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You Need to Hear This

Ibizas Musikgeschmack ist besser als du denkst

Shazam hat gerade die Top 5 des Ibiza-Sommers gekührt—und ihr werdet überrascht sein, wie gut die Tracks sind.

Was fällt euch zuerst ein, wenn ihr an Ibizas Partysommer denkt? David Guetta, Aviici und Tiesto? Besoffene Engländer, zu knapp bekleidete Damen auf und Kotze unter den Tischen? Saufen, Drogen, Techno, Ficken? Keine Ahnung, aber vielleicht stimmt das alles gar nicht. Oder es stimmt nicht so sehr, wie das Klischee in unseren Köpfen bisher vermuten ließ.

Shazam hat gerade ausgewertet, nach welchen Tracks die Menschen auf Ibiza in diesem Sommer am häufigsten gesucht haben. Dieser Studie liegt die Hypothese zugrunde, dass die Partycrowd während eines DJ-Sets über Shazam nach Tracks sucht, die gefallen. Also kürt Shazam jetzt die Top 5 des Ibiza-Partysommers. So weit, so nachvollziehbar. Aber das Ergebnis kann dann schon einigermaßen überraschen—und zwar mit außergewöhnlicher Qualität. Wir stellen die Top 5 vor:

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Platz 5: Ten Walls—„Gotham“

Wer ist Ten Walls eigentlich? So richtig weiß das wohl niemand, was die Aufmerksamkeit aber nur zu erhöhen scheint. Stichwort: Faceless Techno. Ten Walls veröffentlicht immerhin bei Dixons Label Innervisions und „Gotham“ wird nicht in diversen Blogs und Magazinen positiv besprochen, sondern hat sich über den Sommer zu einem veritablen Hit entwickelt. Das war übrigens bein Innervisions schon in den beiden vorhergehenden Jahren so, als Ry Cuming mit „Howling“ (2012) und Osunlade mit „Envision“ (2011) ebenfalls Hits landeten. Und trotzdem kein Kommerz- und Dorfdisko-Feeling weit und breit. Respekt.

Platz 4: Nick Curly—„Underground“ (Dennis Ferrer Remix)

Okay, das geht hier ein bisschen mehr in die Ibiza-Richtung, die wir so klischeemäßig erwartet hatten. Der Track ist tatsächlich auch schon länger als ein Jahr draußen, scheint also eher so ein Dauerbrenner als ein kurzzeitiger Hit zu sein. Vermutlich müssen die Leute auch deshalb noch immer Shazam bemühen, um herauszufinden, worum es sich hier handelt. Aber auch wenn der Track teilweise durchschaubar wirkt, eignet er sich durchaus zum Tanzen. Die Vocals sind ergreifend soulig und beschränken sich auch nicht nur auf die Wiederholung von ein oder zwei Wörtern. Damit hat der Mannheimer DJ sich seinen Ruhm nun auch verdient.

Platz 3: Storm Queen—„Look Right Through“ (MK Dub II)

Auch dieser Track ist schon eine ganze Weile draußen, genauer seit November 2012. Er hat die Clubsaison über den Winter genutzt, um sich bis zum Sommer zu einem massiven Hit zu entwickeln. Mit Erfolg, Storm Queen geht wirklich rein. Kein Wunder, denn hinter dem Pseudonym verbirgt sich der renommierte New Yorker House- und Technoproduzent Morgan Geist.

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Platz 2: Marlon Hoffstadt & Dansson—„Shake That“

Noisey-Kumpel Marlon Hoffstadt ist die größte Überraschung in dieser Liste. Marlon ist erst 19 Jahre alt und hat—seit er vor zwei Jahren angefangen hat, selbst zu produzieren—einen unfassbaren Aufstieg hinter sich. Der Track „Shake That“, der in Zusammenarbeit mit Dansson entstanden ist, ist erst im April erschienen und konnte auf Ibiza offensichtlich mühelos ein paar renommiertere Künstler überholen. Mit Sicherheit wird das nicht der letzte Hit von Marlon bleiben. Wenn ihr mehr von ihm hören wollt, ladet euch gratis das Mixtape runter, das er uns vor wenigen Monaten gemacht hat.

PS: In den Kommentaren bei Youtube unter diesem Song sieht man dann auch, was mit deiner Musik passiert, wenn du einen Hit auf Ibiza hast:

Platz 1: Ninetoes—„Finder“

Dass Ninetoes mit „Finder“ ein ziemlicher Hit rausgerutscht ist, dürfte jeder, der sich mit elektronischer Musik auseinandersetzt oder ab und zu einen Club von innen sieht, schon mitgekriegt haben. Eigentlich ist das Sample aus Ralph MacDonalds 1978er Song „The Path“ so eingängig, dass man Ninetoes so schnell nicht wieder vergisst. Wenn man sich die Youtube-Kommentare unter „Finder“ durchliest, scheinen wirklich sehr viele Menschen an Ibiza zu denken, wenn sie den Track hören. Er hat den Titel „Ibiza-Hit 2013“ also redlich verdient.

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