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Triangel ist das einfachste Instrument der Welt? Erzähl das dem professionellen Triangelspieler Eric Hopkins

Jeder Trottel kann die Triangel spielen, aber um sie zu beherrschen, musst du ein Profi sein. Daher Regel drei beim Triangel spielen: Sei ein Boss.

Nur wenige Instrumente haben so einen schlechten Ruf wie die Triangel—sie ist so etwas wie das hässliche Entlein der Musikwelt, nur übertroffen von der Kuhglocke und diesem winzigen Gitarrenähnlichen Instrument, das Jungrauen mit Filzhut spielen. Im Musikunterricht mussten immer die unmusikalischsten Leute die Triangel spielen, weil man damit nicht viel falsch machen konnte.

Eric Hopkins, Perkussionist im Sinfonieorchester von Utah, denkt anders und glaubt, dass die Triangel mehr ist und eine zwar kleine, aber integrale Rolle in einem Orchester spielt.

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Eric hat vor Kurzem in einem Blog-Post des Sinfonieorchesters eine 17-Schritte-Anleitung veröffentlicht, in der beschrieben wird, wie man ein professioneller Triangel-Spieler wird. Neben Tipps wie „Versau es nicht!“, hat er dort einen ganz neuen Weg aufgezeigt, wie die Triangel als Teil eines Orchesters gesehen werden kann.

Ich habe Eric kontaktiert, um mehr über den Underdog unter den Instrumenten herauszufinden und zu erfahren, warum alle aufhören sollten, darauf rumzuhacken.

Noisey: Also Eric, ist die Triangel wirklich so schwer zu spielen?
Eric: Ja und nein. Meine erste Erfahrung mit der Triangel hatte ich im philharmonischen Jugendorchester von Neapel. Sechs Monate nachdem ich dort angefangen hatte, spielten wir ein Orchesterstück, das nur eine einzige Triangel-Note im gesamten Perkussionsteil hatte. Dieses Forte (eine laute Note) war buchstäblich zwischen hunderten von Takten gezwängt, was das Zählen schwer machte. Also habe ich es geschafft, mich zu verzählen und habe die Note irgendwann mit einer Chance von 1 zu 950, richtig zu sein, gespielt; ich saß anschließend in meinem Stuhl und habe darüber nachgedacht, was für ein Idiot ich doch bin. Der Dirigent hat nicht angehalten; ich weiß nicht, ob er es überhaupt bemerkt hat. Aber das war nicht wichtig. Wir haben den Teil an dem Tag bei der Probe nicht nochmal gespielt, also kam ich überhaupt nicht mehr zum Zug. Ich dachte mir: „Ich fahre hier am Wochenende hin, viel weiter als alle anderen, nur um zu dieser Probe zu kommen und hier wie ein Idiot zu sitzen.“ Ich bin gegangen und nicht mehr zurückgekommen.

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Hat das deiner Karriere als Triangel-Spieler irgendwie geholfen?
Ja, ich habe mich zunächst von der Triangel unterkriegen lassen. Ich habe sie bis zum College nicht mehr angefasst. Auch jetzt, wo ich sie professionell spiele, birgt dieses eine Stück noch dieselbe Gefahr. Wenn ich das Stück noch einmal spiele und die Note bei einem Konzert verpasse, dann bekomme ich zwar meine Gage, aber die Peinlichkeit, falsch gelegen zu haben, ist immer noch da.

Klingt nach einer Menge Druck. Wie bewandert muss man denn sein, um das Instrument richtig zu spielen?
Nimm folgende Analogie: Jeder Violinen-Spieler aus der Mittelstufe kann „Alle meine Entchen“ spielen. Aber wie hört sich das im Vergleich dazu an, wenn der berühmte Violinist Jascha Heifetz das gleiche Lied spielt? Es ist einfach zu spielen, aber es wirklich zu beherrschen ist ungleich schwieriger.

In deinem Blog-Post hast du die Schritte zum erfolgreichen Triangel-Spiel dargelegt, was würdest du sagen, sind davon die wichtigsten Schritte?
Nur damit das klar ist, ich benutze den Begriff etwas scherzhaft. Niemand verdient seinen Lebensunterhalt, indem er ausschließlich die Triangel spielt. Aber Perkussionisten in einem Orchester spielen dieses handliche Instrument oft.

Um diesen Humor mal weiter zu verfolgen, die drei ausschlaggebenden Kriterien, um in den Rang eines Triangel-Stars aufzusteigen, sind:

1. Kaufe dir besagte Triangel, den Schläger und einen Clip, um das Instrument aufzuhängen.

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2. Entwickle Muskeln in Hand und Fingern, um Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Ausdauer zu gewinnen.

3. Sei ein Boss.

Wie haben die Leute darauf reagiert?
Nicht-Musiker fanden den Artikel amüsant. Musiker fanden ihn amüsant und lehrreich und manchmal übertrieben (ich kann mir vorstellen, wie sie gerade mit den Augen rollen). Einer meiner Perkussionskollegen hat mir widersprochen und gesagt, dass man eigentlich nur gegen das verdammte Ding hauen muss.

Ich stimme der Philosophie, einfache Dinge nicht zu sehr zu überdenken, zu; das ist auch mein Motto, aber ich denke es ist fruchtbar, das Triangelspielen von beiden Seiten zu betrachten.

Das stimmt. Gibt es überhaupt irgendwelche berühmten Triangel-Virtuosen?
Na ja, ich bin der einzige, den ich kenne, der mal im Radio Triangel-Unterricht gegeben hat. Abgesehen davon vielleicht Ed Grimley.

Ich glaube nicht, dass er zählt. Was macht die Triangel als Instrument so einzigartig?
Viele Sachen! Die Triangel hat eine einzigartige Beschaffenheit, akustisch gesehen. Im Klang einer hochwertigen Triangel finden sich alle Tonlagen, sodass sie zu jeder Tonalität eines Ensembles passt. Eine schlechte Triangel klingt wie eine Essensglocke, wie ein singbarer Ton. Eine gute Triangel hingegen hat einen komplexen Satz an Obertönen, die einen satten und schimmernden Klang ergeben.

Wie reagieren Nicht-Musiker, wenn sie herausfinden, dass du Triangel spielst?
Sie lachen, natürlich. Oder wenn sie höflich sind, sagen sie einfach nichts und gucken verwirrt.

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Und die anderen Musiker im Orchester?
Die denken wahrscheinlich so etwas wie: „Er bekommt dafür die gleiche Gage wie ich?“

Wird es jemals Gleichheit unter den Instrumenten geben im Orchester?
Na ja, wir werden alle gleich bezahlt, von Instrument zu Instrument. Abgesehen davon finde ich es sehr beängstigend, von allen zu verlangen, dieselbe Meinung zu haben.

Dan bei Twitter: @KeenDang

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