Sollte das Erdowie-Video gelöscht werden, kannst du dir noch immer diese Remixe anhören

Du hast es sicherlich schon gehört: Recep Tyyip Erdoğan, der—warum auch immer—noch amtierende Präsident der Türkei und bei dem es bislang auch weiterhin gerichtlich ungeklärt ist, ob man ihn „Gollum“ nennen darf, hat aufgrund des Videos „Erdowie, Erdowo, Erdogan“ der NDR-Satire-Sendung Extra 3 den deutschen Botschafter in Istanbul einbestellt. Das Video dichtet Nenas Gassenhauer „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ um und versieht es mit einem neuen Text, der inhaltlich nichts überspitzt, sondern viel mehr eine adäquate Beschreibung der Herrschaftspraxis der Regierung Erdoğan ist. Dazu gehört die brutale Niederschlagung von oppositionellen Demos und der Bau eines neuen Regierungspalastes ohne Baugenehmigung. Mittlerweile fordert der Baumeister aus Ankara die Löschung des Videos. Auf dieses Ansinnen gab es heute bereits eine adäquate Antwort des Satire-Magazins:

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Extra 3

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Dienstag, 29. März 2016

Dass Erdoğan zu den eher ernsthaften Zeitgenossen gehört, ist nicht erst seit dem jüngsten Vorfall bekannt. Er bietet seit Jahren Anlass zur Satire. Die von „extra 3“ ebenfalls verwendete Szene aus dem Wahlkampf 2014, als er voller Engagement seine Stimme verlor und dadurch wie eine heisere, autokratische Version von Micky Mouse klang, machten ein paar humorvolle Menschen im Stile der Shreds einen Breakbeat-Track aus seiner Rede:

Ein paar andere Boys & Girls beweisen mit diesem Video, dass Erdoğans Aussagen mit freiheitliche Werten doch kompatibel sind. Don't funk with Recep? Eben doch!

Erdoğans infantiles Wesen wird ihn nun sicherlich weiter darin bestätigen, dass sich die Welt gegen ihn verschworen hat. Dabei ist er längst nicht der erste Politiker, über den satirisch hergezogen wird. Im Gegenteil: Das gehört bei allen Großen zum guten demokratischen Ton. Angela Merkel war in Deutschland häufig Ziel von Satire und hat natürlich auch ihren eigenen Remix bekommen:

Barack Obama bekam ebenfalls ein Auto-Tune-Treatment:

Donald Drumpf steht Erdoğan in Sachen absurden Aussagen und Aktionen mittlerweile in nichts nach. Würde Drumpf Nachfolger von Obama werden, gäbe er mit dem türkischen Präsidenten ein außenpolitischen Duo Infernale—wenn die beiden sich nicht aufgrund von Erdoğans kritischer Sicht auf die Entdeckung Amerikas durch Columbus in die Haare bekommen. Selbstredend war der amerikanische Blondschopf mit den zarten Händen schon oft Ziel von Satire und hat dabei ebenso dünnhäutig reagiert, wie sein Brother from another Mother am Bosporus:

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Dieser Artikel ist vorab auf THUMP erschienen.

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