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T-Pain singt auch ohne Auto-Tune wie ein Engel

Seht euch hier sein intime Radio-Performance an.

T-Pain ist einer der besten Sänger und Songwriter unserer Generation. Das ist eine objektive Tatsache, die zu wenige Leute anerkennen. Vielleicht liegt es aber auch an T-Pain selbst, dass seine Talente lange verborgen geblieben sind—schließlich war er in seiner Hochphase als Prometheus bekannt, der den Göttern Auto-Tune gestohlen hat, damit die Massen schön singen können—wenn auch wie Roboter. Prometheus wurde für seinen Ärger belohnt, indem er an einen Felsen gekettet und seine Leber jeden Tag aufs Neue von einem Adler gefressen wurde, T-Pain hat Auto-Tune allgegenwärtig gemacht, ist in Unmengen an Pop-Hits aufgetaucht und hat die schlechte Entscheidung getroffen, in der Öffentlichkeit Zylinder zu tragen, wodurch er langsam zur Lachnummer verkommen ist.

Aber was die Leute nicht realisiert haben, während sie damit beschäftigt waren, ihn zur Witzfigur zu machen, ist, dass T-Pain mehr mit Funk- und Soul-Legenden wie Roger Troutman und George Clinton gemeinsam hat als seine Zeitgenossen—er hat sich selbst nie zu ernst genommen und Technologie immer als Mittel zum Zweck genutzt (für gute, spaßige Songs) und nicht wegen der Technologie selbst. In den letzten Jahren scheint die Geschichte T-Pain recht zu geben. Sein Robotergesang, seine cleveren Texte und sein spielerischer Sinn für das Absurde haben die Vorlage für Künstler wie Kid Ink und TY Dolla $ign geliefert. Und T-Pains permanentes Tragen von Zylindern entsprach nicht mehr als einem Pharrell-Hut in der Zeit vor Twitter, der gezeigt hat, dass Branding für eine musikalische Karriere genauso wichtig ist wie Talent. Gerade veranstaltet T-Pain ein extrem erfolgreiches Comeback, ganz eigenständig: mit „Up Down“, „Drankin’ Patna“ und E-40s „Red Cup“ hat er drei richtige Hits. Außerdem hat er eine neue Kolumne bei Noisey US.

Vor kurzem ist T-Pain ausgerechnet bei einem öffentlichen Radiosender aufgetreten, als Teil der beliebten „Tiny Desk Concert“-Serie und ohne Auto-Tune und nur von einem Pianisten begleitet, wo er Songs wie „Buy U a Drank (Shawty Snappin’)“, „Up Down“ und „Drankin’ Patna“ zum Besten gegeben und jeden dieser Songs in warmen Soul anstatt des kühlen Raps verwandelt hat. Wenn du aus irgendeinem Grund immer noch denkst, dass T-Pain kein talentierter Sänger und allgemein angenehmer Zeitgenosse ist, dann mach dich darauf gefasst, verblüfft zu werden.

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