerade noch an den Obersten Gerichtshof, bis der aber entscheidet, werden die Gelder eingefroren und stehen dem Musikfonds vorerst nicht zu Verfügung.

Sollte sich der OGH entscheiden, Amazon Recht zu geben, würden dem Musikfonds laut eigenen Angaben von den insgesamt 950.000 Euro Fördergeld ein Viertel abgehen. Durch komplizierte, mathematische Verfahren haben eigene Rechnungen ergeben, dass es sich dabei um etwa 237.500 Euro handelt. Kurz gesagt, ginge ein ganz schöner Brocken verloren. Dass die derzeit recht lebendige österreichische Musikszene dabei einen Schlag in die tiefere Magengegend einstecken müsste, ist leider die bittere Wahrheit. Bleibt nur zu hoffen, dass der OGH mit Bilderbuch-Fans gespickt ist.

Benji auf Twitter: @lazy_reviews

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