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"Wir brechen das Schweigen" – Helene Fischer äußert sich zu #wirsindmehr und Fremdenhass

Video: Für Helene Fischer war ihr Statement gestern beim Konzert in Berlin vielleicht ein kleiner Schritt – die Aussenwirkung ihrer Ansage ist dagegen eine sehr, sehr grosse.
Foto: imago | STAR-MEDIA

Gestern startete die Berliner Konzertreihe von Helene Fischer in der Mercedes Benz Arena. Eine Woche, fünf Konzerte und vermutlich eine Milliarde Strasssteine, die sowohl auf Helenes Outfits als auch auf denen ihrer Fans im Scheinwerferlicht mit den Augen, Brillengläsern und Kameralichtern um die Wette blitzen und blinken werden. So verlief auch das Auftakt-Konzert am Dienstag mit all dem Glanz Gloria, den man von einem Helene-Fischer-Konzert erwarten kann. Bis etwas Unerwartetes geschah: Helene Fischer wurde politisch und äußerte sich zu den Vorkommnissen in Chemnitz. Ein Paukenschlag, der im Universum der Helene lauter hallt, als jede Bühnen-Pyro oder Verstärkerwand. Auch wenn er sehr lieb gesäuselt wurde.

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"Ich verfolge natürlich auch die Medien und weiß, was in letzter Zeit los ist", begann sie ihre Rede, die für viele Fans oder auch lediglich Beobachter des Megastars wohl so überraschend wie erfreulich daher kam. Denn wie sie selbst im Laufe ihrer Ansage einräumte, hatte sich Helene stets unpolitisch und oft gefällig gegeben. Eine Haltung, die ihr schon öfter zum Vorwurf gemacht wurde, in Zeiten des grassierenden Fremdenhasses und Rechtsrucks nun aber immer weniger Verständnis findet. Weil ihre Reichweite eben so wichtig sein könnte. Und weil es einfach nicht mehr die Zeit ist, zu schweigen. So fuhr sie fort: "Erhebt gemeinsam mit mir die Stimmen gegen Gewalt, gegen Fremdenfeindlichkeit und lasst uns gemeinsam dieses Lied singen. Wir brechen das Schweigen!"

Als tosenden Beifall kann man das, was man in Anschluss an Helenes Statement in der mehr als 10.000 Menschen fassenden Arena hörte, zwar nicht bezeichnen, aber sei's drum. Hier begeben wir uns wieder auf den Boden des Erwartbaren bei einem Helene-Fischer-Konzert.

Auch auf Instagram meißelte Helene ihre neugefundene Haltung direkt in digitalen Zement und nutze zusätzlich zu #wirsindmehr noch einen weiteren passenden Hashtag, der nach einem ihrer Songs benannt ist, #wirbrechendasschweigen.

Ob und wenn ja wie viele andere Popstars ihre neutrale Haltung (ob nun selbstgewählt oder von Labels und Managements auferlegt) nun aufgeben und Helenes Beispiel folgen, werden wir in den nächsten Tagen sehen. Denn für Helene Fischer war es vielleicht ein kleiner Schritt, für den Mut zur Haltung anderer deutscher Popmusiker aber hoffentlich ein ganz großer.

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UPDATE: Inzwischen hat sich auch Mark Forster mit einem Statement gemeldet.

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