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Wir sampeln uns durch die Diskografie von De La Soul

Die HipHop-Legenden von De La Soul bieten ihren gesamten Backkatalog 25 Stunden lang zum freien Download an. Wir haben ihre Samples analysiert.

Eigentlich kannst du es ja fast vergessen—es sei denn, De La Soul haben nur am Rande mal etwas von DDos-Attacken und wie man sie verhindern kann gehört. Ab 17 Uhr sollen Posdnuos, Dave und Maseo aka De La Soul ihren Backkatalog zum Download zur Verfügung stellen—kostenfrei. Ich setze hiermit 10 Euro darauf, dass der Server spätestens um 17:15 Uhr unter der Last zehntausender Besucher zusammengebrochen sein wird—verbindliche Einsätze bitte unten in die Kommentare (Wettannahme bis 16:45 Uhr. Spielteilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen!). So oder so: Auch wir werden uns heute Abend auf De La Souls Homepage zu klicken versuchen, denn bei einem Gratis-Backkatalog können auch wir uns nicht beherrschen.

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Hintergrund der Aktion ist—wie die Blogrebellen beschreiben—die unsichere Rechtslage seitens des New Yorker Trios. Der Großteil ihrer Beats bestünde nun einmal aus Samples, und ein ebenso großer Teil dieser Samples wurde rechtmäßig nie geklärt. Das ist schlecht für De La Souls kommerziellen Erfolg, können sie die Platten so eben nicht zum Verkauf anbieten. Das ist umso besser für uns, denn—pünktlich zum Valentinstag—folgen De La Soul dem Webmantra des „share the love” und bieten den Katalog 25 Stunden lang zum freien Download an.

„It’s about allowing our fans who have been looking and trying to get a hold of our music to have access to it”, sagte Posdnuos dem Rolling Stone. „It’s been too long where our fans haven’t had access to everything. This is our way of showing them how much we love them.” Herzchen.

Aber what the fuss überhaupt? Im Folgenden stellen wir Euch die bisherige Album-Diskografie De La Souls vor—mit jeweils einem Track und dessen Samples.

„Me Myself And I”, 3 Feet High and Rising, 1989

De La Souls erster großer Hit greift gleich auf mehrere Klassiker zurück: „(Not Just) Knee Deep” von Funkadelic und George Clinton (1979), ein Drumbreak von Edwin Birdsong („Rapper Dapper Snapper”, 1980), ein Vocal-Snippet aus „Disco Funky Worm” der Ohio Players (1972) sowie „Gonna Make You Mine” von Loose Ends (1986) und Beatboxing-Elemente von Doug E. Fresh (1984). Prince Paul von den Gravediggaz stand hier am Pult.

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„Ring Ring Ring (Ha Ha Hey)”, De La Soul Is Dead, 1991

Das Gitarren-Riff von The Whatnauts’ „Help Is on the Way” (1981), die Drum der Honey Drippers („Impeach the President”, 1973), die Bassline von Fat Larry's Band („Act Like You Know”, 1982), die Slide-Gitarre aus Lou Johnsons „Beat” (1971) und dazu Textzitate von Curiosity Killed the Cats „Name and Number” (1989)—fertig ist der moderne R&B-meets-Soul-Funk-Klassiker.

„Patti Dooke” feat. Guru, Fred Wesley, Maceo Parker and Pee Wee Ellis, Buhloone Mindstate, 1993

In diesem Doppelfeature von De La Soul und Guru hören wir: Vocal-Samples aus „Straight Out The Jungle” der Jungle Brothers (1988) und „Word From Our Sponsor” der Boogie Down Productions (1987), Lyrics von Run-DMCs „Rock Box” (1984), ein Moog-Synthesizer-Sample von Dick Hyman („Improvisation In Fourths”, 1969) und die Jazztrompete aus Milt Jacksons „People Make The World Go Round” (1973).

„Stakes Is High”, Stakes Is High, 1996

Du kennst „Stakes Is High” nicht? Einmal in die Ecke zum schämen. Auf jeder Throwback-HipHop-Party wird dieser Track mindestens einmal am Abend gespielt. In der J Dilla- und De La Soul-Koproduktion sticht neben der Bassline vor allem die Hook heraus. Im Original stammt sie von Ahmad Jamals „Swahililand” von 1974—ein rund 6-sekündiges Blechbläser- und Klaviermotiv, durch De La Soul ein ikonischer Klang. Und auch James Brown taucht auf: aus „Mind Power” wurde die Zeile „fine… Vibrations” übernommen. Oder wie Brown im weiteren Verlauf singt: „I know where it’s coming from”.

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„Oooh.” feat. Redman, Art Official Intelligence: Mosaic Thump, 2000

Lalo Schifrin gehört zu den meistgesampelten Künstlerinnen, was wohl am enormen Erfolg des Spielfilms

Enter the Dragon

mit Bruce Lee und dem dazugehörigen Soundtrack liegt. Eine Interpolierung—also eine nachgespielte Version—des Basslaufs aus „The Human Fly” (1973) taucht in diesem Redman-Feature-Track auf, den wir im Jahr 2000 alle im Ohr hatten. Etwas unbekannter, aber nicht minder wichtig für einen internationalen Hit wie „Oooh.” waren aber auch das markante und titelgebende Sample aus Lee Dorseys „The Greatest Love” (1966), das Zitat von The Fearless Fours „Rockin' It” (1982), die von Fred Wesley and The J.B.’s stammende Funk-Hook („Blow Your Head”, 1974) und die Trillerpfeife aus The Jimmy Castor Bunchs „It's Just Begun” (1972).

„Simply Havin’”, AOI: Bionix, 2001

Ein Sample im Sample: „Simply Hain’” verwendet gleich mehrere Elemente aus „Footprints” von A Tribe Called Quest (1990)—die sich zuvor selbst schon bei „Think Twice” von Donald Byrd (1974) bedient hatten. Fußspurensuche im besten Sinne also.

„No” feat. Butta Verses & Yummy Bingham, The Grind Date, 2004

Orgel und Glockenspiel kommen in dieser Nummer ursprünglich von The Jackson 5 und deren Motown-Klassiker „Never Can Say Goodbye” (1971)—einer Zeit, als Michael Jackson noch klein und unschuldig war.

Und jetzt bitte her mit der kommenden Premium Soul On The Rocks-EP und einem neuen De La Soul-Album!

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