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Bob Dylan nimmt den Nobelpreis an—und bleibt dabei Punk

Er wird zu der Preisverleihung kommen „wenn es überhaupt möglich ist.“ Punk lebt.

Nach ein paar Wochen vorübergehender Stille hat Dylan jetzt endlich öffentlich anerkannt, dass er den Literaturnobelpreis 2016 gewonnen hat. Natürlich wird er auch bei der Preisverleihung vorbeischauen, sofern er denn kann.

In einem Interview mit dem britischen Telegraph sagt Dylan, dass es „schwer zu glauben" gewesen sei, mit dem Preis ausgezeichnet worden zu sein. Er klang sogar ein bisschen so, als fühlte er sich tatsächlich geehrt. Die Nachricht, so sagte er, sei „unglaublich, unfassbar. Wer träumt schon von so etwas?"

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Aber gut. Am Ende ist es immer noch ein Bob-Dylan-Interview und so wurde nicht jede Frage so eindeutig beantwortet, wie du es dir vielleicht gewünscht hättest. Bezüglich seines langen Schweigens nach der überraschenden Bekanntmachung Anfang Oktober hielt er sich ziemlich bedeckt. Ein Mitglied des Nobelpreis-Komitees hatte ihn bereits deswegen als „unhöflich und arrogant" bezeichnet. Tatsächlich suggerierte der Sänger, dass man ihn für eine konkrete Rückmeldung einfach hätte anrufen müsse. „Also", sagte er: „Ich bin hier."

Eine Sache, über die er allerdings sehr wohl geredet hat, war der Status seiner Lieder als Poesie. Vor allem ging er auf die Wahrnehmung seiner Texte als „homerisch" ein. „Ich schätze, man kann das in gewisser Weise so sagen", so Dylan. „Manche [meiner eigenen] Songs‚Blind Willie', ‚The Ballad of Hollis Brown', ‚Joey', ‚A Hard Rain', ‚Hurricane' und noch ein paar weitere—sind in ihrer Art wohl homerisch." Ob er denn zu seiner Preisverleihung im Dezember auftauchen wird, um den 750.000 US-Dollar Scheck in Empfang zu nehmen? „Auf jeden Fall … wenn es überhaupt möglich ist."

Ich jedenfalls freue mich schon auf die nächsten zwei Monate Rätselraten, ob Bob Dylan tatsächlich nach Stockholm fliegen wird, um dort einen Scheck zu kassieren. Vielleicht können wir alle einmal die Woche zusammenkommen und einen genauen Blick auf seine Website werfen. Ich finde es wichtig, dass in diesem Fall jede noch so halbgare Meinung und Spekulation gehört und diskutiert wird.

Bis dahin ist hier die Demoversion von „When I Paint My Masterpiece" von The Bootleg Tapes Vol. 10.

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