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Noisey Blog

Alle Musik-Stereotypen, die du in Zürich auf Tinder triffst

Dein Lieblingssong sagt mehr über dich aus, als du denkst.
Alle Fotos: Screenshots Tinder

Versuch erst gar nicht zu lügen, indem du sagst dass du nicht weisst, was Tinder ist und wie die Dating-App funktioniert. Jeder von uns hatte sie doch schon einmal auf dem Handy. Und weil dem so ist, weisst du auch, dass du beim Swipen immer wieder die gleichen Stereotypen von Menschen siehst. Mittlerweile ähneln sich jedoch nicht nur die Fotos – seit jeder seine Lieblingssongs und -künstler angeben kann, gleichen sich auch die Musikgeschmäcker. Wir haben uns durch die Profile gekämpft und sechs Stereotypen gefunden.

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Die Stereotypen der Stereotypen

In der heutigen Zeit individuell zu wirken, ist schwierig, das ist klar. Aber ganz ehrlich: Ein bisschen Mühe hättest du dir bei der Auswahl deines Lieblingssongs auf Tinder schon geben können – immerhin suchst du auf der App die wahre Liebe. Wir wollen damit nicht sagen, dass alle Tracks in den Charts schlecht sind, aber auf jedem dritten Profil begrüssen einen die Hits von Drake, DJ Khaled und Rihanna. Die genannten Musiker drücken dir einfach schon den Normalo-0815-Typ-Stempel auf. Wenn du dann in deiner Profilbeschreibung noch Reisen und Sport als deine Hobbys angibst, ist alles klar. Wahrscheinlich gehst du auch ins Kaufleuten und dein weisses Hemd mit aufgestelltem Kragen findest super fancy, doch wir sind heute ehrlich mit dir: Das ist es nicht! Es ist ja OK, wenn du Charts und Pop magst, doch bitte hör keine Künstler, nur weil sie gerade hip sind und versuche, deinen Geist zu öffnen. Gib anderen und unbekannten Genres auch eine Chance – und lass etwas Kreativität bei deiner musikalischen Liebesbewerbung walten

Die Komiker

Du hast in deinem Profil "Drank & Drugs", einen Song von Helge Schneider oder Peach Weber angegeben. Das soll deinen Humor unterstreichen. Natürlich gibt es ironische Tracks mit amüsanten Musikvideos, die man sich ab und zu ansieht. Doch es kann doch nicht dein Ernst sein, dass du diese wirklich tagtäglich hörst und zu deinen ultimativen Lieblingssongs zählst, welche du an einem ersten Date spielen würdest? Falls dem doch so ist, wissen wir auch nicht weiter – falls du doch noch zur Besinnung kommst, hör auf damit. Weil entweder bist du humorvoll und kannst es dann nach dem Match bei eurem Date beweisen oder du bist es nicht und wirst es nie sein. Aber ein "lustiger" Song auf Tinder sagt nur, dass du gerne der Klassenclown wärst.

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Die Klassiker

Hits wie "Hells Bells" von AC/DC, "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin oder "Sweet Child of Mine" von Guns'n'Roses kennt jeder und sie stehen wahrscheinlich auf deiner Playlist ganz oben. Doch wenn du dann bei einem Date deinen Lieblingssong laut mitgrölst, wie mit deinen Kumpels am Pubfestival Wetzikon, schreckt das dein Gegenüber wohl eher ab. Dazu kommt noch, dass du jeden Morgen einen Stapel schwarzer Shirts durchwühlen musst, um deinen Favoriten zu finden. Versuche doch mal über deinen Schatten zu springen und gib dir ein wenig RIN, anstatt der Mucke, die Kindern Alpträume beschert – open your mind. Falls das nicht möglich ist, lass wenigstens jüngere und unbekannte Bands sich dir beweisen. Durch dies könnten sich die Patches auf der geliebten Kutte vermehren.

Die Deepen

Du hast für dein Profil Lorde, Lana Del Rey oder Banks ausgesucht und dazu ziert noch ein tiefgründiger Spruch deine Schwarzweissfotos im Kunstmuseum. Ab und zu sind tiefgründige Songs ja auch OK und es tut manchmal auch gut, mit Tränen in den Augen auf den Zimmerboden zu liegen. Doch wenn du ganz tief in dich hinein gehst, musst du wahrscheinlich feststellen, dass du gar nicht so deep bist. Und obendrein: Denkst du, dein Date möchte den ganzen Abend über den Sinn des Leben philosophieren und mit deprimierten Gedanken nach Hause gehen. Ist das der Sinn von Tinder? Tut jetzt vielleicht weh, doch wir denken eher nicht. Du darfst jetzt auch nicht beleidigt sein, wir wollten auf keinen Fall deine Gefühle verletzen, aber probiers mal mit ein paar positiven Vibes, kommt beim Daten meistens besser an.

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Die "Einzigartigen"

Alt-J, Arctic Monkeys oder The 1975 sind deine Lieblingskünstler und alles, was ein bisschen zu populär wird wie das Hive, ist dir zu Mainstream. Mit deiner Musikauswahl fühlst du dich wie der König des Undergrounds. Im für viele Menschen unbekannten Terrain kann man viel gute Musik finden, über die du dich mit deinem Bijou unterhalten kannst. Darunter gibt es aber auch viel Schrott und finde mal jemanden, der den gleichen Sound feiert wie du. Obwohl du dich für einzigartig hältst, mit deiner Adidas-Trainingsjacke aus den 80er Jahren und deinen Reebok-Sneakers, sind dein Style und dein Musikgeschmack wohl oder übel der neue Mainstream-Trend.

Die Möchtegern-Gangster

Dass HipHop wie Trettmann, Wu-Tang Clan und S.O.S gute Musik ist, bestreiten wir nicht. Doch bitte übertreibt es nicht. Du kannst die Musik und den dazugehörigen Lifestyle gerne feiern, doch wenn du dann zu deinem Date gehst und du ständig deine Freestyle-Reime präsentierst oder sexistische Tracks abspielst, kommt das wahrscheinlichen nicht so gut an. Kleider-technisch solltest du deine Grillz und den Gucci-Sombrero zu hause lassen – weniger ist oft mehr. Du möchtest ja nicht den Eindruck eines Hipsters hinterlassen.

Fazit: Am besten gibst du gar keine Musik in deinem Tinder-Profil an. Allen kannst du es eh nicht recht machen – vor allem uns als Musiknerds nicht. Und schlussendlich hast du bei deinen Dates auch noch ein weiteres Gesprächsthema.


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