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Rechte Studenten wollen gegen Hitlergruß in linkem Protestsong klagen

"Strache, Strache, Strache, dein Programm ist eine feine Sache." Maria Stern machte sich 2012 in ihrem Song über "FPÖ-Blödheiten" lustig – und wird jetzt dafür angezeigt.
Maria Stern Protestsong gegen die FPÖ
Foto: Screenshot von YouTube aus dem Video "Maria Stern: Strache-Song 2 " von mariakrisan

Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS), eine FPÖ-nahe Hochschulorganisation, gab am 5. Februar bekannt, eine Anzeige gegen Maria Stern, Parteivorsitzende der Liste Jetzt (ehemals Liste Pilz), einzubringen. Grund dafür ist der "Strache-Song", den Stern vor sieben Jahren wegen den ständigen "FPÖ-Blödheiten" produzierte. Für jede Blödheit eine Strophe – bei 20 Strophen habe sie das Lied dann "professionell aufgenommen", gab Stern, die neben ihrem Job als Politikerin Lieder schreibt und als Lehrerin arbeitete, gegenüber der Heute-Zeitung an.

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Im Video sitzt Stern im Dirndl vor einem Bücherregal und trällert gegen den nunmehrigen Vizekanzler. "Strache, Strache, Strache, dein Programm ist eine feine Sache. Wir sperren Österreich einfach zu und lachen alle so wie du", heißt es etwa im Refrain ihres Songs.

Das Lied sei damals der Lieblingssong ihrer Schüler gewesen, sagt Stern. Am Ende des Videos spielt sie auf die Vergangenheit Österreichs an – "es ist ja gar noch nicht so lange her" – und hebt die rechte Hand mutmaßlich zum Hitlergruß. Die Liste-Jetzt-Chefin habe nicht geahnt, "dass das mal von Interesse sein würde".

"Während sich die Vertreter der Liste Pilz als moralische Sittenwächter suggerieren, verharmlost ihre Parteichefin in obszöner Art und Weise die Verbrechen des Nationalsozialismus. Dieses Verhalten ist für eine Politikerin untragbar und muss Konsequenzen haben", sagt der Vorsitzende des RFS Lukas Heim. Ziemlicher Schwachsinn von einer Studierenden-Organisation, die durch ihre Nähe zur FPÖ die stetigen "Ausrutscher" ihrer Parteimitglieder ebenso mitträgt.

Und da gibt es einiges zu tragen. Das Recht solle der Politik folgen, meinte FPÖ-Innenminister Herbert Kickl in einer ORF-Report-Sendung am 22. Jänner, um wenig später die Menschenrechtskonvention infrage zu stellen. Am 25. Jänner zeigte ein Mann, der Mitglied der FPÖ-nahen Burschenschaft Gothia sein dürfte, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Donnerstagsdemo in Wien den Hitlergruß. Später gab der Mann an, keinen Hitlergruß gemacht, sondern den "Demonstraten zugewunken zu haben".

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Zwei "FPÖ-Blödheiten" innerhalb von zwei Tagen – bei dem Tempo hätte Maria Stern ihren " Strache-Song" seit 2012 um ungefähr 1278 Strophen erweitern können.

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