PJ Harvey war immer schon eine Künstlerin, die ihre Arbeit aufrichtig und nach ihren eigenen Regeln erschaffen und präsentiert hat. Dass sie dazu noch ständig von dem Verlangen getrieben wird, sich selbst neuen Herausforderungen zu stellen, macht die Auseinandersetzung mit ihrer Kunst unglaublich reich und lohnenswert. Die Stärke ihrer schon bald neun Alben umfassenden Diskografie liegt in Harveys unglaublicher Begabung, ihre Emotionen perfekt in Songs einzufangen und sich diese für ihre Musik nutzbar zu machen—von ihrem älteren Material wie dem schneidenden „Rub ’Till It Bleeds“ über das zart geklimperte „The Desperate Kingdom of Love“ (von dem 2004er Uh Hur Hur, auf dem sie alle Instrumente selbst einspielte), bis zu ihrem von oftmals brüchiger Brillanz glänzendem Let England Shake von 2011 (für das sie ihren zweiten Mercury Music Prize gewann—die einzige Künstlerin, die das bis jetzt geschafft hat).2015 hatten 3.000 glückliche Ticketkäufer über den Zeitraum von fünf Wochen die Möglichkeit, in die Kellerräume des Sommerset House in London hinabzusteigen, um Harvey und ihren Kollaborateuren—Producer Flood und John Parish—durch Fensterscheiben bei Aufnahmen beobachte zu können. Fotojournalist und Filmemacher Seamus Murphy war ebenfalls ein regelmäßiger Besucher des Recording in Progress genannten Projekts und dokumentierte alles.Die Früchte dieser Sessions sind nun in ihrem Opus The Hope Six Demolition Project (Veröffentlichung im April) zusammengefasst worden—einem Bündel Songs, das direkt von Harveys und Murphys gemeinsamen Reisen nach Kosovo, Afghanistan und Washington D.C. inspiriert worden war, die sie alle innerhalb der letzten vier Jahre absolviert hatten.„Wenn ich einen Song schreibe, stelle ich mir die komplette Szenerie vor“, erklärt Harvey. „Ich kann die Farben sehen; ich weiß, welche Tageszeit es ist; ich spüre die Stimmung; ich kann sehen, wie sich das Licht verändert, wie sich die Schatten bewegen—einfach alles in dem Bild. Bloß Informationen aus zweiter Hand zu sammeln, fühlte sich zu distanziert für das an, worüber ich zu schreiben versuchte. Ich wollte die Luft riechen, die Erde fühlen und die Menschen in den Ländern treffen, von denen ich so fasziniert war.“Seamus Murphy führte dann auch bei dem Musikvideo zu „The Wheel“ Regie, das voll beeindruckender und bedrückender Aufnahmen ihrer Reisen ist und das ihr hier unten zum ersten Mal sehen könnt:Am 20.06.2016 spielt PJ Harvey in der Zitadelle Spandau in BerlinThe Hope Six Demolition Project erscheint am 15.04. über Vagrant Records.**Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.
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