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You Need to Hear This

YNTHT-Mixtape mit Schlachthofbronx

Schlachthofbronx haben uns ein Mixtape gemacht, das eventuell deine Boxen zerstören wird.

Als wir die beiden Münchner Buam von Schlachthofbronx gefragt haben, ob sie ein Mixtape für uns machen wollen, war uns bereits klar, dass wir kein lieblos zusammengeschustertes Set bekommen würden, sondern ein echter Knaller auf uns wartet. Bei so viel Bass fällt es generell schwer, Sets und Mixe von Bene und Jakob nicht als knallig zu beschreiben, was auch der Grund ist, dass bei ihren Auftritten nicht selten die Boxen durchbrennen. Bei ihrem sogenannten „Busta Rhymes Give Us A Call Overcompressed Drummachine Workout Mix“ müsst ihr aber keine Angst haben, dass eure Boxen zerknallen, stattdessen könnt ihr euch auf jede Menge exklusives Zeug von den Jungs selbst und ein paar ihrer aktuell heißgeliebten Tracks freuen. (Heiße Liebe bedeutet Rihanna, das ist klar, oder?)

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YNTHT: Hallo. Bist du alleine?
Jakob: Ja, mein Kollege ist noch unten im Keller, aber es ist immer so schwer zu zweit zu telefonieren.

Was macht ihr im Keller?
Wir sind fleißig im Studio. Jetzt ist es auch nicht so schlimm, weil die Sonne nicht scheint und das Wetter nicht gut ist. Aber wir machen fleißig Musik und keinen Urlaub. Wir spielen jetzt noch ein paar Festivals und dann fahren wir zum Londoner Carnival.

Dann war der Sommer ja nicht so ideal für euch, wenn ihr im Keller sitzen musstet.
Ja mei, es ist ja immer der falsche Sommer.

Als ich das erste Mal von euch gehört habe, hattet ihr einen eurer ersten Auftritte in der Registratur in München und ihr habt innerhalb von Minuten die Boxen zerstört.
Oh ja, das war sehr früh. Echt?

Könnt ihr euch nicht daran erinnern?
Naja, es ist ja nicht so, dass das nur ein Mal passiert wäre. Aber meistens versuchen die Veranstalter es so zu deichseln, dass niemand etwas merkt. Man selber hat ja noch eigene Boxen und die drehen sie dann lauter, damit man nicht mitbekommt, dass es vorne ein bisschen leiser geworden ist. Aber prinzipiell bemühen wir uns natürlich um möglichst lauten und druckvollen Sound für alle. Das ist ja Programm.

Müssen wir bei dem Mixtape auch Angst haben, dass unsere Boxen kaputt gehen?
Nein, es ist auf jeden Fall schön zu hören. Hinten raus ist es auch ein ganz klassisches Mixtape, mit Sachen, die wir momentan hören, ein bisschen actionreich und teilweise auch ein bisschen ruhiger, also schön abwechslungsreich. Am Anfang haben wir noch einen Drummachine-Workout-Mix, wie wir es genannt haben. Da haben wir ein paar Maschinen zusammengeschlossen, ein paar alte Drum-Machines, Effektboxen und dann ein bisschen gejammt. Es ist auf jedes Fall was Spezielles geworden.

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Gibt es auch neues Schlachthofbronx-Material zu hören?
Ja klar. Wenn wir live spielen, spielen wir ja fast nur Sachen von uns und vielleicht ein paar Songs von anderen Leuten, die wir aber noch mal bearbeitet haben. Bei dem Mixtape haben wir nun die Gelegenheit ergriffen, auch mal ein paar Sachen von Kollegen und Leuten zu spielen, die wir gut finden. Aber es sind auch mehrere unveröffentlichte Sachen von uns dabei, also jede Menge exklusives Zeug.

Wow. Und Rihanna ist auch mit dabei.
Ja, ich bin ja besonders großer Fan. Der Kollege nur manchmal, aber ich bin komischerweise Fan von ihr, nicht von allem, aber wenn es um Plastik-Pop geht, ist sie auf jeden Fall die Beste. (lacht)

Musstest du also darum kämpfen, dass Rihanna auf den Mix darf?
Nee, wir sind uns da immer einig. Jeder hat seine Vorlieben und speziellen Interessen, aber wir kommen in dem Punkt eigentlich relativ gut miteinander klar. Der eine hört mehr Gangsta-Rap, der andere hört mehr Rihanna. Es klappt immer ganz gut, dass wir uns verständigen. Und wenn einer sein Veto einlegt, dann wird es natürlich auch nicht gespielt, aber wir müssen uns ja auch aufeinander einstellen.

Wie arbeitet ihr auf so ein Mixtape hin?
Ich höre mir immer noch mal an, was ich in letzter Zeit gut fand und höre mir meist die Promos durch, die wir geschickt bekommen, von denen meist alles scheiße ist, aber manchmal ist eben doch eine Perle dazwischen. Aber ehrlich gesagt, ist das meiste, das wir spielen oder zuhause hören, selten das, was wir geschickt bekommen. Wir sind auch nicht die Typen, die zuhause die ganze Zeit Musik hören, eher im Gegenteil, irgendwelche alten Alben durchhören und uns das reinziehen. Den ganzen Tag nur eine Sorte von Musik ist nicht unser Ding. Genau deswegen haben wir auch angefangen, Musik zu machen. Damals war es in den Clubs noch relativ mono-thematisch, es gab eine Techno-Nacht, eine Rap-Nacht und eine Irgendwas-Nacht, aber so gemischt gab es nicht viel. Und eben so ist auch unser Hörverhalten, deswegen kommt es uns entgegen, dass sich die Leute langsam öffnen.

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Seit wann seid ihr nun schon zusammen?
Wir machen zusammen Musik seit 2008, also gibt es Schlachthofbronx seit fünf Jahren. Wir kennen uns schon ewig und waren jahrelang zusammen in einer Graffiti-Crew, aber mochten uns nie so wirklich. Wir waren immer auf den gleichen Musik-Veranstaltungen und haben uns immer mal wieder gesehen. Damals haben wir beide in verschiedenen Bereichen aufgelegt und irgendwann haben wir beschlossen, zusammen Musik zu machen und aufzulegen. Das hat sich dann relativ natürlich entwickelt. Wir haben auch zwei Straßen voneinander entfernt gewohnt im Schlachthofviertel in München. So hat sich alles ganz schön gefügt.

Warum mochtet ihr euch denn nicht?
(lacht) Wie das so bei Typen ist. Manchmal dauert es eben länger, bis man sich zu schätzen weiß. Und jetzt sind wir fast wie ein altes Ehepaar und verbringen auch extrem viel Zeit miteinander. Dafür verstehen wir uns ziemlich gut, vor allem auf Reisen, mit wenig Schlaf und viel Stress funktioniert es ganz gut und ist sehr schön.

Hattet ihr nicht den gleichen Graffiti-Style, oder wie?
Ja, das auch nicht. (lacht) Wir hatten einfach viele gemeinsame Freunde, aber Bene hat damals auch viel mehr elektronische Musik gespielt und ich war mehr aus der HipHop-Ecke und da war die elektronische Musik natürlich noch mehr der Feind. Das hat dann eine Zeit gebraucht, bis wir uns musikalisch angenähert haben. Jeder entwickelt sich musikalisch ja auch weiter.

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Nicht jeder.
Ja, stimmt, nicht jeder. Manche bleiben auch einfach stehen. Aber meistens findet doch eine gewisse Entwicklung statt. Wir arbeiten auch daran, dass die Entwicklung bei den Leuten nicht stehen bleibt, deswegen spielen wir auch immer Sachen, die die Leute nicht kennen können, aber vielleicht trotzdem mögen könnten. Wir machen es uns auch nicht einfach, auch beim Live-Spielen. Wir konfrontieren unser Publikum gerne mit Musik, die sie nicht kennen können, was vielleicht manche am Anfang irritieren könnte, aber im Endeffekt funktioniert es super. Wir sind froh, dass wir die Leute darauf eichen konnten, dass bei uns nicht immer die gleichen Sachen laufen, die sie kennen und erwarten, sondern die Erwartung eher so ist, dass sie mit etwas auf den ersten Blick Abstruseren überrascht werden, das sie dann aber doch cool finden.

Arbeitet ihr gerade an einem neuen Album?
Wir arbeiten quasi immer an einem neuen Album, gerade sind wir besonders stark dabei. Nächstes Jahr soll es erscheinen, wahrscheinlich Mitte 2014. Wir arbeiten fleißig daran und es wird auch ganz schön, so wie es bis jetzt aussieht. Aber es ist noch nichts spruchfrei.

Ihr verteilt bei euren Shows gern euer Schlachthofbronx-Logo. Habt ihr selbst ein Schlachthofbronx Tattoo?
Nee, wir haben nur Aufrubbeltattoos, die wir verteilen. Aber wir haben keine echten Tattoos, jedenfalls keine echten Schlachthofbronx-Tattoos, alles andere lasse ich jetzt mal außen vor.

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Okay, danke dir.

TRACKLIST
Schlachthofbronx - drummachine workout
Rihanna - No Love
Dengue Dengue Dengue - Lokumba
Dubble Dutch - Dipso Edit
Symone - Buyakasha!
Schlachthofbronx - Unknown
Brenmar - Let Me Bang
Douster - Cajon
Dub Phizix - Never Been
Hood Regulators - Good Girlz (Schlachthofbronx Remix)
Schlachthofbronx - Unknown
Schlachthofbronx - Slowine 2013 Edit
Schlachthofbronx - Unknown
Busta Rhymes - Wohaa

Schlachthofbronx auf Tour:

24.08. Ulm GER Obstwiesenfestival
26.08. London UK Urgent Union Float @ Nottinghill Carnival
11.09. Munich GER "Edition Warngau" + G.rag & Die Landlergschwister @ Feierwerk
14.09. Glasgow UK Psychedelic Forest Carnival, Kelburn Castle
20.09. Nuremberg GER K4 Festsaal
26.09. Munich GER "Edition Warngau" + G.rag & Die Landlergschwister @ Herzkasperlzelt, Oktoberfest
11.10. Vienna AT Suburbia Festival @ Ottakringer Brauerei
18.10. Amsterdam NL ADE @ OT301
19.10. Paris FR Siren Festival @ La Java

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