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You Need to Hear This

Der Icona Pop-Guide, wie du ohne Geld über die Runden kommst

Iss Suppe, gehe zu jeder Party, arbeite als Barista und bezahle kein Geld für Drinks.

Arm zu sein ist doch das schlimmste Gefühl überhaupt, oder? Du fühlst dich wertlos, traurig und bist verdammt hungrig. Im Winter wird dann alles noch schlimmer, wenn dir erst mal die Zähne klirren und die Genitalien wegschrumpeln. Als Aino Jawo und Caroline Hjelt—diese langbeinigen schwedischen Mädchen, die gerade unter dem Namen Icona Pop die Festländer rund um den Globus erstürmen—nach London zogen, konnten sie sich mit einiger Anstrengung noch gerade so über Wasser halten. Sie rannten durch den Regen, um von den Marktständen Obst zu stibitzen und trugen all ihre Kleidungsstücke übereinander, nur um sich einigermaßen warm zu halten. Wenn sie dann mal einen Gig ergattern konnten, verließen sie ihr Haus schon Stunden zuvor und liefen zum Veranstaltungsort, um kein Geld für Fahrkarten zu verschwenden.

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Aber keine Angst, mittlerweile hat sich alles zum Guten gewendet, denn ihr Song „I Love It“ wurde allein in den Staaten über eine Million Mal verkauft und wird diesen Sonntag wahrscheinlich auch Robin Thicke vom britischen Chart-Thron schubsen. Zurzeit brauchen sie wahrscheinlich nicht mal mehr Geld, denn sie werden wohl eh mit iPods und Popchips reich beschenkt. Ich bin also losgegangen, um herauszufinden, ob sich die zwei Mädchen noch an die kalten Duschen aus Eimern erinnern können und ob sie mir ein paar Tipps für meinen einkommensschwachen Lifestyle als Medien-Freelancer geben können. Das ist der Icona Pop-Guide, wie du es schaffst, ohne Geld trotzdem über die Runden zu kommen.

Iss Suppe!

Caroline erzählte mir, dass es ein schwedisches Sprichwort gibt, das besagt: „Eine Suppe kannst du aus dem Nichts machen“. Zuerst dachte ich, dass diese Weisheit irgendwie aus einem skandinavischen Brauch erwuchs, aber es stellte sich heraus, dass es einfach nur um Suppe geht. „Suppe ist einfach gut“, erzählte mir Caroline, „da kannst du alles reinmischen und am Ende schmeckt es einfach wunderbar“.

Sag niemals nein zu einer Party!

Wenn man arbeitslos ist, dann ist es mehr als verlockend, den ganzen Tag seinen Schlafanzug anzulassen und Amanda Bynes‘ Twitter-Feed zu verfolgen. Dabei hast du natürlich immer im Hinterkopf, dass die eigene Immobilität den Kalorienverbrauch niedrig hält und somit bares Geld spart. Dennoch solltest du das nicht tun. Denn Partys führen oft zu Freundschaften, die ihren Ursprung in der gemeinsamen Trunkenheit finden und gerne mal die ein oder andere Karriere-Tür aufstoßen. „Wir trafen uns auf einer Party, als ich vollkommen hinüber war“, erzählt Aino und fügt hinzu: „Caroline stand in der Tür und hatte einen Shot für mich in der Hand“.

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Für Caroline war es sofort Freundschaft, ja wie Liebe auf den ersten Blick: „Wir sind zusammen tanzen gegangen, hatten eine gute Zeit und haben uns dann entschlossen, zusammen Musik zu machen“.

„Normaler Weise ist das ja immer etwas komisch, wenn man besoffen jemanden kennenlernt, aber am nächsten Tag rief ich Caroline an und fragte: ‚Hey, ich komme mit einer Flasche Wein und meinem Computer rüber, hast du immer noch Lust auf eine kleine Texter-Session?' Innerhalb weniger Stunden haben wir dann einen kompletten Song geschrieben und uns dazu entschlossen, eine Band zu gründen.“

Wenn du müde fühlst, dann nimm einen Job als Barista an!

„Als wir anfingen, haben wir in der Nacht immer nur so zwei bis drei Stunden geschlafen“, gesteht Caroline. „Aber wenn du glücklich bist und dich für etwas begeisterst, kann dir das so viel Energie geben. Davon kann man wirklich eine ganz schöne Zeit lang zehren. Wir beide sind auch leidenschaftliche Kaffeetrinker. Da ich zu der Zeit in einem Coffee-Shop arbeitete, konnten wir dort immer umsonst Kaffee trinken, das war gut“.

„Wir haben einfach alles ohne Schlaf gemacht“, fügt Aino hinzu. „Zwei Tage nachdem wir uns zum ersten Mal getroffen haben, haben wir unseren ersten Auftritt gebucht. Sechs Monate später standen wir auf der Bühne und haben die fünf fertigen Songs gesungen. Wir haben nicht geschlafen, wir haben die ganze Zeit gearbeitet“.

Die Vorteile von Handarbeit: Du musst mit niemandem reden.

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„Weder Aino noch ich sind verwöhnt, wenn es um Jobs geht. Ein Mädchen muss nun mal tun, was ein Mädchen zu tun hat. Wir haben beide als Putzen gearbeitet.“

„Putzen ist ziemlich entspannend, weil du für dich alleine bist, du musst mit niemandem reden“, ergänzt Aino. „Ich träume von einem Job, bei dem ich mit niemandem quatschen muss, das ist mir alles nicht ganz koscher“.

Kein Geld für Drinks!

Deine hartverdienten Taler solltest du besser nicht für Alkohol draufgehen lassen. Dafür brauchst du nur einen Typen, der dir für die flüchtige Aussicht, dass du neben ihm auf ihrer Jömna-Matratze von IKEA mit seinen Eiern an deinem Rücken aufwachen wirst, Drinks spendiert. Du kannst auch einfach DJ werden. „Als DJ kriegst du meistens kein Geld, sondern Alkohol“, sagt Aino. „Es ist tatsächlich schwieriger, Wasser zu bekommen, als einen Suff“.

„Selbst wenn wir nicht als DJs unterwegs waren, hatten wir immer eine kleine Flasche Whiskey in unseren Taschen“, so Caroline. „Wir kauften uns immer Wein in Tetrapacks, den wir in kleine Flaschen gießen konnten, um uns so auf den Toiletten in den Clubs volllaufen zu lassen“.

Beschwöre dein inneres „Listiges Schlitzohr“ herauf!

„Wenn du arm bist, dann sind Märkte einfach der perfekte Platz für dich“, findet Caroline. „Wenn du jeden Tag dort bist, kannst du eine Art Beziehung zu den Leuten aufbauen, die dort arbeiten, und auch mal fragen, ob du vier statt drei Avocados haben kannst. Das ist auf jeden Fall entspannter, als sich bei Tesco einen abzumühen. Aber wenn die Zeit gerade echt hart war, dann haben wir uns auch mal einen Apfel stibitzt und sind weggerannt“.

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Verwandle dein Unglück in Bargeld!

Im Songtext zu „Lovers To Friends“ taucht folgende Zeile auf: „I remember those times when we used to dance in the sheets and you told me I was unique“, auf die die beiden besonders stolz sind. „Als wir den Song geschrieben haben, war ich gerade mitten in meiner Trennung“, so Aino. „Das war etwas sehr Persönliches, etwas sehr Emotionales“. Jetzt hat Aino einen Song daraus gemacht und bekommt dafür Geld. Wer lacht also zuletzt? Auf jeden Fall nicht Ainos Ex, der wahrscheinlich noch immer um Avocados feilschen muss.

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