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Diese 10 HipHop-Classics aus der Bauerndisco sollte man für immer verbieten

Wenn Großraumdissen "das Beste aus HipHop, R&B und Dancehall" versprechen, zeigt auch die goldene Ära des Rap ihre ausgelutschte Fratze.
Foto: imago

Als Teenager in der Provinz aufzuwachsen, ist hart. Das Standardprogramm ging früher wie heute ja folgendermaßen: Samstagabend für einen Fünfer tanken, dazu paar Dosenbier, OCBs (ja, bitte die langen) und dann ab zu dem einen Freund, der immer sturmfrei hat. Der schlimme Teil des Abends folgte: Puff Puff Pass, „Haben wir noch was zu trinken? Wein? Mag ich nicht. Egal." Irgendwann: Was geht noch so? Wer kann (noch) fahren? Gegen Mitternacht, nach langwierigem Hin und Her, zu Sechst in den Golf quetschen. Clubs gibt es nicht, nur eine Discothek in Autobahnabfahrtsnähe, in der laut Flyer „das Beste aus HipHop, R&B und Dancehall" läuft. Man steht herum, stellt sich paar hart gestreckte Whiskey-Colas rein und hofft darauf, das „was Gutes kommt". Spoiler-Alert: Es kommt nie was Gutes. Stattdessen immer nur die folgenden zehn „Klassiker" aus den (angeblich) golden Neunzigern und frühen Nullern, die wir bitte nie wieder hören möchten.

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1. Fatman Scoop „Be Faithful"

Die Mutter aller schlimmen Partybreaks. Das klare Zeichen, das spätestens jetzt nur noch Idioten mit aufgestellten Polokragen auf den „Black Floor" stürmen und die Yo-Yo-Hände auspacken. Bitte noch einen Whiskey-Cola!

2. Der gesamte Katalog von Sean Paul

Muss man das noch erklären?

3. Lumidee „Never Leave You (Uh, Oh)"

Arrhythmisches Klatschen aus der Bravo-Hits-Ecke. Augenrollen bei den Freunden.

4. Dr. Dre feat. Snoop Dogg „The Next Episode"

Eigentlich ja tatsächlich so was wie eine Hymne. Aber wie das so ist: Hymnen will man jenseits der millionsten Rotation nicht mehr hören. Vor allem aber nicht den Homie, der dir mit Wodka-Bull-Fahne „smoke weed everyday" ins Ohr brüllt.

5. Gang Starr „Full Clip"

Jeder HipHop-DJ kennt den Wunsch: Spiel doch mal „Big Al, rest in peace!". Verdammt noch mal, es gibt überhaupt keinen Big Al. Ich würde jetzt zwar gerne was von Big L hören, stattdessen gibt es wieder nur diesen ausgelutschten Song, den DJs nur auflegen, um sich die Street Credibility bei der Hoodie-Fraktion zu sichern. No way. Du behältst unseren Respekt für genau 3 Minuten und 40 Sekunden.

6. Busta Rhymes „Break Ya Neck"

Habe ich nie verstanden, warum irgendwer diesen Song jemals gefeiert hat. Wow, der kann aber schnell rappen. Beeindruckend. Viele spielen ja auch immer noch die „Rammbockszene" aus dem Video live nach. Im Club.

7. M.O.P. "Ante Up (Rmx)"

Ah, die Jungs von der Jugendfeuerwehr sind auch wieder am Start. Prost! Treibt's nicht so dolle!

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8. DMX „Party Up"

Ja, kannste in deinem Kadett auf dem Clubparkplatz wirklich gut pumpen. Schöner, großer Subwoofer! Belastend.

9. House of Pain „Jump Around"

Alternativ dazu auch gerne genommen: „Jump" von Kris Kross. Als bräuchten Landjugendliche immer zwingend eine Aufforderung zum Springen.

10. R. Kelly „Fiesta"

Die Hymne für den Mallorca-All-Inclusive-Urlaub. Ein klares Zeichen: Ein weiterer Samstagabend in der Provinz neigt sich dem Ende zu. Die Geier umkreisen die Tanzfläche. Okay, vielleicht war ich auch ein-, oder sagen wir: zweimal dabei…

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