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"Anti-staatliche Aussagen" – Die Stadt Mannheim kritisiert die Söhne Mannheims

Xavier Naidoo lässt derweil lieber seine Bandkollegen erklären, wie sein umstrittener "Marionetten"-Song denn wirklich gemeint sei.
Foto: Imago

Xavier Naidoo hat es geschafft, die Leute reden wieder über ihn. Oder besser: Sie reden immer noch. Nachdem er bei der Echo-Verleihung als Moderator für eine chronische Fremdscham-Röte sorgte, geht es jetzt wieder um das, womit sein Name zuletzt vor allem in Verbindung gebracht wurde: Aluhut-Aussagen. Grund ist der aufrührerische Text des neuen Songs "Marionetten", in welchem Politiker als fremdgesteuert bezeichnet werden, sie ihre "Gliedmaßen" auf der Toilette fotografieren und twittern. Von "Volksverrätern" wird gesungen und dass sich das der "wütende Bauer mit der Forke" nicht ewig gefallen lassen wird.

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Das gefällt: KenFM.de, der NPD Rhein-Neckar, Reichsbürgern und dem Querfront-Magazin Compact. Das gefällt nicht: der Stadt Mannheim. Auf Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung gibt ein Vertreter zu: "Dass wir über diese Entwicklung nicht glücklich sind, versteht sich von selbst […] Welche Konsequenzen sich daraus für uns ergeben, werden wir besprechen." Laut Mannheimer Morgen fordert Oberbürgermeister Peter Kurz eine "Erklärung der Söhne Mannheims zu den anti-staatlichen Aussagen in den Songtexten."

Am 1. Mai haben die Söhne Mannheims sogar ein Konzert in ihrer Stadt gespielt. Allerdings wurde dabei darauf verzichtet, von "Marionetten" zu singen. Und auch Xavier Naidoo selbst hat noch nichts zu der Geschichte gesagt. Dafür aber laut dpa sein Bandmitglied und The Voice Kids-Juror Henning Wehland: "Ich verstehe das Lied als Appell zum Nachdenken darüber, dass Politik oft missbraucht wird. Und da wollen wir – mit zugegeben überzeichneten Worten – aufrufen, etwas dagegen zu tun." Auch Rolf Stahlhofen, ein weiterer Sohn Mannheims, steht zu dem Text: "Ich kann verstehen, dass da manche aufschreien. Aber das Lied ist kein Aufruf zur Gewalt, es ist ein Aufruf zum Dialog."

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