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Das langsame und bittere Ende von Lady Gagas Karriere

Ihre Popularität schwindet und ihre Karriere geht bergab; der früher so provokative Popstar greift nach den letzten Strohhalmen.

Erinnerst du dich an die Zeit, als Lady Gaga praktisch unfehlbar war? Als Kritiker und Fans vor ihr niedergekniet sind und selbst böse Zungen ihr ihren erdrückenden Einfluss auf die Popkultur nicht absprechen konnten (und wenn nicht unbedingt den Einfluss, dann definitiv die unbestrittene Ausnutzung)? Ich frage dich deshalb, ob du dich daran erinnerst, da es scheint, als wäre das alles, was uns von Gaga bleibt: die Erinnerungen.

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Niemand interessiert sich mehr für Lady Gaga. Letzte Woche hat sie ihren 11 Minuten und 46 Sekunden langen „Artpop Film“ zum Song „G.U.Y“ veröffentlicht und fast niemanden hat das interessiert. Das Video hat zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Artikels gerade einmal knapp über 23 Millionen Views—eine Zahl, die wahrscheinlich noch steigen wird, doch wenn man sich anschaut, wie ihr letztes langes Video, „Marry The Night“, abgeschnitten hat, wird das wahrscheinlich nicht viel sein. Verglichen mit ihren Zeitgenossinnen wie Katy Perry und Beyoncé, deren Videos 165 Millionen („Dark Horse“), beziehungsweise 129 Millionen („Drunk In Love“) Views gesammelt haben, ist das enttäuschend. Selbst das neueste Video von Jennifer Lopez, „I Luh Yah Papi“, hat es auf 17 Millionen Views gebracht und J.Lo hat nicht einmal einen lustigen Spitznamen für ihre Fans. Wenn man bedenkt, dass keins dieser anderen Videos eine epische Performance beinhaltet, die im Hearst Castle gedreht wurde, muss das für die Gagasphäre ziemlich frustrierend sein. Ich meine, alles, was Beyoncé gemacht hat, war, an einem Strand zu tanzen.

Aber ungeachtet der Vergleiche, wusstest du überhaupt, dass Lady Gaga letzte Woche „G.U.Y“ veröffentlicht hat? Das Video ist fast komplett unter dem Radar geblieben, da Seiten, die normalerweise ganze Artikel über das Leben von Mother Monster schreiben, das Video zu „G.U.Y“ in diese „Was diese Woche alles neu ist“-Listen abgeschoben oder es einfach überhaupt nicht erwähnt haben. Es scheint, als wäre Lady Gaga, eine der am meisten beachteten und beurteilten Pop-Ikonen dieser Zeit, zu unwichtig für die Nachrichten geworden, zumindest was ihre „Kunst“ angeht.

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Lady Gaga strampelt sich ab. Sie schwimmt nicht, sondern geht unter. Was wirklich scheiße für sie ist, da sie eine wirklich talentierte Künstlerin ist. Wenn du mir nicht glaubst, schau dir einfach dieses Video an, in dem sie bei Howard Stern den Song „Hair“ singt. Ich habe es mir gerade noch einmal angesehen und es hat mich zu Tränen gerührt. Wenn man das ganze Drumherum weglässt, ist Lady Gaga einfach eine vollkommene, fähige und passionierte Künstlerin. Irgendwie ist diese sehr selten zu findende Tatsache aber verloren gegangen, vielleicht erstickt von den ganzen Perücken und den eingeölten, fetischisierten Körpern ihrer vielen Tänzer.

Meine eigene Besessenheit von Gaga begann, als ich vor fast vier Jahren ein Konzert von ihr besucht habe und von ihren Fähigkeiten auf der Bühne beeindruckt war. Sie war rundum faszinierend, ihre Songs waren ansteckend und ich habe getanzt und mitgesungen, als wäre ich genau dazu bestimmt. Lady Gaga ist auf eine Art faszinierend, die anderen fehlt—außer jemandem wie Ke$ha vielleicht—da sie der geheimnisvolle Außenseiter ist. Sie ist das Mädchen aus der Schule, das hinter dem Fahrradschuppen Zigaretten geraucht hat und von Gerüchten und Spekulationen über ihr Leben, ihre Familie und ihre Herkunft umgeben war, wenn sie durch die Gänge ging.

Aber mittlerweile erscheint Lady Gaga einfach… langweilig. Die Verfasser von tiefergehenden Texten scheinen sich nicht mehr für sie zu interessieren und, was noch beunruhigender ist, nicht einmal mehr die Klatschseiten und Prominews scheinen dies zu tun. Ihr wird immer mehr Desinteresse entgegengebracht, das sich gegen ihr gesamtes Schaffenswerk richtet. Hier sind ein paar Gründe, warum das so ist:

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DAS VIDEO ZU „G.U.Y“ IST OBJEKTIV BETRACHTET LANGWEILIG

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Das Video zu „G.U.Y“ ist eine lose Metapher auf Weiblichkeit, Frauenfeindlichkeit, Kapitalismus, ihren Jesus-Komplex, usw. Es ist voll von vorhersehbaren Gaga-Motiven und überbeanspruchter Bildsprache. Es fängt damit an, dass sie als sexy Vogelwesen von ein paar gierigen Männern in Anzügen niedergeschossen wird, die anscheinend all ihr Geld stehlen (frag mich nicht, wo der Gaga-Vogel das ganze Geld versteckt hat, sie scheint nicht mal eine Tasche dabei zu haben). Wie auch immer, diese Szene dauert fast drei ganze Minuten, bis der verwundete Gaga-Vogel in ihren großen, schwulen Palast zurückkriecht, um wie Jesus erlöst zu werden—warum auch nicht—und anschließend auf der großen, schwulen Party, die in jedem Raum ihres Anwesens stattfindet, zu feiern.

In der Mitte des Videos gibt es eine furchtbare Parodie, in der Gaga sich auf griechische Götter bezieht und wenig tiefgehendes Zeug über Sexualität sagt, was ein weiterer Beweis dafür ist, dass man Parodien eher den Profis überlassen sollte—nämlich R'n'B-Künstlern aus den 90ern. Das Video geht in eine langweilende Choreografie über, die wir von Gaga schon tausendmal gesehen haben und die als überzeugendes Argument angesehen werden kann, dass choreografiertes Tanzen ebenfalls den Profis überlassen werden sollte—nämlich ausschließlich Beyoncé und Ciara.

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Die „Real Housewives of Beverly Hills“ sind kurz in Form einer kitschigen Folk-Band zu sehen und singen dabei anstelle von Gaga „G.U.Y“, was total die Wirkung verliert, da niemand überhaupt weiß, wer diese Frauen sind. Der einzige Grund, warum ich es weiß, ist, dass ich es gegoogelt habe. Mit ihrem Versuch, ironisch niedlich zu sein, rutscht Gaga in die Irrelevanz ab. Sie verwendet außerdem ein paar visuelle Effekte, die einige ihrer Genossinnen ebenfalls gerade benutzt haben—und zwar besser. Wenn sie in einem merkwürdigen Teddybär-Kostüm herumtanzt, kommt sie wie eine Miley Cyrus für Arme rüber und ihre ägyptische Villa erinnert an „Dark Horse“ von Katy Perry.

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Das Video endet mit einem komischen sexy Tanz, der eher wie eine lange Jeanswerbung aussieht, und wenn du es schaffst, die 7 Minuten 38 durchzustehen, hast du den Song selbst wahrscheinlich noch nicht einmal bemerkt, da er ebenfalls ziemlich furchtbar ist. Die letzten vier Minuten des Songs bestehen nur aus Abspann—in denen anscheinend jeder erwähnt wird, den Gaga jemals getroffen hat—zu dem ein anderer ihrer neuen, unerträglichen Songs läuft, „Manicure“.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich niemand für das „G.U.Y.“-Video interessiert, da es scheiße ist, was ein total legitimer Grund ist, sich nicht für etwas zu interessieren.

SIE IST MITTLERWEILE IRGENDWIE NORMAL

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Eine der faszinierendsten Sachen bei Lady Gaga war immer die Zweideutigkeit ihres Geschlechts und die Art, wie sie Sexualität in diesem bizarren Spektrum dargestellt hat, bei dem mehr Seltsamkeit auch mehr Nacktheit bedeutete—auf der anderen Seite aber auch mehr Kleidung mehr Seltsamkeit bedeutete. Seltsamkeit hat das, was Gaga gemacht hat, immer durchdrungen, sodass sie nie auf die Weise sexy war, die du von einer Frau im Popgeschäft erwartest und auf die viele ihrer Mitstreiterinnen es sind. Sie hat die Brücke zwischen Madonna und Miley Cyrus geschlagen und die super-gebräunten Vertreterinnen der Post-2000er Ära mit ihren flachen Bäuchen herausgefordert, die wiederrum auf den Plan getreten sind, nachdem wir Madonnas Vision von weiblicher Sexualität aus den Augen verloren haben.

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Im Video zu „G.U.Y“ und auch bei ihren letzten öffentlichen Auftritten verkörpert Gaga jedoch konventionellen Sex. Und obwohl sie das gut macht, ist das nicht der Grund, warum Leute das „Haus of Gaga“ belagern. Niemand wollte jemals, dass Gaga wirklich sexy ist—wir haben ihr dafür zugejubelt, dass sie die Vorstellung von Sexyness mit ihrer alternativen Ästhetik herausgefordert hat (und dabei immer noch unglaublich heiß war). Ich glaube nicht, dass irgendjemand Gaga jemals mit einer blonden Perücke, perfektem Make-up, normalen Dessous und in Männermagazin-Posen sehen wollte. Das ist einfach uninteressant und noch weniger interessant, wenn es jemand macht, der vorher so interessant war.

SIE HAT SICH SELBST ZUR POP-GOTTHEIT ERHOBEN, OHNE DASS SIE JEMAND DARUM GEBETEN HAT

Beynocé und Madonna sind die einzigen aktiven Künstlerinnen, die die Bezeichnung „Pop-Göttin“ verdienen. Britney vielleicht noch, aber nur vielleicht. Gaga hatte aus irgendeinem Grund das Bedürfnis, mit all ihren Jesus-Motiven und mit dem gescheiterten Versuch, eine „Artpop“-Welt zu erschaffen, diese Kategorie für sich selbst zu beanspruchen. Sich selbst in der Popwelt zur Unsterblichkeit verhelfen zu wollen, war nicht Gagas klügste Entscheidung—es ist harte Arbeit einen bestimmten Status Quo zu verändern (Madonna hat Sex für Frauen in der Popmusik revolutioniert, Beyoncé hat revolutioniert, was es überhaupt bedeutet, eine Frau zu sein, und Britney, wenn du sie mit einbeziehen willst, hat, komischerweise, die Art von Musik, die wir von Frauen im Popgeschäft erwarten, revolutioniert und sich einem Sound gewidmet, der vorher nur für Boybands reserviert war.) und nur das ist es, was es dir erlaubt, in den Pop-Olymp einzuziehen. Es ist wenig überraschend, dass die Öffentlichkeit Gagas Vorstellung, dass sie zu den Legenden gehört, zurückgewiesen hat. Das Traurige daran ist, dass sie es letztendlich vielleicht sogar dahin geschafft hätte, wenn sie ihre Pferde im Zaum gehalten hätte.

IHRE MUSIK IST EINFACH NICHT MEHR GUT

Es gab einmal eine Zeit, in der Lady Gaga großartige Popmusik gemacht hat. „You & I“ (geschrieben von Gaga) ist einer der besten und unterbewertetsten Popsongs des vergangenen Jahrzehnts, vielleicht der ganzen Geschichte. Es ist ein unglaubliches Arrangement, bei dem sich ihre bluesige Stimme mit unverfälschtem Klavier und nur ein paar vereinzelten Synthies vermischt. Die Balance ist perfekt. Genauso sind Songs wie „Alejandro“, „Bad Romance“ und „The Edge of Glory“ perfekte, zeitlose Popsongs mit durchdachter Komposition, Thematik und Ausführung.

Ich habe mir Artpop zweimal komplett angehört und es ist einfach nur verdammt schrecklich. Der Autotune-Effekt auf ihrer Stimme, die an sich toll ist, ist ein Störfaktor und die aggressiven Disco-House-Dance-Tracks sind nicht so tiefgründig, wie sie versuchen zu sein. Sie verursachen Kopfschmerzen und werden Gaga als Songschreiberin oder Sängerin nicht gerecht, da das Ganze nur ein Riesendurcheinander an zufällig zusammengebastelten Sounds zu sein scheint. Thematisch ist das neue Album von Gaga auch eher eindimensional—es geht nur um „mich, mich, mich“, was eigentlich nicht zu Gagas Inklusivität passt.

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AN IHREN VIDEOS IST NICHTS NEU ODER KONFRONTATIV

Für jemanden, dessen Erfolg darauf basiert, neu und konfrontativ zu sein, ist das ein ernstes Problem. Seit „Judas“ (OK, da war Norman Reedus dabei, also war es nicht so schlecht) ist es für Gaga ein schmerzhafter Abstieg. „Marry The Night“ war albern und „Applause“ hat überhaupt keinen Sinn gemacht. Es gab eine Zeit, in der das Spektakel, das Gaga in ihren Videos abgeliefert hat, anregend und verführerisch war—selbst bei „Telephone“ mit Beyoncé hat sie es geschafft, Subversion (in der Szene, in der sie in Polizei-Klebeband eingewickelt ist, ist das halbnackte Posieren in ihrer Zelle besonders konfrontativ) und außerdem einige geniale Popkultur-Referenzen (das Grindhouse-Thema des Videos zum Beispiel) einzubauen. Ich bin nicht sicher, ob der Grund ist, dass wir von Gaga „alles gesehen“ haben oder ob sie sich mit ihren immer hirnrissiger werdenden Videos buchstäblich selbst verwirrt hat, sodass sie sich im Kreis dreht, aber ihr neuester visueller Output verfehlt einfach das Ziel, die Zuschauer herauszufordern oder sogar zu beeindrucken.

SIE HAT NICK KNIGHT GEGEN TERRY RICHARDSON GETAUSCHT

Zu dem Argument, dass ihre Videos immer banaler werden, passt auch, dass sie ihren früheren Mitstreiter Nick Knight anscheinend gegen den Widerling vom Dienst, Terry Richardson, eingetauscht hat. Für eine „Künstlerin“ wie Lady Gaga ist es einfach nicht förderlich, wenn sie sich von einem Visionär wie Knight zu einem Perversling wie Uncle Terry verschlechtert. Dieser Wechsel macht keinen Sinn, denn aus künstlerischer Sicht sollte die Kurve in die andere Richtung gehen.

IHRE PERFORMANCEKUNST IST ZU BANALER EFFEKTHASCHEREI GEWORDEN

Wenn du Leute dazu bringen musst, dich auf der Bühne zu bekotzen und Kim Kardashian nur atmen muss, um Aufmerksamkeit zu erregen, dann solltest du wirklich deine Prioritäten überdenken. Lady Gaga hat schon immer seltsame Sachen gemacht, um Aufmerksamkeit zu erregen—wie ein Kleid aus Fleisch zu tragen oder aus einem riesigen Ei zu schlüpfen—aber während sich ihre Eskapaden bisher immer als skurril einstufen ließen, machen sie immer mehr den Eindruck, dass es dabei um Effekthascherei geht, die aus reiner Sensationsgier geschieht—was ziemlich langweilig ist. Laut Gaga selbst hatte die Kotzaktion keinen intellektuellen Hintergrund—es war nur „Ausdruck“ um des Ausdrucks willen. Was nicht Gagas Art ist. Zumindest sollte es das nicht sein. Bis jetzt war Gagas Performance immer überlegt und gezielt und es scheint, als wäre sie einfach faul geworden und würde abgefahrene Sachen einfach nur so machen.

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DIE WIRKLICH SCHLIMME R.KELLY-ENTSCHEIDUNG

Es gibt absolut keinen Grund für eine Frau, im Duett mit R.Kelly „Mach mit meinem Körper, was du willst“ zu singen. Gaga hat versucht, den Schaden abzuwenden, indem sie den Song auch mit Xtina gesungen hat (die es GEROCKT hat), aber das hat auch nichts mehr geändert. Diese Zusammenarbeit hatte so ziemlich den gleichen Effekt wie ihre Freundschaft mit Terry Richardson—es hat einfach alle angewidert und zwar nicht auf eine gute und belehrende Weise, wie sie es gern gehabt hätte.

IHRE LITTLE MONSTERS-STIFTUNG IST ANSCHEINEND MIST

Durch die Gerüchte, dass Gagas Little Monsters-Stiftung—die behauptet, Mobbing zu bekämpfen—einfach Geld zum Fenster rausschmeißt, wird Gagas Engagement für soziale Belange angezweifelt. Wenn man bedenkt, dass Gaga ihre gesamte Karriere darauf aufgebaut hat, eine Kriegerin für soziale Gerechtigkeit zu sein, bedeutet die Tatsache, dass das in Frage gestellt wird, dass ihre ganze Persönlichkeit und die Echtheit ihrer Interessenvertretung hinterfragt wird.

DAS MYSTERIUM IST VERSCHWUNDEN

In seinem Buch Eating The Dinosaur schreibt Chuck Klosterman: „[Ihre Wichtigkeit] scheint nur auf der Tatsache zu beruhen, dass normale Erwachsene nicht verstehen, was sie angeblich macht, hauptsächlich da sie eigentlich nichts wirklich macht. Sie macht Platten und zieht sich ein bisschen pervers an. Das ist die Formel für ihr Dasein. Alles andere ist das, was ein Illusionist ‚Irreführung’ nennt—außer dass in diesem Fall die Irreführung der Lohn ist.“ Unglücklicherweise für Gaga haben das anscheinend auch alle anderen gemerkt. Das mag vielleicht nicht komplett ihr Fehler sein—in unserer Post-Social-Media-Welt, in der jeder zynisch oder kritisch ist und jeder nach „Echtheit“ schreit, scheint das kollektive Bewusstsein allzu bereit dazu zu sein, die Gaga-Persönlichkeit in Stücke zu reißen. Es war dazu vorbestimmt, dies zu tun. Und um Gob Bloth zu zitieren: „Tricks sind das, was eine Hure für Geld macht“, also war es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis wir Gaga ihr Enigma entschlossen entreißen würden.

SIE SCHEINT VERZWEIFELT ZU SEIN

Wenn man alles oben genannte zusammenfasst, bekommt man den Eindruck, dass sie von Verzweiflung geplagt ist. Ihre fragwürdigen kreativen Partnerschaften, ihr Bestreben zu schockieren, nur um zu schockieren, und die objektive Beschissenheit ihrer Musik—alles kommt zusammen und reißt den Vorhang zur Seite, in dem sich Lady Gaga verzweifelt verbeißt und festkrallt. Es ist schwer, nicht an Bedeutung zu verlieren, aber es ist noch schwerer, das nicht zu tun, wenn man so eine ausgeprägte und auffällige Persönlichkeit wie Lady Gaga ist. Und statt in der Flut die Ruhe zu bewahren, verraten Gagas Handlungen das Gegenteil—dass sie sich wehrt und dabei Unmengen an Wasser schluckt. Sie hört den Abgesang auf ihre Karriere und in ihren vielleicht letzten Momenten feuert sie noch einmal alles raus und hofft, dass irgendwo dazwischen ein Treffer dabei ist.

Kat George hört sich „Poker Face“ an, um sich an die guten alten Zeiten zu erinnern. Folgt ihr bei Twitter—@kat_george

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