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Größtes schwedisches Festival zieht Konsequenz aus Vergewaltigungen

"Manche Männer können sich nicht benehmen. Es ist eine Schande" – Beim Bråvalla Festival kam es schon wieder zu zahlreichen sexuellen Übergriffen.

Foto: Symbolbild (Imago)

Zehntausende Menschen, ausgelassene Partystimmung, unvergessliche Konzerte – eigentlich ein viel zu schönes Bild, um zerstört zu werden. Doch genau das passiert leider trotzdem viel zu oft, wenn nach einem Festivalwochenende die ersten Berichte über sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen laut werden. So geschehen jetzt auch wieder beim Bråvalla Festival. Vom größten Musikfestival Schwedens – wo dieses Jahr unter anderem System Of A Down, Linkin Park und The Killers gespielt haben – sind bisher 27 Übergriffe und vier Vergewaltigungen bekannt.

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Leider muss man sagen: schon wieder. Bereits voriges Jahr wurden auf ebendiesem Festival fünf Vergewaltigungen angezeigt. Und das, nachdem ein paar Monate zuvor schwedische Behörden die sexuellen Übergriffe der Festivalsaison 2015 runtergespielt hatten. Die Ticketverkäufe liefen dieses Jahr schlechter als zuvor – aufgrund der Vorfälle vom Vorjahr, wie der deutsche Mitveranstalter FKP Scorpio laut Spin vermutet. Mumford and Sons, die 2016 spielten, hatten danach öffentlich gefordert, dass etwas Wirkungsvolles gegen solche Übergriffe unternommen werden müsse und sie solange nicht mehr dort spielen würden. Da dies offensichtlich nicht passiert ist, ziehen die Veranstalter jetzt selbst die Konsequenz.

Auf Facebook verkünden sie: "Wir haben beschlossen, dass das Bråvalla Festival 2018 nicht stattfinden wird. Nach Freitag wurde uns eine Vergewaltigung auf dem Festivalgelände gemeldet. Die Polizei prüft, was passiert ist. Mehrere sexuelle Übergriffe wurden uns gemeldet. Es gibt keine Worte dafür, wie unglaublich traurig wir darüber sind. Wir bedauern und verurteilen so etwas. Es ist verdammt noch mal nicht OK." Sie hätten alles getan, um ihr Festival sicher zu machen, doch solche Übergriffe seien nicht auf Festivals beschränkt, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem: "Manche Männer können sich offensichtlich nicht benehmen. Es ist eine Schande."

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